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0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich

Titel: 0053 - Eine Frau, ein Mörder und ich
Autoren: ein Mörder und ich Eine Frau
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ein einzelner Schuß, aber es waren in Wahrheit drei. Williamsfield sprang hoch wie ein angeschossenes Wild, fiel zurück, drehte sich einmal um seine Achse und kippte dann mit dem Gesicht zuerst auf den Fußboden. Unsere drei Kugeln hatten alle getroffen, selbst Phils Geschoß, obgleich Phil am linken Arm verwundet war.
    Wir drehten ihn vorsichtig um. Er lebte noch, aber er hatte alle drei Geschosse in der Brust. Der Atem kam rasselnd über seine Lippen.
    Phil setzte sich auf eines der beiden Betten, die in dem Zimmer standen, und untersuchte seinen Arm. Ich half ihm dabei.
    Hywood kniete neben dem sterbenden Gangster nieder.
    »Du«, sagte er, »du machst es nicht mehr lange. Ein paar Minuten vielleicht noch. Willst du deinen Boß immer noch decken? Soll er sich in Sicherheit wiegen können, während du ihm seine Sicherheit mit deinem Leben bezahlst?«
    Ich verband Phils Fleischwunde mit einem sauberen Taschentuch und meiner Krawatte. Unterdessen schielte ich zu Hywood hinüber, der neben dem Gangster kniete und ihm den Kopf stützte.
    Williamsfield machte ein paarmal Anstrengungen, als ob er sprechen wollte. Aber es kam nur ein heiseres Krächzen über seine Lippen, das niemand deuten konnte.
    Plötzlich gab es draußen im Korridor Lärm. Leute aus den benachbarten Zimmern erschienen und redeten wirr durcheinander.
    Ich war mit Phils Arm fertig und ging zur Tür.
    »Kein Grund zur Beunruhigung«, sagte ich zu den Leuten, die in Schlafanzügen und Morgenröcken herumstanden. »Gehen Sie wieder in Ihre Zimmer!«
    »Ihr habt einen umgebracht«, schrie ein Dicker und fuchtelte hysterisch mit einer Kanone in der Luft herum. »Mörder! Polizei! Mörder!«
    »Halten Sie Ihren Mund!« fauchte ich ihn an. »Und legen Sie vor allem das gefährliche Schießeisen aus der Hand! Die Polizei sind wir!«
    »Das kann jeder sagen! Mörder! Polizei!« schrie der Hysterische.
    Ich zog ihn an seinem Schlafanzug zu mir heran und hielt ihm mit der anderen Hand unseren FBI-Ausweis hin.
    »Bundespolizei! Können Sie es erkennen, ja? Sind Sie jetzt beruhigt? Dann verschwinden Sie, bevor Ihre Kanone versehentlich losgeht!«
    Er knurrte beleidigt, daß er es uns ja nicht an der Nasenspitze ansehen könnte, ob wir Gangster oder Detektive wären. Aber er ließ wenigstens seine Feuerspritze sinken und trollte sich.
    Ich wollte schon ins Zimmer zurückgehen, da sah ich einen Mann in voller Kleidung hinten um die Ecke biegen.
    Ich zwängte mich rücksichtslos durch die neugierigen Gaffer, die immer noch im Flur standen. Mit ein paar großen Sprüngen hetzte ich zur Ecke und beugte mich über das Treppengeländer.
    Ich sah gerade noch, wie der dritte Mann der Morphiumbande den letzten Treppenabsatz hinabeilte.
    ***
    Ich stürzte die Treppe hinab, so schnell meine Beine es schafften. Unten stand eine Tür offen, die hinaus auf die 69. Straße führte. Als ich auf der Straße stand, raste gerade ein schwarzer Buick um die nächste Straßenecke.
    Mein Jaguar stand ein paar Meter weiter.
    Ich sprang hinein. Die nötigen Schaltgriffe wurden eilig ausgeführt. Die Polizeisirene eingeschaltet. Dann hetzte ich den Jaguar durch die Straßen, daß die Reifen in den Kurven millimeterweise Profil abradierten.
    Es war eine wahnsinnige Hetzjagd. Vor mir ein Mann, der um sein Leben fuhr, ln doppelter Beziehung. Einmal durch die wahnsinnige Raserei, zum anderen wegen des Elektrischen Stuhles, der ihn erwartete, wenn er mir nicht entkommen konnte.
    Die Polizeisirene wirkt bei fast allen Verkehrsteilnehmern Wunder. Schnurgerade und verkehrsfrei lagen die Straßen vor uns. Leider profitierte auch unser Gangster von der Sirene, indem er ebenso wie ich eine geräumte Fahrbahn vorfand.
    Aber ein Buick ist kein Jaguar. Ich kam ihm näher. Unaufhaltsam.
    Ein paar Minuten lang überlegte ich, ob ich es wagen sollte, auf ihn zu schießen. Aber es erschien mir doch zu gefährlich. Wenn ich einen Reifen traf und sein Fahrzeug über die Straße gewirbelt wurde, konnte es unschuldigen Passanten zum Verhängnis werden.
    Gangster nehmen keine Rücksicht. Er schoß.
    Ich sah es zuerst, weil die Heckscheibe bei ihm plötzlich sternförmig zersplitterte. Er mußte mitten An seiner Raserei nach rückwärts geschossen haben. Die erste Kugel ging in die Luft.
    Als wir in die Hudson-Uferstraße einbogen, zirpte etwas grell über das Dach meines Wagens.
    Seine zweite Kugel.
    Ich fuhr mit aufgeblendeten Scheinwerfern und hatte das Heck seines Wagens voll im Licht. In der hinteren
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