Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
Vom Netzwerk:
halten! Außerdem werde ich die Zufahrt
der Ladestraße vorbereiten. Sicher ist sicher. So entgeht uns keines der Fahrzeuge.
Und es wäre sicher ein kluger Schachzug einem einen Bonbon ans Hemd zu kleben. So
geht er auf keinen Fall verloren und unsere Männer müssen nicht so nah ran.«
    »Sicher.
Kein Problem. Da tritt einer von unseren Leuten mal kurz vor und erledigt das. Die
Diebe sind ja so beschäftigt, die werden das kaum bemerken«, höhnte Hubertus. »Jetzt
wirst du gänzlich zum Trapper.«
    »Ach was!
Sieh mal, hier auf dem Weg zur Ladestraße ist ein Engpass. Gebüsch auf beiden Seiten.
Wir müssen an der Stelle hier«, er umkringelte ein Areal, »eine Art Baustelle errichten.
Eine Langsamfahrstrecke. Im Gebüsch sitzt einer von unseren Leuten, hat ein GPS
an einer Stange und klebt es in einem günstigen Moment unbemerkt an den LKW. Dann
finden wir sie, selbst wenn der Zugriff mal wieder in die Hose geht!«
    Hauks Miene
zeigte Skepsis. Sommer schob die Akte über den Tisch.
    »Wir werden
uns als Arbeiter verkleidet auf die Sammelstelle begeben. Unser Auftrag: Sortieren
des Schrotts. Legende ist da drin. Lies es sorgfältig. Wenn wir fertig sind, wird
präpariert.«
    »Sag mal,
spinnst du? Ich sehe doch nicht aus wie einer, der viel mit den Händen arbeitet!«
Er streckte seine gepflegten Hände vor. Keine Schwielen, keine Arthrose, keine Hornhaut.
    »Das ist
kein Problem«, widersprach Paul seinem Freund und schob seine Akte zur Seite, um
Platz für den Teller zu machen. »Du wirst einfach Handschuhe tragen!«
     
    Den Widerstand und das Misstrauen
von Hans Scholz, dem Bauleiter, galt es noch zu überwinden, dann konnten sie mit
der Arbeit beginnen. Die regulären Kräfte – drei Mann – gingen
ihren eigenen Aufgaben nach, ohne die beiden Neuen auch nur eines Blickes zu würdigen.
    Gegen Mittag
sah Scholz bei ihnen vorbei, erkundigte sich nach dem Fortschritt der Arbeiten.
    »Ihr kommt
ja recht gut voran!«, lobte er. »Ist auch besser, wenn ihr euch ordentlich ins Zeug
legt. Ihr wisst schon, gespart wird überall und zuerst immer am unteren Ende der
Nahrungskette!« Sein Lachen war rau und ungeübt. »Mir ist allerdings nicht so ganz
klar, wozu diese Aktion stattfindet.«
    »Sortiert
lässt sich das Zeug besser weiterverkaufen. Der Kunde kann bestimmen, welche Art
Schrott er erwerben will und muss sich nicht selbst ans Sortieren machen. Gibt mehr
Geld!«
    »Na, wenn
das so ist, dann will ich euch nicht von eurem Tun abhalten. Ich muss noch zu einer
anderen Baustelle. Tschüss!«
    Die beiden
konnten in aller Ruhe weiterarbeiten.
    Für 17 Uhr war die Übergabe verabredet,
alle Exekutivkräfte sollten eingewiesen werden. Die Zusammenarbeit von Bundespolizei
und Kripo war nicht Paul Sommers Angelegenheit, das mussten andere regeln.
    Er war nur
der Trapper. Schon bald waren sie allein auf dem Schrottplatz. Die Engstelle hatten
sie mit ein paar Handgriffen eingerichtet, das Gebüsch war uninteressant genug,
um niemanden zu einem zweiten Blick zu verleiten. Ein guter Platz für den Mann mit
dem Bonbon.
    »Fertig?«
    »Fertig!«,
bestätigte Sommer und fixierte ein letztes Mal seine DNA-Falle mit Pflasterspray.
     
    Hubertus Hauk meldete »Cäsar 652
an Zentrale, bitte kommen«
    »Zentrale
hört«
    »Krücke
1 kann jetzt übernehmen, wir sind fertig. Cäsar 652 Ende.«
    Sie fuhren
zurück. Es galt, das Auto nun mit allem auszustatten, was sie zur Überführung der
Täter brauchten.
    »Mann. Morgen
wird mir jeder Knochen wehtun!«, jammerte Hauk und fuhr sich stöhnend mit der Hand
an die Lendenwirbelsäule, versuchte sich zu strecken. »Mist!«
    »Wenn wir
die Kerle heute schnappen, dann wirst du kaum Zeit haben, die Schmerzen zu bemerken«,
neckte Sommer, packte Wattestäbchen und sterile Präparategläser ein.
    »Komm, wir
gehen was essen. Seit dem Frühstück haben wir nur eine Stulle und ein Wasser gehabt.«
    »Hast du
eigentlich deinen Pieper mit? Und eingeschaltet?«
    »Ach, den
brauche ich doch nicht. Handy ist immer an«, gab Hauk zurück.
    »Die Pieperfrequenz
ist sicherer.«
    Besserwisser,
dachte Hubertus und schaltete demonstrativ den Pieper ein. »So. Zufrieden? Können
wir jetzt was essen gehen?«
    Nach dem
Essen – noch immer
keine Meldung. Kein Klingeln des Handys, kein Piepersignal.
    »Na komm,
ich brauche mal ’ne Mütze Schlaf!« Hauk gähnte und massierte sich den Rücken. »Mann!«
    Er brachte
Paul nach Hause. Als Sommer am nächsten Morgen erneut vom Wecker aufgeschreckt wurde,
war sein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher