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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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Tonne Diebesgut wegbringen können.«
    »Mann! Dann
sind die mehrfach wiedergekommen in jener Nacht. Und vom Sicherheitsdienst will
keiner etwas bemerkt haben? Ist ja nicht zu fassen!«
    »Ich fahre
noch mal raus nach Kaltheim und sehe mich um. Mit unserem aktuellen Wissen kann
ich mir die Abläufe besser vorstellen und darüber nachdenken, wo sich am besten
eine Falle hätte einrichten lassen – morgen sehe ich mir dann den Platz von Bergkirchen an und beginne
mit der strategischen Planung.«
     
    Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.
Als Paul Sommer am nächsten Morgen in sein Labor trat, klingelte bereits das Telefon.
Missmutig meldete er sich. Ein so früher Anruf konnte nichts Gutes bedeuten.
    »Wir haben
einen Tippgeber in Sachen Kabelklau!«, erfuhr er aus dem Einbruchsdezernat. »Das
Ding soll heute gegen Mitternacht durchgezogen werden. Bei der Baustelle in der
Nähe von Frankfurt/Oder, Bahnstrecke etwa 3 Kilometer Richtung Berlin. Ey, Trapper, kannst du deine Falle auslegen?«
    Paul überlegte.
Das Problem mit der Haftung hatte er noch immer nicht gelöst – er würde auf klassische Strategien
zurückgreifen müssen.
    »Wie lang
wird denn da gearbeitet?«
    »Bis 16 Uhr. Danach hast du freie Bahn bei
der Bahn!«, kicherte der andere albern. »Der Polier bleibt manchmal bis 19 Uhr.«
    »Heute nicht.
Sorgt dafür, dass er einen Anruf bekommt, der ihn zu einer Besprechung anderswohin
beordert. Ich will nicht, dass jemand vor Ort etwas von meinem Treiben mitkriegt.
Was für eine Falle darf es denn sein?«
    »Wir dachten
an Fangolin!«
    »Aha! Ihr
habt mal wieder keine Ahnung – und Paul
Sommer soll es richten, stimmt doch? Na ja. Ich komme und lege Schlingen aus. Gegen
19:15 Uhr bin
ich weg und ihr übernehmt.«
    »In Ordnung.
Und wenn wir einen Tatverdächtigen stellen, also ich meine, was machen wir dann
mit ihm?«
    Paul schmunzelte.
Der Typ war wirklich einer von den Ahnungslosen. »Nehmt KK Voss mit. Der kennt sich
aus und weiß, wie das geht.«
    »Wir brauchen
noch einen Codenamen für die Aktion.«
    »Ja, da
fällt mir auch schon einer ein: Eierkopp!«
    »Ha, ha – ist ja saukomisch«, nörgelte der
andere und legte beleidigt auf.
    Paul begann
sofort mit der Zubereitung seiner Mixturen, schüttete Farben zusammen, nahm etwas
Balsam hier und eine wenig Emulgator dort. Rührte, machte Anreibungen, grunzte unzufrieden,
verwarf und mischte neu.
    Als Hauk
ihn am späten Nachmittag abholte, hatte er sein Arsenal in einer Tasche wohl verpackt,
trug Karohemd, blaue verwaschene Jacke und entsprechende Hose, derbes Schuhwerk.
Nur auf den Hut hatte er nicht verzichten können.
    »Na, wie
ich sehe, bist du ja bestens vorbereitet!«, lobte der Freund, der ähnliche Klamotten
trug.
    »Warte mal
ab, wie deine Kollegen aussehen, die die Observation übernommen haben!«, unkte der
Trapper. »Schließlich wollen wir ja nicht auffallen. Wenn jemand auf den ersten
Blick erkennen kann, dass wir nicht auf die Baustelle gehören, ist die Sache gelaufen!«,
knurrte Paul. Wehmütig seufzend legte er selbst sein Markenzeichen, den Cowboyhut
auf dem Schreibtisch ab. Der würde bei der Aktion nur stören.
    Kaum näherten
sich Trapper und Polizist der Baustelle, wurden sie von zwei gut gebauten Kerlen
angesprochen, die aussahen, als seien sie auf dem Weg zum Fitnessstudio vom Pfad
abgekommen.
    »Siehst
du«, zischelte Paul, »das habe ich mir gedacht. Die fallen doch sofort als Fremdkörper
auf.«
    »Wird ja
bald dunkel«, tröstete Hubertus und nahm sich vor, das Thema ermittlungsangepasste
Kleidung bei Gelegenheit anzusprechen.
    »Haben Sie
sich verlaufen?«, erkundigte sich einer der Möchtegernbodybuilder beinahe fürsorglich.
    »Nein, du
Eierkopp!«, blaffte Paul zurück.
    Sie durften
passieren, die beiden in Freizeitsportkleidung zogen weiter.
    »Mensch!
So was gefährdet den ganzen Einsatz!« Sommer konnte sich nicht so schnell beruhigen.
     
    »Es ist normal, dass diese Rollen
was Schmieriges an sich haben – aber wenn es klebrig ist, merken die Diebe sofort, dass hier was
nicht stimmt. Deshalb war es gar nicht so einfach mit dem Fangstoff. Also: zwei
Farben, wegen der Chronologie. Erst hier angefasst, dann da.« Während Paul ein wenig
kurzatmig erklärte, präparierte er die untere Seite der riesigen Trommel. Dann löste
er den Riegel und drehte die Holztrommel mit Hubertus Hilfe. Beide ächzten dabei
und gerieten gewaltig ins Schwitzen. Nun nahm er sich die Bereiche vor, die er bisher
nicht erreichen konnte.
    »Das
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