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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
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sie ihn an. »Ich habe dir schon lange genug vertraut, damit ist es jetzt vorbei.«
    Er packte sie an den Schultern, hielt sie fest, grub seine Finger so heftig in ihre Schlüsselbeine, dass es schmerzte.
    »Cassy, wenn dir dein Leben lieb ist, wirst du jetzt keinen Ton mehr von dir geben.«

Kapitel 24
    U nbemerkt war er nach drüben gelangt, er kannte sich inzwischen gut genug aus, dass er sich im Dunkeln völlig sicher und geräuschlos bewegen konnte. Zielstrebig hängte er das Bild vor dem Safe ab, tastete nach dem Schloss und drehte langsam daran, bis er befriedigt hörte, wie ein leises Klicken erklang. Er wiederholte die Prozedur noch ein paar Mal, dann schwang die Tür auf.
    Mit der kleinen Taschenlampe, die er sicherheitshalber eingesteckt hatte, leuchtete er kurz hinein und überprüfte den Inhalt.
    Es befanden sich einige Papiere darin, sowie zwei kleine Kästchen, die ein wenig Schmuck enthielten. Schnell leerte er sie aus und stopfte sich alles in die Hosentaschen. Weiter hinten lagen die Geldbündel, er griff danach, blätterte sie kurz über den Daumen, stellte erfreut fest, dass noch der gesamte Betrag vorhanden war.
    Er grinste zynisch, zusammen mit dem Schmuck war das ein nettes Abschiedsgeschenk für ihn, das würde es ihm erleichtern, die Erinnerung an ihre gierigen Berührungen zu vergessen. Und das Beste daran war, dass er dieses Geld für sich alleine behalten konnte, er brauchte es dieses Mal nicht mit seinem Komplizen zu teilen, der für ihn die Beute aus den Einbrüchen verkauft hatte.
    Lächelnd schob er sich die Geldbündel in den Hosenbund, zog dann sorgfältig das T-Shirt wieder darüber. Anschließend drückte er die Tresortür wieder zu, drehte den Knopf ein paar Mal herum und schlich vorsichtig hinaus.
    Leise ging er durch die Halle und betrat gerade den Garten, als er ein Geräusch hörte. Abrupt hielt er inne und lauschte. Hatte sie etwa bemerkt, dass er nicht da war, und war ihm gefolgt? Ein wohliges Gefühl begann sich in seinem Bauch auszubreiten. Wenn sie wirklich so dumm gewesen war, ihm nachzulaufen, hatte er jetzt doch noch einen guten Grund ihr zu zeigen, wie sehr Berührungen schmerzen konnten.
    Voll Entsetzen hörte Cassy auf sich zu wehren und schwieg, starrte auf Jaydens Umriss, der dicht vor ihr aufragte. In der Dunkelheit war es unmöglich sein Gesicht zu erkennen, lediglich seine Augen funkelten schwach, erschienen ihr beängstigend und bedrohlich.
    Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg, überlegte, wie sie ihm entkommen konnte, wie sie sich aus der Falle des Schuppens befreien konnte. Sie musste ihn in Sicherheit wiegen, musste versuchen ihn, zu überzeugen, dass sie nachgeben würde.
    »In Ordnung«, flüsterte sie leise und versuchte ruhig zu klingen, »In Ordnung, ich werde still sein.«
    Jayden sagte nichts, nahm seine Hände wieder von ihren Schultern, griff dann nach ihrem Arm. Ohne sie loszulassen, trat er ans Fenster und schaute hinaus in den Garten, hielt sie dabei die ganze Zeit fest gepackt.
    Irgendetwas da draußen schien seine Aufmerksamkeit zu fesseln, sie spürte, wie sich sein Griff ein kleines bisschen lockerte. Mit einer raschen Bewegung beugte sie ihren Kopf nach unten und biss ihm in die Hand.
    »Autsch, verdammt«, fluchte er überrascht und ließ sie los.
    Sie sprang zur Tür, riss sie auf und wollte in den Garten hinausstürzen. Er machte einen raschen Schritt hinter ihr her, bekam sie an ihrem Nachthemd zu fassen, versuchte sie zurückzuzerren. »Cassy, zum Teufel, bleib hier.«
    Verzweifelt stemmte sie sich in die andere Richtung, wehrte sich mit aller Kraft gegen den Zug seiner Hand, die immer noch ihr Nachthemd festhielt. Ein reißendes Geräusch erklang, der Stoff gab plötzlich nach und sie fiel nach vorne.
    Jayden beugte sich nach unten, versuchte ihr Fußgelenk zu packen, voller Angst trat sie nach ihm, rutschte auf den Knien vorwärts, rappelte sich dann auf.
    In diesem Augenblick sah sie ein Stück vor sich eine Gestalt aus der Dunkelheit auftauchen, die sie zu ihrer Erleichterung als Owen erkannte.
    »Owen«, keuchte sie voller Panik, »Owen, gut, dass du da bist.«
    »Cassy bleib stehen, bleib sofort stehen«, rief Jayden hinter ihr. »Komm zurück.«
    Ohne auf ihn zu achten, lief sie auf Owen zu.
    »Was ist denn los?«, fragte er besorgt, »Stimmt etwas nicht?«
    »Owen … ich … Jayden … Owen, wir müssen sofort die Polizei anrufen«, stammelte Cassy voller Angst, nicht in der Lage einen zusammenhängenden Satz
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