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0031 - Die Tiefsee-Monster

0031 - Die Tiefsee-Monster

Titel: 0031 - Die Tiefsee-Monster
Autoren: Michael Kubiak
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hoch zu dem Menschen, der sich nicht besiegen ließ.
    Zamorra nutzte die Gelegenheit eiskalt. Ein gezielter Schlag trennte beiden die Schädel von den Wirbelknochen. Laut polternd prallten die Köpfe auf den Steinboden und rollten die Stufen hinab. Genau vor den Füßen der Nachrückenden blieben sie liegen.
    Ein Aufbrüllen ging durch die Reihe der Kämpfer.
    Wenn Zamorra gehofft hatte, sie ließen sich abschrecken, so sah er sich sehr schnell getäuscht. Mit verbissener Wut drangen sie auf ihn ein.
    Zamorra tanzte auf dem Steintisch ein Ballett des Grauens. Immer wieder mußte er hochspringen, wenn einer der Knochenkrieger nach seinen Füßen zielte. Und immer schaffte der Professor es im letzten Moment, dem vernichtenden Schlag zu entgehen.
    Ein Hieb glitt von seiner Klinge ab. Es gab einen hell singenden Ton. Die Waffe seines Gegners fuhr pfeifend über die Klinge des Odysseus und traf den Arm des Professors.
    Der Tauchanzug, der seinen Körper wie eine zweite Haut umschloß, platzte an dieser Stelle auf.
    Blut trat hervor und benetzte den Stein, auf dem er stand.
    Ein Aufschrei der Begeisterung brandete auf.
    Mit neu entfachter Wut drängten die Kämpfer gegen den Stein.
    Mit einem einzigen Schlag schmetterte Zamorra einem den Helm vom kahlen Schädel und trennte er den Arm eines anderen vom Rumpf.
    Der geriet aus dem Gleichgewicht und stürzte zu Boden.
    Ohne sich um ihn zu kümmern, kämpften die anderen weiter. In ihrer blinden Wut vergaßen sie ihren Kameraden und sein Schicksal völlig.
    Gepanzerte Füße trafen seinen Kopf, seine wild zuckenden Beine und seinen übriggebliebenen Arm.
    Das Knirschen, als die Knochen brachen, drang Zamorra bis ins Mark. Es schüttelte ihn geradezu durch wie mit urwüchsiger Gewalt. Gequält schloß er für einen Moment die Augen.
    Die Breitseite eines Schwertes traf sein rechtes Knie.
    Der Schmerz raste hoch bis ins Rückenmark.
    Zamorra knickte ein, wäre fast gestürzt, doch er fing sich wieder und wehrte den nächsten Schlag, der sein Ende bedeutet hätte, im letzten Augenblick ab.
    Enttäuscht schrie der Kämpfer auf.
    Dabei klappte sein Unterkiefer weit nach unten. Zamorra stieß sein Schwert hinein, daß es am Hinterkopf wieder heraustrat.
    Ein kurzer Ruck, und der Schädel löste sich von der Wirbelsäule.
    Weit schleuderte der Professor ihn durch die Halle.
    Hinter seinem Rücken traf er auf die Wand mit dem Relief Poseidons und zerschellte in tausend Stücke.
    Ein wahrer Knochenregen rieselte auf den Professor herab.
    Er kümmerte sich nicht darum. Jetzt ging es um sein nacktes Leben und um das Schicksal derer, zu deren Rettung er gekommen war.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Nicole Duval erwacht war und Anteil an den Geschehnissen nahm. Mit angstvoll geweiteten Augen verfolgte sie das Geschehen. Sie biß sich die Lippen blutig. Ein roter Faden rann über ihr Kinn, den Hals und versickerte im Kragen ihres leichten Sommerkleidchens.
    Der Mann lag noch so am Boden, wie Zamorra ihn hingelegt hatte.
    Für ihn mußten die Schrecken, die er hier erlebt hatte, zuviel gewesen sein.
    Zamorra beneidete ihn fast um seine Bewußtlosigkeit, die ihm das Grauen dieser Minuten, die ihm wie Stunden vorkamen, ersparten.
    Zamorra hatte das Gefühl, schon Stunden zu kämpfen. Und immer wieder kamen neue Gegner und stürmten gegen seine immer schwächer werdende Verteidigung an.
    Zamorra hatte keine Zeit zu verschnaufen. Laut keuchend ging sein Atem. Schweiß stand ihm auf der Stirn, rann ihm in die Augen und ließ ihn fast blind werden.
    Manchmal sah er die Kämpfer mit den Totenschädeln nur verschwommen, und er war bei seinen Treffern mehr auf den Zufall angewiesen.
    Aber das Glück war ihm hold. Er richtete schreckliche Verwüstung unter seinen Widersachern an.
    Es war fast keiner mehr vorhanden, der nicht irgendeinen Treffer abbekommen hatte.
    Hier klafften Rüstungen auf, dort fehlte dem einen oder anderen der Helm, den ein gezielter Schlag ihm vom Schädel gefegt hatte.
    Die Angreifer trampelten auf Knochen und Rüstungsteilen herum und behinderten sich gegenseitig.
    Das Feuer in ihren Augen brannte aber mit unverminderter Intensität, und Zamorra wußte, daß sie nicht eher Ruhe geben würden, bis er sie alle vernichtet hatte.
    Nur noch sechs Kämpfer lauerten darauf, eine Blöße bei ihm zu entdecken und sie gnadenlos auszunutzen. Die Kräfte verließen den Professor. Und wieder wechselte er Schwert und Amulett von einer in die andere Hand. Er ließ sein Amulett an der Kette
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