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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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Schnellboote der Hafenpolizei auf. Sie kamen rasch näher und rauschten in einer Entfernung von ungefähr siebzig Yard in eleganter Schleife auseinander. Beiderseits des Piers blieben sie liegen.
    Wenige Augenblicke später flammten große Scheinwerfer auf. Sie tasteten unsicher über das Ende des Piers und schoben sich langsam an den Kran heran. Es dauerte nicht lange, da hatte man die richtige Stellung gefunden. Im unbeweglichen Licht der starken Scheinwerfer ragte nun das untere Ende des Krans schwarz aus der gleißenden Helle.
    Das machte den Burschen vollends nervös. Er begann, in den Streben des Krans emporzuklettern. Man konnte deutlich seine tastenden Arme in den kreuzförmigen Verstrebungen des Stahlgerüstes erkennen.
    Ich schob meinen Revolver in die Schulterhalfter und spurtete hinter meinem Jaguar hervor. Als ich in das Licht der Scheinwerfer kam, war ich zunächst völlig geblendet. Ich warf mich auf den Boden und rollte mich weiter.
    Von oben knallte ein Schuß herab. Er klatschte irgendwo auf den Beton des Piers. Die Kugel sirrte als bösartiges Insekt dicht neben mir vorüber und verschwand irgendwo als Querschläger.
    Ich erreichte den Sockel und preßte' mich flach an seine Wand. Nach einer Weile hatte ich mich an das Licht gewöhnt und richtete den Blick nach oben.
    Auf den Schnellbooten waren sie so vernünftig, daß sie einen Scheinwerfer nach oben gerichtet hatten. Im kreisförmigen Lichtfleck sah man den Gangster, der immer weiter hinaufkletterte.
    Ich legte meine Hände auf die obere Sockelkante und zog mich hinauf. Der Aufstieg in dem Stahlgerüst war nicht allzu schwierig, denn die Streben konnte man gut packen. Aber in den engen Verwinkelungen wurden die Füße eingequetscht und schmerzten schon nach kurzer Zeit.
    Zweimal schoß der Gangster von oben auf mich herab. Aber erstens blieb ich immer vorsichtig außerhalb des Scheinwerferkegels, der den kletternden Gangster verfolgte, und zweitens konnte er mich durch das Strebengewirr sicherlich nicht gut sehen. Ich hörte die Kugeln in ungefährlicher Entfernung neben mir durch das Stahlgerüst fauchen.
    Die Geräusche von seinen Absätzen hallten hohl in dem Metallgerüst wider. Es war die irrsinnigste Jagd meines Lebens. Mit jedem neuen Tritt entfernte man sich weiter von der Erde, die unter uns lag und hier aus hartem Eisenbeton bestand. Ein Sturz mußte den Tod bringen.
    Ich weiß nicht, wie lange wir brauchten, um den Ausleger des Krans zu erreichen. Er stand waagerecht über dem Pier zurück in einer Höhe von ungefähr dreißig Yard. Die Autos unter uns wirkten im Scheinwerferlicht wie Spielzeugwagen.
    Als ich den Auslegearm erreichte, war Cass schon auf den rechten T-Träger hinausgelaufen. Der Ausleger bestand aus vier großen Stahlschienen, die nach vorn immer enger aneinanderliefen. Dazwischen waren kreuzförmige Verstrebungen mit großen Nieten eingebaut. Die Buckel der Nietköpfe machten das Laufen zu einem gefährlichen Abenteuer.
    Ich tastete mich auf die rechte und untere Schiene und hielt mich an den Verstrebungen fest. Vorsichtig schob ich mich weiter. Ich vermied es, in die Tiefe zu blicken.
    Weit vor mir stand Cass. Er stand gebückt, weil sich der Ausleger bei ihm schon so weit verengt hatte, daß ein Mann nicht mehr aufrecht in seinem Innern stehen konnte.
    Sein Atem ging keuchend. Jede Einzelheit an seiner Gestalt und sein Gesicht waren grell vom Scheinwerfer angestrahlt und deshalb deutlich zu erkennen. Auf seiner Stirn und auf den Wangen funkelten tausend Schweißperlen wie Kristalle.
    Ich näherte mich dem Gangster Schritt für Schritt. Beide Hände brauchte ich, um mich an den Streben festzuhalten.
    Als ich auf acht bis zehn Yard an ihn herangekommen war, entdeckte er mich. Obgleich ich im Dunkeln stand, denn nur Cass wurde von einem Scheinwerfer angestrahlt.
    »Verschwinde, du Hund!« schrie er mit einer Stimme, die sich überschlug.
    »Gib es auf, du hast keine Chance mehr!« rief ich ihm zu.
    »Du bist der G-man, nicht?« kreischte er.
    »Stimmt.«
    Schon war ich ihm auf fünf Yard nahegekommen. Ich mußte nun ebenfalls den Kopf einziehen wegen des sich verengenden Auslegers. Eine Armlänge links von mir liefen die dicken Stahlseile des Krans.
    »Ich knall’ dich ab, wenn du noch einen Schritt näher kommst!« brüllte er.
    Ich kam ihm zwei Schritte näher, bevor er seine Kanone aus der Anzugtasche gezogen hatte.
    »Stop!« brüllte er.
    Ich stand. Gebückt. Noch drei Yard von ihm entfernt.
    »Hau ab!«
    Ich
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