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01 - Im Netz der Luegen

01 - Im Netz der Luegen

Titel: 01 - Im Netz der Luegen
Autoren: Marina Schuster
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es auch dieses Mal gewesen, schnell und problemlos hatte er sich ihr Vertrauen erschlichen, sie war naiv genug gewesen, auf ihn hereinzufallen. Der Anfang war gemacht, aber bis zu seinem nächsten Schritt würde er sich noch ein bisschen Zeit lassen. Entgegen seiner sonstigen, eher ungeduldigen Art, hatte er beschlossen, langsam vorzugehen. Er durfte sich keinen Fehler erlauben, und er wollte sie auch nicht misstrauisch machen. Es war wichtig, dass er sich ganz behutsam weiter an sie herantastete, seine Rolle so überzeugend spielte, dass sie keinen Verdacht schöpfen würde.
    Sein Gesicht verzog sich zu einem triumphierenden Grinsen. Es war ein perfekter Plan – aber das hatte er ja gewusst.

Kapitel 4
    T atsächlich begannen sie ein paar Tage später mit den Arbeiten in den vier Zimmern im Obergeschoss, die bisher unbenutzt gewesen waren. Wie vereinbart kümmerte Laura sich um das normale Tagesgeschäft, sodass Jayden und Cassy sich in Ruhe mit der Renovierung beschäftigen konnten.
    Sie begannen damit, die vergilbten Tapeten abzureißen, anschließend entfernten sie den alten Fußbodenbelag. Neue Tapete hatten sie bereits gekauft, und zusammen brachten sie diese an den Wänden an, nahmen sich systematisch ein Zimmer nach dem anderen vor. Sie kamen gut voran, und obwohl Cassy zunächst ein wenig Muskelkater von der ungewohnten Arbeit hatte, machte ihr das Ganze Spaß.
    Jayden war locker und unkompliziert, brachte sie mehr als einmal zum Lachen und ihre anfängliche Reserviertheit schmolz dahin. Wie selbstverständlich übernahm er das Kommando, und nachdem er ihr kurz gezeigt hatte, was sie tun sollte, arbeiteten sie Hand in Hand, so sicher und routiniert, als hätten sie nie etwas anderes getan.
    Entspannt werkelte Cassy vor sich hin, und stellte dabei mehrmals überrascht fest, dass sie sich in Jaydens Gesellschaft äußerst wohl fühlte.
    »So, damit wäre der erste Teil erledigt«, sagte Jayden zufrieden, nachdem der letzte Raum fertig tapeziert war.
    Cassy sah sich um, begutachtete noch einmal ihr gemeinsames Werk, und lächelte erfreut.
    »Das haben wir wirklich perfekt hingekriegt, selbst ein Handwerker hätte das nicht besser gekonnt. – Dann können wir morgen mit dem Teppichboden loslegen, und danach bestelle ich die Möbel.«
    In diesem Moment kam Laura ins Zimmer.
    »Wow, ihr wart ja wirklich fleißig«, lobte sie, nachdem sie sich kurz umgeschaut hatte. »Zur Belohnung für eure Schufterei habe ich euch Essen gekocht, und eine Flasche Wein bereitgestellt. – Ich bin auch schon wieder weg, Owen wartet unten auf mich.«
    »Super, danke«, sagte Cassy lächelnd, froh darüber, dass sie nach der ganzen Anstrengung nicht auch noch kochen brauchte.
    »Ehrensache, wenn ihr schon den ganzen Tag schuftet, könnt ihr euch wenigstens am Abend eine kleine Entspannung gönnen.« Laura zwinkerte Cassy zu. »Dann viel Spaß noch, bis später.«
    Beschwingt ging sie wieder zur Treppe und verschwand nach unten.
    »Also gut, dann machen wir Schluss für heute«, entschied Cassy. »Ist es in Ordnung, wenn ich zuerst duschen gehe?«
    »Ja klar, ich räume hier inzwischen noch ein bisschen auf.«
    Cassy verschwand, ohne zu bemerken, dass Jayden ihr mit einem kleinen, versonnenen Lächeln hinterherschaute.
    Wenig später stand Cassy im Bad und ließ genüsslich das heiße Wasser über ihre Haut rieseln. Ohne dass sie es wollte, wanderten ihre Gedanken zu Jayden, sie freute sich auf das gemeinsame Abendessen mit ihm. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass er ihr gefiel, er war attraktiv und übte schon eine gewisse Anziehungskraft auf sie aus. Doch trotz seiner ungezwungenen Art war er sehr zurückhaltend, er sprach nicht viel, zumindest nicht über sich selbst. Inzwischen duzten sie sich, es hatte sich während der Arbeit einfach so ergeben, und sie hatte auch kein Problem damit, sie war nicht der Typ, der die distanzierte Chefin spielte. Dennoch wusste sie nach wie vor so gut wie nichts über ihn, und sie hoffte, dass er vielleicht beim Abendessen ein wenig auftauen würde.
    Gutgelaunt zog sie sich an und ging hinunter in die Küche. Eine Weile später erschien Jayden, ebenfalls frisch geduscht, und während Cassy die Käsemakkaroni auf die Teller füllte, öffnete er gekonnt die Weinflasche.
    Dann saßen sie am Tisch, ließen sich ihr Essen schmecken und unterhielten sich.
    »Wie lange habt ihr die Pension eigentlich schon?«, fragte Jayden interessiert.
    »Etwas über ein Jahr«, erklärte Cassy, und erzählte
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