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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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heben wollte.
    »Aha, also doch recht gehabt.«
    »Womit?« fragte ich, während ich im Schutze der Speicherwand verschnaufte.
    »Wir sichteten Ihre wilde Jagd. Ich gab dem Hauptquartier durch, daß es der G-man Cotton vom FBI sein müßte.«
    »Und wie kamen Sie darauf?«
    Er deutete grinsend zu meinem Jaguar.
    »So ’nen Schlitten und mit ’ner Polizeisirene gibt es in den ganzen Staaten nur einmal. Also, Sir, was liegt an? Wieviel Mann sind da vorn am Kran?«
    »Ein einziger«, sagte ich.
    »Den werden wir schnell vernaschen. Ich schlage vor, wir teilen uns und gehen von beiden Seiten gegen den Kran vor.«
    Inzwischen waren auch die anderen ausgestiegen und hatten einen Kreis um uns gebildet.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich schlage vor, wir unternehmen zunächst gar nichts.«
    »Gar nichts?«
    »Yeah«, nickte ich. »Gar nichts. Irgendwann wird er mal seine letzte Patrone verschossen haben. Dann werde ich ihn verhaften. Solange warten wir lieber. Die meisten von Ihnen können abziehen. Wenn ein Streifenwagen zurückbleibt, ist das völlig genug.«
    Der Sergeant war sehr enttäuscht. Er war noch so jung, daß er Freude an aufregenden Kämpfen fand. Ich kämpfe auch, wenn ich dazu gezwungen werde und keine andere Wahl habe. Aber ich kann keine innere Freude dabei empfinden. Weil ich zu viele Leute dabei sterben sah. Und durchaus nicht immer nur Gangster.
    »Allerdings könnte die Hafenpolizei zwei Boote mit Scheinwerfern an den Pier schicken«, schlug ich dem Offizier der Hafenpolizei vor. »Wenn die Boote in sicherem Abstand liegen, könnten sie mit ihren Scheinwerfern für ein bißchen Beleuchtung sorgen und gleichzeitig verhindern, daß uns der Mann durchs Wasser laufen geht.«
    »In Ordnung, Sir! Ich werde das Nötige veranlassen.«
    »Okay«, nickte ich. »Dann gehe ich zurück zu meinem Wagen, um mit dem Burschen in Fühlung zu bleiben. Hat jemand noch ein bißchen 38er-Munition hier? Sonst habe ich mich womöglich früher verschossen als unser Freund da vorn.«
    Die Polizisten reichten mir eine Handvoll Patronen. Ich schob sie dankend in die Hosentaschen.
    »Es bleibt also dabei!« sagte ich abschließend. »Zwei Boote in sicherer Entfernung draußen aufs Wasser, und sonst nichts weiter. Wenn er sich verschossen hat, mache ich den Rest schon.«
    Die Leute nickten.
    Einer fragte: »Was hat’n der Kerl auf dem Kerbholz?«
    Die anderen sahen mich gespannt an. Ich drehte mich langsam in die Richtung, wo sich der Gangster befinden mußte.
    »Beteiligung an doppeltem Polizistenmord«, sagte ich leise.
    Einen Augenblick lang herrschte Stille. Dann hörte ich, wie sie ihre Pistolen wegsteckten. Ich wußte, was diese symbolische Geste zu bedeuten hatte: Der Gangster sollte auf keinen Fall durch eine Kugel sterben.
    »Also«, brummte ich. »Ich gehe jetzt. Verhaltet euch ruhig! Es wird wohl nicht mehr lange dauern…«
    Darin hatte ich ich mich zwar nicht geirrt. Aber manchmal sind ein paar Sekunden schlimmer als ein paar Wochen.
    ***
    Ich sah vorsichtig um die Ecke des Speichers.
    Der mannshohe Sockel des Krans lag runde fünfzig Yard von hier entfernt. Er erschien in der Dunkelheit wie ein unförmiger schwarzer Klumpen, dessen sicher viereckige Ausmaße mit der Finsternis verschwammen. Darüber ragte wie ein schwarzes Untier der riesige Kran in die Nacht.
    Von dem Gangster war nichts mehr zu sehen.
    Ich drehte mich um und winkte der Mannschaft des zurückgebliebenen Streifenwagens.
    »Beschießt den Sockel. Sagen wir jeder drei Schuß, das wird genügen, um ihn herauszufordern, wenn er überhaupt noch hinter dem Sockel steckt.«
    Die Cops gingen hinter ihrem Wagen in Deckung und eröffneten das Feuer. Schon nach den ersten Schüssen blitzte es hinter dem Sockel auf. Er war also noch da.
    Sie stellten das Feuer ein.
    Ich lief geduckt zu meinem Jaguar zurück. Dort lud ich meinen Revolver auf und jagte einen Schuß hinüber.
    Die Antwort kam postwendend. Sie harschte über die Kühlerverkleidung meines Wagens und hinter ließ eine böse Schramme. Ich lag zum Glück in Deckung.
    Die Schießerei ging noch ein paar Minuten lang hin und her. Meine Absicht, ihn schnell zum Verschießen seiner letzten Munition zu bringen, mißlang. Er merkte es selbst, daß seine Patronen auf die Neige gingen und verfuhr sparsam mit seiner Munition.
    Nach ein paar weiteren Minuten, in denen ich zweimal umsonst gefeuert hatte, er aber das Feuer aus Sparsamkeit nicht erwiderte, dröhnten draußen auf dem Wasser die Motoren zweier
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