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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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müssen!«
    »Warum denn?«
    Phil stieß einen unmutigen Laut aus, dann erklärte er verärgert: »Ihr Bruder schrieb ja selbst, daß er die beiden Gangster beobachtet hat, wie sie zweimal heimlich in dem Haus verschwanden, in dem seine Schwester wohnt! Die beiden Gangster handelten mit Morphium. Und Mrs. Prieve starb an einer Überdosis Morphium! Und bei Dr. Kingsdon wurde angeblich ein Kirton mit Morphiumampullen gestohlen! Brauchst du noch irgendwelche Beweise?«
    »Zu einem klaren Schuldbeweis, mein Lieber, braucht man überhaupt erst einmal Beweise. Was du auf gezählt hast, das waren keine Beweise, das waren nur dringende Verdachtsmomente. Auf Grund von Verdachtsmomenten kann kein Gericht der Welt einen Menschen verurteilen!«
    Er sah mich beleidigt an.
    »Weißt du vielleicht, wer sonst hinter dieser Morphiumgeschichte stecken soll?« fragte er leicht mißgestimmt.
    »Das hoffe ich jetzt von Sarah zu erfahren«, sagte ich. »Komm, steig ein! Sei so gut und übernimm das Steuer. Meine Hände zittern noch ein bißchen. Hywood, kommen Sie auch mit?«
    Der Riese stand neben uns und fauchte uns beleidigt an.
    »Na, glauben Sie vielleicht, ich will mir das Ende der Geschichte entgehen lassen?«
    »Und was wird aus der Leiche von Cass?«
    »Ist bereits abtransportiert worden, als Sie noch mit Ihrer Rückkehr zur Erde beschäftigt waren, Cotton. Die Formalitäten über das Protokoll und so weiter können wir morgen auch noch erledigen.«
    »Na, dann los!«
    Phil fuhr schweigend. Nach einer Weile fragte ich: »Wie seid ihr eigentlich hergekommen?«
    »Ich rief im Hauptquartier an, nachdem Sie plötzlich im Flur verschwunden waren und nicht wieder auftauchten«, sagte Hywood. »Es war ja klar, daß Sie irgendwo den im Zimmer fehlenden Cass entdeckt haben mußten. Na, und wenn Sie hinter einem her sind, dann braucht man ja nur zu fragen, wo es in der Stadt besonders heftig zugeht, um Ihren Aufenthaltsort zu erfahren.«
    »Vielen Dank«, brummte ich. »So ein Freund von lauter Knallerei bin ich gar nicht.«
    »Klar«, nickte Hywood. »Wer von uns ist das schon? Die Gangster sind es leider, wenn es ihnen an den Kragen geht. Na, jedenfalls erzählte man mir im Hauptquartier von einer wahnsinnigen Autojagd über die Hudson-Uferstraße. Der verfolgende Wagen wurde als ausländisches Modell mit unwahrscheinlicher Geschwindigkeit und Polizeisirene beschrieben. Das konnte nur Ihr Jaguar sein. Wir ließen uns laufend die Richtung der wilden Jagd durchsagen, bis wir hörten, daß sie im Hafen ihr vorläufiges Ende gefunden hatte. Da beorderten wir einen Streifenwagen in die 69. Straße vor das Boardinghouse und ließen uns zum Hafen bringen.«
    »Aha.«
    Schweigend fuhren wir durch die nächtlichen Straßen. Nach einer Weile fragte Phil: »Jerry?«
    »Ja?«
    »Sei ehrlich: Du hast doch schon ganz bestimmte Vorstellungen, wie sich die Sache mit dem Morphium in Wirklichkeit zugetragen haben soll, nicht wahr?«
    »Ungefähr«, gab ich zu.
    »Und zwar?«
    »Denk mal nach, mein Alter«, sagte ich. »Welche zwei Punkte fallen an der ganzen Geschichte am meisten auf?«
    »Sag es schon selber! Ich finde entweder gar nichts besonders Auffallendes oder gleich wesentlich mehr als nur zwei Punkte.«
    »Aber es ist doch ganz einfach«, sagte ich. »Einmal fällt auf, daß immer wieder Verdachtsmomente gegen Sarah, also Dr. Kingsdon, auftauchen. Zum zweiten fällt auf, daß diese Verdachtsmomente gegen Sarah gar nicht in so reicher Zahl vorhanden sein könnten, wenn Sarah wirklich schuldig wäre. Sie ist hochintelligent, das wirst du nicht bestreiten, Phil. Glaubst du, daß sie es so plump und dumm und ungeschickt angefangen hätte, daß die Polizei geradezu über sie stolpern muß?«
    »Nein«, brummte Phil. »Das ist das einzige, was mich bisher immer wieder daran gehindert hat, an ihre Schuld zu glauben. Aber wir sind Kriminalisten, da geht’s nicht nach dem Glauben.«
    »Stimmt«, nickte ich. »Es geht aber auch nicht nach Verdachtsmomenten, sondern es hat einzig und allein um die Wahrheit zu gehen. Mir ist da eine sehr entscheidende Idee oben im Kran gekommen.«
    »Wo?« fragten Hywood und Phil gleichzeitig und ziemlich verdattert.
    »Im Ausleger des Krans, als ich Cass holen wollte.«
    »Und was war das?«
    Sie bestürmten mich mit Fragen. Aber ich erklärte ihnen noch nichts, weil ich mich bei Sarah erst davon überzeugen wollte, ob meine Vermutung stimmen könnte.
    Nach ungefähr zwanzig Minuten hielten wir den Jaguar direkt vor der
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