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Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Titel: Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)
Autoren: Annie West
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erwiderte sie, obwohl sie sich dessen gar nicht mehr sicher war.
    Mit wackeligen Beinen stand sie auf.
    „Wann kommt unser Baby zur Welt?“ Seine raue Stimme verursachte ihr eine Gänsehaut.
    „Unser Baby?“ Nicht in ihren wildesten Träumen hatte sie sich ausgemalt, das aus seinem Mund zu hören.
    „Ja, unser Baby. Deins und meins.“ Noch nie hatte seine Stimme so felsenfest entschlossen geklungen. „Egal, ich kann es mir selbst ausrechnen.“
    „Warum glaubst du, dass es von dir ist?“ Trotzig reckte sie das Kinn vor. Viel zu lange hatte Declan ihr misstraut.
    „Ich weiß es eben.“ Sein eindringlicher Blick verursachte Chloe Herzklopfen.
    „Das kannst du nicht wissen. Nicht, wenn du mich für eine berechnende …“
    Sanft legte er einen Finger über ihre Lippen. „Hör auf damit.“
    Sie zwang sich, den Kopf wegzudrehen. „Warum sollte ich?“, fragte sie provozierend. „Du hast Kondome benutzt. Vielleicht bin ich gleich mit dem Nächsten ins Bett gehüpft, nachdem wir uns getrennt hatten.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich hätte dir vertrauen müssen. Ich bereue, dass ich es nicht getan habe.“ Nach einem tiefen Atemzug fuhr er fort: „Du hast gesagt, du liebst mich. Dann warst du auch nicht mit einem anderen im Bett. Nicht du, Chloe. Für dich hat Sex etwas mit echten Gefühlen zu tun.“
    Mit Liebe, wollte sie sagen, doch kein Wort kam über ihre Lippen. Wie konnte der Mann, der ihr so lange Unrecht getan hatte, ihr jetzt mitten ins Herz blicken?
    Dieser neue Declan verunsicherte sie. Er hatte sich verändert.
    „Es könnte von jedem sein, sogar von …“
    „Adrian? Bestimmt nicht.“
    „Wie kannst du dir da sicher sein?“
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ich habe dein Wort, schon vergessen?“
    „Aber du hast mir nicht geglaubt!“
    „Doch, das habe ich.“ Er streckte die Hand nach ihr aus, ließ sie aber gleich wieder sinken. „Ich wusste, dass du die Wahrheit gesagt hast. Ich war nur zu feige, es zu akzeptieren.“ Resigniert schüttelte er den Kopf. „Es war die Hölle, dich gehen zu lassen, aber ich durfte dich nicht aufhalten. Du hattest recht, ich war nicht gut für dich.“
    Und jetzt? Die Frage brannte Chloe auf der Seele, doch es hatte keinen Sinn, auf ein Happy End wie im Märchen zu hoffen. Dies war die Realität.
    „Es tut mir leid, was ich zu dir gesagt habe.“ Sie verstand, dass er so hartnäckig an der Loyalität seinem Bruder gegenüber festgehalten hatte. „Ich weiß, wie verzweifelt du warst.“
    „Nein, du hattest ja recht. Du verdienst einen Mann, der dir gibt, was du brauchst. Der war ich nicht. Ich hoffe nur, du kannst mir verzeihen, was ich dir angetan habe.“
    Er raufte sich nervös die Haare. Sein trauriger Blick zerriss Chloe das Herz.
    „Adrian war selbst verantwortlich für das, was er tat. Er hat nicht unter dir gelitten, sondern du unter ihm.“ Er schluckte trocken. „Es tut mir leid.“
    Seine Niedergeschlagenheit bestätigte ihr, was sie bereits geahnt hatte: Es war zu spät für sie beide. Die Kluft zwischen ihnen schien unüberwindbar tief.
    Während Declan zur Tür ging, um die Bestellung entgegenzunehmen, erhob sie sich und trat hinaus auf den Balkon. Graublaue Abenddämmerung umfing sie. Von unten drang das fröhliche Gelächter der anderen Gäste zu ihr herauf, doch Chloe hier oben fühlte sich unendlich einsam.
    Sie war froh, dass Declan sich endlich der Vergangenheit stellen konnte. Dass er sich nicht mehr in seinem Schmerz vergrub. Doch sie wünschte …
    Sie hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. Da stand er, musterte die kaum sichtbare Wölbung ihres Bauches unter ihrem T-Shirt und lächelte Chloe dann so strahlend an, dass ihr der Atem stockte.
    „Du bekommst ein Kind von mir.“
    Seine Worte ließen ihr Herz höher schlagen. Er war sich seiner Sache so sicher.
    „Wie hast du mich gefunden?“
    „Durch Ted.“
    „Du hast meinen Pflegevater angerufen?“
    „Ich war bei ihm. Ich wollte ihn kennenlernen, weil er dir so viel bedeutet.“
    Ihr Herz raste. Sie kam sich vor wie auf einer Achterbahn, wo hinter jeder Kurve die nächste Überraschung lauerte.
    „Du hast die Kosten für seine Behandlung übernommen, aber ich zahle dir jeden Cent zurück.“
    „Ich will kein Geld von dir.“
    „Und ich will dir nichts schuldig bleiben. Ich will frei sein.“
    Er lächelte, aber es war ein trauriges Lächeln. „Wenn du auch nur ein Bruchteil dessen fühlst, was ich fühle, wirst du niemals frei sein.“
    Wie
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