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Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)

Titel: Zwischen Vernunft und Sehnsucht (Julia) (German Edition)
Autoren: Annie West
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meinte er das?
    „Hat Ted dich geschickt?“ Sie wusste, dass ihr Pflegevater sich Sorgen um sie machte, weil sie so viel arbeitete. Dass ihre Probleme mit Declan zusammenhingen, hatte sie ihm verschwiegen.
    „Wir haben kaum über dich gesprochen“, meinte er schulterzuckend. „Eher über Sport, Teds Arbeit bei der Eisenbahn …“
    „Ihr habt über die Eisenbahn geredet?“ Sie konnte es nicht fassen.
    „Ja, und über das Angeln, über Politik, China und den Mittleren Osten, alles Mögliche halt“, erzählte er sichtlich angetan, während ihre Verwirrung wuchs. Halt suchend lehnte sie sich an das Geländer.
    „Warum bist du hier?“
    Declan wurde augenblicklich ernst. „Ich weiß, du hast gesagt, du willst mich nicht mehr sehen, aber …“, er griff in sein Jackett und zog ein Stück Papier hervor, „ich wollte dir das hier geben.“
    Zögernd nahm sie das vergilbte Dokument entgegen, das beim Anfassen knisterte. „Was ist das?“
    „Die Besitzurkunde von Carinya. Ich schenke es dir.“
    Sie glaubte zu träumen.
    „Das ist nicht dein Ernst, Declan. Carinya ist euer Familiensitz. Dein Ururgroßvater hat ihn erbaut!“
    „Ich habe keine Familie mehr.“ Sein bitteres Lächeln tat ihr in der Seele weh.
    Er trat neben sie, stützte sich auf die Balkonbrüstung und blickte hinaus auf die Berge. „Du sollst es haben. Ich weiß, du liebst es, und es ist der perfekte Ort für Ted, wenn er entlassen wird.“
    „Ich kann nicht mehr dort wohnen, Chloe. In jedem Raum hängt noch dein Duft, höre ich dein fröhliches Summen … du fehlst!“ Er fuhr zu ihr herum. „Es ist nicht mehr dasselbe ohne dich. Ich bin sogar aus dem Penthouse ausgezogen.“
    In seinen Augen spiegelten sich völlig unverhüllt seine Gefühle wider. Endlich öffnete er sich Chloe, ließ sie teilhaben an dem, was in ihm vorging. Es war aufregend, wunderbar und beängstigend zugleich.
    „Ich kann das nicht annehmen.“
    „Doch, du kannst. Ich habe dir das Leben zur Hölle gemacht, nur weil es leichter für mich war, meine Schuld auf dich …“
    „Auch dich trifft keine Schuld an Adrians Tod.“ Spontan berührte sie seinen Arm. Er ergriff ihre Hand und hielt sie fest.
    Sie tauschten einen langen, intensiven Blick, der Chloe die Hitze in die Wangen trieb.
    „Daran arbeite ich noch.“ Er lächelte zerknirscht. „Aber es geht nicht um Adrian, sondern um dich. Nach allem, was du durchgemacht hast, verdienst du den besten aller Männer. Keinen, der dir Vorwürfe macht.“
    Er schloss seine Hand fester um ihre.
    „Ich habe mich von dir ferngehalten, solange ich konnte. Wenn du mich jetzt wegschickst, verspreche ich, dich nie mehr zu belästigen. Aber …“
    „Ja?“, hauchte sie.
    Er zögerte, als hätte er Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Er, der entschlossene, tatkräftige Declan Carstairs!
    „Ich bin todunglücklich, seit du mich verlassen hast. Ich weiß, es ist dein gutes Recht, dein Leben ohne mich zu leben. Aber ich kann dich nicht so einfach gehen lassen, Chloe.“ Verzweiflung lag in seiner Stimme.
    „Du hast ein paar Sachen in meiner Wohnung vergessen. CDs, einige Bücher … Seit du weg bist, höre ich ständig deine Musik und lese deine Romane.“ Er nickte grimmig, als sie ihn entgeistert ansah. „Verrückt, ich weiß. Aber inzwischen bin ich ein Fan von Jane Austen und Salsa und, Gott bewahre, von australischem Hip-Hop.“
    „Declan?“ Ihre Stimme zitterte verdächtig.
    „Ach, Süße.“ Zärtlich berührte er ihre feuchte Wange. „Tut mir leid. Jetzt habe ich dich zum Weinen gebracht, dabei will ich doch auf dich aufpassen.“
    „Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst.“
    „Ich liebe dich, Chloe. Schon lange.“ Ihr Herzschlag geriet ins Stocken, als sie den zärtlichen Glanz in Declans dunklen Augen sah.
    „Ich wünschte, ich könnte es dir beweisen. Dass ich an dich glaube, was immer auch geschieht. Aber Worte sind nicht genug …“ Sein Lächeln erlosch.
    „Du hast es schon bewiesen“, flüsterte Chloe, selbst überrascht von der tiefen Gewissheit, die sie erfüllte. „Du warst von Anfang an sicher, dass das Kind von dir ist, egal was ich sagte. Du hast an mich geglaubt.“
    Er hatte ihr sein Herz geöffnet.
    Unendlich sanft strich Declan ihr eine Locke hinter das Ohr. Prickelnde Hitze durchflutete Chloe. Sie stand ganz still, wie verzaubert von der Liebe, die sie in Declans Augen sah, und von ihren eigenen Gefühlen für ihn.
    „Ich liebe dich, Chloe. Aus tausend Gründen. Weil du
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