Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)

Titel: Zur Strecke gebracht: Die spannende Jagd nach dem Täter (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer , Wolfgang Spyra
Vom Netzwerk:
erster Gedanke: Es hat wieder nicht funktioniert! Gegen 6 Uhr war er schon bereit, an einen
Maulwurf in den eigenen Reihen zu glauben. Alles war doch perfekt vorbereitet gewesen!
Das Klingeln des Telefons eine Stunde später war wie eine Erlösung.
    »KHK Blohm.
Guten Morgen, Herr Sommer. Wir schicken Ihnen einen Wagen. Sonderrecht. Wir erwarten
Sie in Kleinfelde. Und es eilt.«
    Kaum sechs
Minuten später stand der Wagen vor Sommers Haustür. Mit aufgesetztem Blaulicht.
Trotz des Sonderrechts brauchten sie eine Stunde bis Kleinfelde. Und die ganze Zeit
über dachte Paul darüber nach, was diese Eile, dieser Aufwand zu bedeuten hatten.
Wieder ein Tiefschlag und KHK Blohm wollte sich mit ihm darüber unterhalten, woran
es diesmal gelegen hatte? Nein, dann hätte er mich einfach irgendwohin bestellt,
aber nicht abholen lassen.
    Als sie
auf den Vierseitenhof rumpelten, standen Blohm und Hauk vor einer Schuppentür und
erwarteten ihn.
    »Ey, hat
alles geklappt!«, rief Hubertus ihm fröhlich zu.
    »Haben Sie
alles dabei, was Sie zum Nachweis benötigen?«, fragte Blohm und atmete erleichtert
auf, als Sommer nickte und auf seine Tasche zeigte.
    »Wir haben
sieben Verdächtige vorläufig festgenommen. Eine Frau und sechs Männer. Geholfen
haben uns die Bonbons, die wir kleben konnten. Prima Idee. Einen LKW und einen PKW
haben wir erwischt und konnten so mühelos folgen. Das Kupferparadies ist hier in
der Nebenscheune. Bei der Festnahme gab es ein kleines Gerangel – nichts Ernstes.«
    »Jetzt bist
du dran! Wir nehmen die jetzt alle mit und wenn du die Täterüberführung gleich hier
machst, können wir die Bande ganz gezielt vernehmen«, freute sich Hauk.
    Die Frau
saß mit trotzig vorgerecktem Kinn auf dem Beifahrersitz des LKW. Erste Vernehmungen
hatten ergaben, dass sie der Kopf der Bande sein sollte.
    »Ihr gehört
der Hof hier. Also, korrekterweise muss es heißen: ihren Eltern. Die beiden sitzen
völlig verschüchtert in der Küche. Sieht nicht so aus, als hätten die was von dem
gewusst, was ihre Tochter hier durchgezogen hat«, informierte Hubertus den Freund.
    »Na gut.
Dann bitte doch die Dame und die verdächtigen Herren in die dunkle Scheune. Ich
mache schon mal meine ›Waffen‹ klar.«
    Drei UV-Lampen.
Paul nahm eine in jede Hand, Hubertus bekam die dritte.
    »Du leuchtest
auf den Boden, bevor jemand reinkommt«, wies Paul ihn an.
    Hauk tat,
wie ihm geheißen worden war. Nichts. Gar nichts. Er wollte schon bestätigen, dass
das Umfeld clean sei, da entdeckte er doch noch ein schwaches Leuchten. Er sah nach – und fand ein altes Nylonhemd,
aus den 1960ern. Paul grinste. »Furchtbar die Dinger. An die erinnere ich mich noch
mit Grausen. Jedes Deo versagte!«
    Die Verdächtigen
traten ein. Paul richtete die UV-Lampe auf die Personen, die sofort in gelb, rosa,
grün und blau leuchteten.
    »Wo waren
Sie denn letzte Nacht unterwegs?«, witzelte Blohm. »Muss ja ’ne tolle Party gewesen
sein!«
    Feindselige
Stille füllte die Scheune bis unters Dach. Es war, als dünsteten die Sieben giftige
Dämpfe aus. Paul imponierte das nicht, er stellte sich hinter die Festgenommenen.
»Heben Sie bitte Ihre Füße hoch. Einen nach dem anderen.«
    Und hier
gab es deutliche Unterschiede. Paul kontrollierte die Hände: Außenfläche, Innenfläche.
Nur einer der Tatverdächtigen leuchtete in zartem Blau.
    »Hier sind
die Handschuhe, die die Leute getragen haben. Wir haben die Namen draufgeschrieben.«
Blohm reichte Trapper Paul die Plastiktüten mit den Handschuhen, jedes Paar in einer
Tüte.
    Vier der
Paare leuchteten rosa. »Die gehören zu den ›Handwerkern‹«, stellte Sommer fest.
»Die haben den Schrott aufgeladen.«
    »Bei einem
der Herren leuchten die Schuhsohlen gelb, bei einem ist gar nichts«, staunte Hauk.
    »Das könnten
die beiden sein, die Schmiere gestanden haben«, meinte Blohm.
    »Nein. Der
mit den sauberen Sohlen ist überhaupt nicht ausgestiegen. Das ist der Fahrer des
LKW. Gut, der andere Herr hat kontaminierte Schuhsolen, aber Hände und Handschuhe
sind sauber. Der könnte tatsächlich Schmiere gestanden haben«, korrigierte Paul.
    »Ist doch
komisch, dass bei der Frau nur die Sohle des einen Schuhs was abbekommen hat, nicht?«,
wunderte sich Hubertus.
    »Ja. Es
gibt noch viele offenen Fragen. Gehen wir’s an.« Paul begann damit, Proben von den
Sohlen, der Kleidung und den Händen zu nehmen.
    »Wie lang
wird es denn dauern, bis Sie Ergebnisse haben?«, erkundigte sich Blohm, der sich
Mühe gab, es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher