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Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
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arbeitest! Ach, in leitender Position. Du, ich hab doch
noch was gut bei dir, nicht? Also …«
    Und Paul
Sommer mutierte zu einem Undercover-Ermittler. Beauftragter zur Durchführung des
Qualitätsmanagements mit Schwerpunkt Signalanlagen war seine den neuen Kollegen
mitgeteilte Bezeichnung für sein Arbeitsgebiet. Paul Sommer fühlte sich nicht wohl
bei der Sache, schließlich lauerten hier viele Fettnäpfchen – nicht auszudenken was passieren
würde, wenn er sich verriet. Außerdem gab es noch ein weiteres Problem: Er hatte
sich seit Langem mit seinem Selbst arrangiert, wollte kein anderes und befürchtete,
dass ihm auch keine andere Identität ›passen‹ würde. Was, wenn er nach kurzer Zeit
aufflog?
    »Wir haben
eine Überprüfungssoftware entwickelt. Um die in den nächsten vier Wochen testen
zu können, brauche ich noch ein paar Angaben. Wo genau sind denn die Baustellen,
welche Signale sind davon betroffen, wo muss wann und für wie lange um-, neu- oder
abgeschaltet werden?«, erkundigte er sich und gab sich einen hoffentlich professionellen
Touch.
    »Klar, die
gebe ich dir, Kollege. Alle Daten, Zahlen usw. Brauche ich nur eine Unterschrift
und deine Telefonnummer, wenn wir Rückfragen haben sollten. Dann brenn ich dir schnell
eine DVD.«
    Sommer geriet
ins Schwitzen. Telefonnummer? Doch dann kam ihm der rettende Gedanke. »Meine Unterschrift
gebe ich dir, doch die Telefonnummer nützt dir nichts. Von diesem Projekt hängt
für die Bahn viel ab. Image und so. Es geht ja um Zuverlässigkeit. Da habe ich nichts
zu entscheiden. Wenn es was gibt, wendet ihr euch am besten direkt an die Sicherheitsabteilung.
Wenn die glauben, ich müsste es auch wissen, melden die sich dann bei mir.« Kühn
gab er die Durchwahl von Klaus an. Dem würde schon was einfallen.
    Mit den
Dateien und ein paar Akten und Plänen unter dem Arm machte Paul sich auf den Weg
ins LKA.
     
    Dort fühlte er sich wohl. Umgeben
von all seinen Täterfallen. Der spezielle Duft seiner Chemikalien sorgte bei ihm
für Wohlbehagen. Seit einiger Zeit schon arbeitete er an einem DNA-Fangstoff mit
Fluoreszenz. Natürlich musste es eine DNA werden – die nicht
natürlich vorkam, sonst funktionierte die Falle ja nicht, damit man sie gut und
mobil nachweisen konnte.
    Sommer hatte
sich von den Biologen eine synthetisieren lassen. Jetzt stellte sich das Problem,
wie er sie dauerhaft an die Kabel bringen konnte. Wenn es regnete und sein Fangstoff
einfach abgewaschen wurde, stellten sich ganz neue, ausgesprochen unbequeme Fragen.
    Kontaminationspfade,
wer konnte mit dem Stoff in Berührung gekommen sein, war er etwa mit dem Oberflächenwasser
ins Trinkwasser geraten? Nein, das wollte er sich sparen. Einige Versuchsreihen
waren noch nötig – dann war
die Falle wohl einsetzbar.
    Hubertus
Hauk sah wieder vorbei. »Na, wie sieht’s aus. Hast du schon einen Plan?«, fragte
er.
    »Wenn ich
wüsste, wo der nächste Raubzug stattfinden soll, wäre mir schon geholfen. Aber noch
gibt es drei potenzielle Orte. Ich kann ja nicht überall gleichzeitig sein«, maulte
Paul und verschwieg sein Problem mit der Haftung der DNA auf dem Untergrund.
    »Wir haben
neue Infos. Restkupfer, Kupferabfälle und andere Buntmetalle werden in Bergkirchen
gesammelt. Und …«
    »Wenn da
was zu holen wäre, hätten die Kerle doch längst zugeschlagen!«, unterbrach ihn Paul
grantig.
    »Lass mich
doch mal ausreden! Für die übernächste Woche ist ein großer Transport dorthin geplant – Kabelreste aus Nauen und Potsdam.
So lagert dort plötzlich eine richtig große Menge ein. Das könnte unsere Gang schon
reizen, den nächsten Coup dort zu planen!«
    »Na ja,
wenn das so ist. Ich sehe mir morgen mal alles an.«
    »Am Sachstand
hat sich nichts geändert. Unter den Augen der Sicherheitsleute, immer in der Nähe
von Baustellen, immer Kupferkabel in größerer Menge. Neu ist nur, dass es diesmal
auch die privaten Bahnen trifft.«
    »Sag mal
…«, begann Paul nachdenklich und blätterte die Akte mit den Tatortbildern durch.
»Eigentlich haben die doch immer ungefähr die gleiche Menge Kupferkabel geklaut.«
    »Bis auf
den letzten Raubzug. Da war’s ’ne ganze Waggonladung!«, korrigierte Hauk.
    »Sieh mal
hier.« Sommer deutete auf eines der Fotos. »Guck mal ganz genau hin. Diese Spuren
da – die haben
den Waggon nicht mit einem Mal geleert. Die mussten ihn mehrfach ansteuern. Weißt
du, ich bin mir sicher, dass diese Jungs ein Transportmittel verwenden, mit dem
sie ziemlich genau eine
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