Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
Menschen bildet. Manche meiner Kollegen glauben, sie könnten alles mit einer langatmigen Diagnose und ein paar bewusstseinsverändernden Drogen reparieren.«
    »Ich hörte, dass einer Ihrer Kollegen die Ansicht vertritt, Starks Ehemann hätte sie kontrolliert, und sie hätte so panische Angst vor ihm gehabt, dass sie durchknallte. Mit anderen Worten, sie sollte uns Leid tun.«
    »Ja, das habe ich auch gehört. So ein Blödsinn. Die Stark war genauso verderbt wie ihr Mann. Auf den Pornovideos waren ebenso ihre Fingerabdrücke wie seine. Sie war eine bereitwillige Mittäterin, aber ich glaube, sie war dabei zusammenzubrechen. Sie hatten noch nie vorher Kindern nachgestellt.«
    »Ganz ehrlich, Pete, sie hat mich angelächelt. Den Jungen hielt sie im Arm und über ihm schwang sie ein Fleischermesser. Er war bewusstlos, aber ich konnte sehen, dass er noch atmete. Sie wartete auf mich. Sie wusste, dass ich alles herausgefunden hatte und wollte wohl, dass ich zusah, wie sie ihn umbrachte.« Er machte eine Pause und nickte. »Ja, es war ein gutes Gefühl, sie wegzupusten. Es tut mir nur Leid, dass ihr Mann nicht da war. Ihn hätte ich auch gerne erwischt. Gibt es schon irgendwelche Spuren? Ich finde immer noch, Sie sollten unseren Freund Noah auf ihn ansetzen.«
    »Genau das habe ich in Erwägung gezogen, aber sie wollen Donald Stark lebend ergreifen, damit sie ihn befragen können, und sie wissen, dass Noah keinen Moment zögern würde, Stark zu erschießen, wenn er ihm irgendwelche Schwierigkeiten macht.«
    »Einen Kakerlak tötet man, Pete, man domestiziert ihn nicht. Noah hat genau die richtige Vorstellung davon.« Er ließ seine Schultern kreisen, um die verkrampften Muskeln zu dehnen, rieb sich mit der Hand das Genick und stellte dann fest: »Ich glaube, ich sollte mal wieder Urlaub machen.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Ich habe das Gefühl, ich bin sonst total ausgebrannt. Stimmt das?«
    Morganstern schüttelte den Kopf. »Nein, Sie sind nur ein wenig erschöpft, das ist alles. Von dieser Unterhaltung fließt nichts in meinen Bericht ein. Es war mir ernst damit, als ich sagte, es bliebe zwischen Ihnen und mir. Sie sind schon lange überfällig für einen Urlaub, aber das ist meine Schuld, nicht Ihre. Ich möchte, dass Sie sich jetzt einen Monat freinehmen und wieder zu sich selbst finden.«
    Ein Anflug eines Lächelns milderte Nicks düsteren Gesichtsausdruck. »Sich selbst finden?«
    »Sich abkühlen«, erklärte er. »Oder es zumindest versuchen. Wann waren Sie zum letzten Mal oben in Nathan’s Bay bei Ihrer Riesenfamilie?«
    »Ist schon eine Weile her«, gestand Nick. »Ich bleibe über E-Mail mit ihnen in Verbindung. Alle sind genauso beschäftigt wie ich.«
    »Fahren Sie nach Hause«, riet er. »Das wird Ihnen gut tun. Ihre Familie wird sich freuen, Sie wiederzusehen. Wie geht es dem Richter?«
    »Dad geht’s gut«, antwortete Nick.
    »Und wie geht es Ihrem Freund Pater Madden?«
    »Ich unterhalte mich jeden Abend mit Tommy.«
    »Per E-Mail?«
    »Ja.«
    »Vielleicht sollten Sie ihn besuchen und diese Gespräche von Angesicht zu Angesicht führen.«
    »Glauben Sie, ich brauche ein wenig geistliche Führung?«, fragte Nick lächelnd.
    »Ich glaube, Sie brauchen eine kleine Tochter.«
    »Ja, vermutlich«, stimmte er zu. Dann wurde er wieder ernst und sagte: »Pete, was meine Instinkte betrifft. Glauben Sie, ich verliere den Biss?«
    Morganstern zog ein spöttisches Gesicht angesichts dieser Vorstellung. »Ihre Instinkte könnten nicht besser sein. Diese Stark hat alle außer Ihnen zum Narren gehalten. Alle«, betonte er noch einmal. »Ihre Verwandten, ihre Freunde und Nachbarn, ihre Kirchengemeinde. Sie hat sie allerdings nicht zum Narren gehalten. Bestimmt hätten die örtlichen Behörden es schließlich herausgefunden, aber dann wäre der kleine Junge längst tot und begraben gewesen. Und sie hätte sich einen anderen geschnappt. Sie wissen genauso gut wie ich, dass sie nicht aufhören, sobald sie einmal angefangen haben.«
    Pete klopfte auf den dicken Aktenordner. »In den Befragungen habe ich gelesen, wie sie tagein, tagaus bei der armen Mutter gesessen und sie getröstet hat. Sie war im Trauerkomitee ihrer Kirche«, fügte er kopfschüttelnd hinzu. Er sah aus, als sei sogar er, der so etwas alles schon gesehen und gehört hatte, über die Bosheit dieser Stark schockiert.
    »Die Polizei hat mit jedem Einzelnen aus dieser Kirchengemeinde gesprochen, und sie konnte nichts finden«, sagte Nick. »Sie leistete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher