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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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wohnzimmerähnlichen Raum, der sehr groß war. Die Sprechstundenhilfe bat uns, Platz zu nehmen. Die Ärztin würde gleich kommen.
    Während Phil sich in einen weichen Sessel fallen ließ, sah ich mich ein bißchen um. Man spürte, daß man in einer Wohnung war, die von einer Frau gestaltet worden war.
    Ich war gerade mit der Betrachtung eines modernen Gemäldes beschäftigt, als hinter mir eine Tür ging. Ich drehte mich um.
    Da stand sie.
    ***
    Sie trug einen weißen Kittel, der ihre schlanke Figur betonte. In ihrem Gesicht mit den strahlenden blauen Augen war nicht ein Hauch von Schminke zu sehen. Aber das Schönste an ihr, wenigstens für mich, war ihr weizengelbes Haar, das einen goldenen Schimmer hatte wie die reifen Felder im mittleren Westen, wenn die untergehende Sonne einen kupfernen Glanz über das Land wirft.
    Phil stieß mich in die Seite und raunte: »Nun komm wieder zu dir!«
    Ich schluckte. Phil übernahm die Begrüßung und Vorstellung.
    Dr. Sarah Kingsdon kam auf uns zu. Sie gab uns die Hand und forderte uns auf, Platz zu behalten. Wir warteten, bis sie vor uns Platz genommen hatte, dann setzten auch wir uns wieder.
    Mir saß irgend etwas in der Kehle. Ich konnte die Augen nicht von diesem Haar wenden. Als ich sie doch einmal ansah, begegnfete ich dem Blick ihrer Augen. Nach einem kurzen Schweigen trat mir Phil unter dem Rauchtisch auf den linken Fuß, daß ich die Engel im Himmel singen hörte.
    Das brachte mich einigermaßen wieder zu mir.
    »Sie haben uns angerufen«, begann ich nicht sehr intelligent.
    Sarah lächelte.
    »Ja. Mir wurde ein Karton mit Morphium entwendet — und meines Wissens ist für die mißbräuchliche Verwendung von Rauschgiften das FBI zuständig.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß es mißbräuchlich verwendet wird?« brummte Phil, dessen Laune sich offenbar auch durch das nachgeholte Frühstück nicht sonderlich gebessert hatte.
    »Warum sollte man es sonst stehlen?« Das war entwaffend. Phil kratzte sich verlegen hinter dem Ohr.
    »Ein Karton, sagten Sie?« schaltete ich mich wieder ein.
    »Ja.«
    »Morphium in welcher Form?«
    »Flüssig.«
    »Also Ampullen?«
    »Ja, sechzig Ampullen.«
    Ich pfiff leise.
    »Das ist eine hübsche Menge.«
    Sarah nickte.
    »Es würde ausreichen, um einige Dutzend Leute damit umzubringen.«
    »Sind Sie sicher, daß der Karton gestohlen würde?«
    Sie sah mich ernst an. Ich fühlte, wie mich ihr Blick verwirrte.
    »Ich hätte Sie sonst nicht angerufen.«
    »Die Möglichkeit, daß der Karton verlegt worden ist, scheidet also völlig aus?«
    »Ja. Ich habe das Sprechzimmer gründlich durchsucht. Als es nicht zu finden war, ließ ich die Suche auf die ganze Wohnung ausdehnen. Der Karton blieb verschwunden.«
    »Wann entdeckten Sie den Verlust?«
    »Heute morgen. Um neun beginnt meine Sprechstunde. Um acht beginne ich die Vorbereitungen für die bestellten Patienten. Gleich darauf sah ich, daß der neue Karton mit dem Morphium fehlte. Das muß also kurz nach acht gewesen sein.«
    »Wann sahen Sie den Karton zum letztenmal?«
    »Gestern nachmittag. Kurz nach dem Mittagessen. Er wurde mir am Mittag geliefert. Als ich ihn gegen drei Uhr in das Giftschränkchen stellte, sah ich ihn zum letztenmal.«
    »Giftschränkchen?«
    »Ja. Laut Vorschrift haben wir alle Medikamente, die bei falscher Verwendung giftig sind, unter Verschluß zu halten.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß der Karton aus einem verschlossenen Schrank entwendet wurde?«
    »Ja, ge'nau.das.«
    »Wer hat den Schlüssel zu diesem Schrank?«
    »Ich. Hier ist er.«
    Sie griff in eine der beiden auf dem weißen Kittel aufgesetzten Taschen und brachte ein kleines Lederetui zum Vorschein. Sie klappte es auf und reichte mir einen kleinen Schlüssel.
    »Sie tragen den Schlüssel immer bei sich?«
    »Nein. Ich habe das Etui immer in meinem Arbeitskittel.«
    »Hatten Sie den Kittel an, als Sie gestern den Karton in das Schränkchen stellten?«
    »Ja. Ich tat den Schlüssel auch sofort ins Etui zurück und schob das Etui wieder hier in die Tasche.«
    »Wie lange trugen Sie gestern den Kittel?«
    »Bis ich aufhörte zu arbeiten.«
    »Wann war das?«
    »Kurz vor sieben.«
    »Was geschah dann mit dem Kittel?«
    »Ich hängte ihn auf einen Bügel und diesen in den kleinen Schrank im Sprechzimmer«
    »War außer Ihnen selbst noch irgendeine andere Person zu dieser Zeit hier in der Wohnung oder im Sprechzimmer?«
    »Nein. Meine Sprechstundenhilfe hat pünktlich um fünf Feierabend.«
    »Hatten Sie
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