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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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überall hineinstecken müssen! Ich dachte es mir doch gleich, daß mir das FBI diese vorlauten Knaben schicken würde! Hallo, ihr Superdetektive!«
    Im Gegensatz zu seinen Worten strahlte er über das ganze Gesicht, als er uns freudig die Hände schüttelte. Ich beeilte mich, meine Rechte möglichst schnell wieder aus der Presse herauszukriegen, mit der man seine Pranken vergleichen konnte.
    Er ging mit uns ins Wohnzimmer. Eine Daumenbewegung seinerseits machte drei Sessel für uns frei. Wir nahmen Platz, und Hywood begann seinen Bericht.
    »Tod durch Wassereinspritzung. Habt ihr wahrscheinlich noch mitgekriegt, was?«
    Wir nickten. Phil fragte: »Hat man die Injektionsnadel gefunden?«
    »Yeah, ist bereits in unserem Labor zur genauen Untersuchung.«
    »Fremde Fingerabdrücke im Raum?« fragte ich.
    »Nein. Der Sauberkeit nach zu urteilen, ist hier gestern im Laufe des Tages gründlich sauber gemacht worden. Nirgendwo ein Stäubchen. Die Aschenbecher sind nicht nur ausgekippt, sondern auch gründlich ausgewaschen worden.«
    »Haben Sie schon feststellen lassen, ob der Raum tatsächlich von irgendeinem dienstbaren Geist gereinigt wurde?«
    »Einer meiner Vernehmungsbeamten treibt sich deshalb noch im Hause herum, um das herauszufinden.«
    »Dann gibt es also vorläufig noch die theoretische Möglichkeit, daß der Mörder — wenn wir einen Mord unterstellen wollen — die Reinigung zwecks Vernichtung aller von ihm eventuell zurückgebliebenen Spuren selbst vorgenommen hat.«
    »Diese Möglichkeit besteht.«
    »Sind sonst irgendwelche Hinweise aufgetaucht?«
    Hywood rümpfte die Nase.
    »Aus einigen Aussagen von Hausbewohnern ergibt sich, daß das Mädchen sehr großzügig in der Auffassung gewisser moralischer Prinzipien war. Sie hatte eine wahre Unmenge von Verehrern und kam nachts — nach ihrem Bardienst — fast nie allein nach Hause. Ihre — hm! — sagen wir Freunde, scheinen ihr ihre Gunst gegen blanke Dollars abgewonnen zu haben.«
    »Das hatte ich mir gleich gedacht, als ich die Wohnung sah. Ich schätze die Miete auf mindestens dreihundert Dollar monatlich. Das kann sich eine Bardame nicht leisten, wenn sie nicht noch Nebeneinkünfte aufzuweisen hat.«
    »Eben«, .. bestätigte Hywood. »Dadurch werden unsere Nachforschungen natürlich sehr erschwert. Wir müssen jetzt versuchen, alle diese Bekannten aufzutreiben, mit denen sich das Mädchen eingelassen hatte. Jeder von ihnen kann der Mörder sein.«
    »Wenn es ein Mord war«, fiel Phil ein.
    »Richtig«, nickte Hywood. »Im Augenblick ist die Frage: Mord oder Selbstmord noch unentschieden. Ich tippe allerdings mehr auf Mord. Eine Selbstmörderin hinterläßt in der Regel einen Abschiedsbrief, in dem sie die Gründe für ihren Tod wenigstens andeutet. Ein solcher Brief wurde hier nicht gefunden.«
    »Dieser Abschiedsbrief ist ja auch nicht immer vorhanden«, wandte ich ein.
    »Nein, sicher nicht. Aber wenn das Mädchen wirklich auf diese verrückte Art Selbstmord begangen hätte, dann leuchtet mir nicht ein, warum sie dafür extra noch einmal vom Bett aufgestanden und zu dem kleinen Wandschrank gegangen ist, um die Spritze schön säuberlich wieder auseinanderzunehmen und in das Etui zurückzulegen. Selbstmörder haben andere Interessen und Gedanken als die, ihre Mordwaffe schön wieder wegzuräumen.«
    Da hatte er freilich recht.
    »Was ist mit dem Morphium?« fragte ich.
    Hywood zuckte die Achseln: »Wir haben keines gefunden, obgleich der Spurensicherungsdienst mit üblicher Gründlichkeit alles auf den Kopf gestellt hat. Ich rief den FBI nur an, weil der Doc sagte, daß das Mädchen hochgradig morphiumsüchtig war. War es ein Mord, dann muß der Mörder also auch in den Kreisen ihrer Morphiumlieferanten gesucht werden.«
    »Steht fest, daß sie auch in der letzten Zeit noch süchtig war?«
    »Der Doc behauptet es. Man kann es auch sehen. Ihre Oberschenkel sind fürchterlich zerstochen von einer Unzahl von Spritzen, die sie sich selbst verabreichte.«
    Wir kamen nicht dazu, etwas zu erwidern, denn in diesem Augenblick trat einer von Hywoods Leuten heran und sagte: »Hier, Captain, sehen Sie sich das mal an!«
    Mit einer Pinzette hielt er Hywood einen auseinandergefalteten Briefbogen hin. Hywood runzelte die Stirn und las halblaut vor:
    »Liebe Eileen, ich warne Dich zum letztenmal. Laß die Finger von George. Du weißt genau, daß es mir ernst damit ist. Ich weiß nicht, wozu ich imstande wäre, wenn Du auch ihn verderben solltest. Er ist ein netter
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