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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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Prinzip
ist ziemlich simpel. Wo wird ein Arbeiter beim Abrollen anfassen? Am Kabel. Geht
nicht, das schafft keiner. Er wird die Rolle drehen. Halt!«, rief er laut und Hubertus
zog wie geprügelt die Hand zurück. »Mann! Wenn du da anfasst, bis du ›raus‹. Ich
habe keine Lust, schon wieder dich als Dieb zu überführen!«, neckte Paul den Freund.
»So, die Trommel ist fertig, jetzt kümmere ich mich ums Kabel. Hier benutze ich
den zweiten Stoff. So kann man feststellen, ob die Kontamination von der Rolle oder
vom Kabel kommt.« Er bedeckte die Rolle sorgfältig mit einer Plane, dann besprühte
er das Kabel mit dem von ihm entwickelten Spray. Ein feiner Auftrag, den niemand
bemerken würde. Nach etwa zwei Stunden war alles aufs Beste vorbereitet.
     
    »Cäsar 652 für Kupfer 3, bitte kommen!«
    »Kupfer
3 hört«, knatterte es ihnen im Wagen entgegen.
    »Cäsar 652
hat die Aufgabe erledigt, bitte übernehmen, Kupfer 3.«
    »Aha, prima!
Und wo genau seid ihr ger…«
    »Kupfer
3«, donnerte die Betriebsfunkzentrale dazwischen. »Funkdisziplin halten!«
    »Kupfer
3 Ende«, meldete der andere kleinlaut.
    »Ja, da
sind die streng. Wenn gequatscht wird und ein Kollege einen Notruf absetzen will
… nee, nee. Die Leitung muss frei sein.« Hauk startete und fuhr zurück nach Berlin.
    »Na, hoffen
wir, dass alles klappt. Ich lege mir das Handy jedenfalls auf den Nachttisch!«,
meinte Paul zum Abschied und trabte zu seiner Wohnung. Es wurde eine ruhige Nacht.
Als der Wecker klingelte, wusste Sommer, dass irgendetwas gründlich schiefgegangen
war. Dem Kommissariatsleiter sah man seine Säuernis an. Die Kripo hatte vergeblich
die ganze Nacht auf die Diebe gewartet. Es schien, als hätten die Kerle Wind von
der Maßnahme bekommen.
    »Scheiße!«,
maulte Paul, dem klar war, dass man nun seine Fangstoffe schnell und gründlich wieder
entfernen musste. Das übernahmen die Kollegen von der chemischen Truppe – zum Glück musste er da nicht selbst
Hand anlegen. »Wahrscheinlich sind doch jemandem die beiden Sportler aufgefallen!
Zu blöd!«, schimpfte er vor sich hin.
    Die Bahnsicherheit
übernahm den Abtransport der präparierten Kabeltrommel durch Spezialkräfte, eine
Aktion, die vom ahnungslosen Bauleiter mit Unverständnis und Kopfschütteln begleitet
wurde. Ein totaler Fehlschlag!
     
    Ein Gutes hat es ja, beruhigte sich
Paul, so bleibt mir der ganze Tag, um an der DNA-Falle zu arbeiten.
    Es musste
doch möglich sein …Und schon hantierte er wieder eifrig mit allerlei Substanzen,
die das dauerhafte Verbleiben am Ausgangsmaterial sicherstellen sollten.
    Zunächst
probierte er Waffenöl aus. Er trug es als feinen Nebel auf. Funktionierte nicht,
weil es an den Händen haften blieb und der Täter sofort bemerkt hätte, dass mit
dem Kabel etwas nicht stimmte. Danach testete er Haarspray. »Mist, das Zeug stinkt
ja unerträglich! Bis das verduftet ist, dauert es selbst unter freiem Himmel Stunden!
Und es klebt.«
    Also auch
nicht die Lösung.
    Hubertus
hörte dem Freund eine Weile beim Fluchen zu. »Ist doch nicht deine Schuld gewesen.«
    »Morgen.
Was denn?«
    »Na, der
Fehlschlag. Oder bist du wegen was anderem sauer?«
    »Ich brauche
eine Substanz, die einen wasserdichten Film bildet und nicht klebt, wenn man darüber
streicht. Einiges habe ich schon ausprobiert, nichts klappt so wirklich.«
    »Wundpflaster«,
murmelte Hauk und zog weiter. »Ich rufe dich nachher mal an!«, rief er über die
Schulter zurück.
    Paul stand
regungslos in seinem Labor. »Wundpflaster! Mann! Genial! Bin gleich zurück!«, rief
er in den Flur und sauste in die nächste Apotheke.
    Jetzt galt
es, die Beipackzettel zu studieren und das ›richtige‹ Pflaster zu finden. Wieder
zurück im Labor versuchte er seinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen. »Benimm
dich nicht wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum!«, ermahnte er sich. »Du willst nur
einen kleinen Versuch machen!«
    Fangstoff-Anreibung
dünn aufgetragen, Spray darüber – fünf Minuten Wartezeit, damit das Pflaster trocknen konnte. Dann
ließ Paul die Rollos runter, schaltete die UV-Lampe ein, trat ans Waschbecken. Munter
perlte das Wasser über sein Präparat. Aber das Beste: Die Lampe bewies, dass nichts
von seinem Fangstoff fortgespült wurde. Es funktionierte!
    »Hubertus – du, ich habe da eine Idee …«, erläuterte
er seinem Freund wenig später am Telefon den neuen Plan.
     
    »Wieso ist es denn auf einmal so
eilig!«, erkundigte sich Hubertus neugierig, als Paul mit seiner
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