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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden
Autoren: Janet Evanovich
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ich ihm.
    Diesel lachte bellend auf. »Schätzchen, dafür brauchst du etwas Wirkungsvolleres als alles, was du in diesem Buch findest.«
    »Hier stehen einige tolle Zaubersprüche drin«, warf Glo ein und schlug das Buch auf. »Ich könnte dich in einen Frosch verwandeln.«
    »Das kenne ich schon«, erwiderte Diesel. »Was hast du sonst noch anzubieten?«
    »Hier ist ein Zauberspruch, mit dem man einen Drachen zum Fliegen bringen kann.«
    Diesel nahm sich ein zweites Stück Pizza. »Das beeindruckt mich nicht. Jeder weiß, dass die Schwierigkeit darin besteht, einen Drachen zu finden.«
    Glo blätterte ein paar Seiten weiter. »Warzen, Beulen, Impotenz, Schlaflosigkeit, Stottern, Hautausschlag. Und hier ist ein ganzes Kapitel über Zauberspiegel und Katzen.«
    Wir sahen alle auf Katze Nr. 7143 hinunter. Das Vieh saß geduldig vor uns und wartete auf mehr Pizza. Ich fand nicht, dass es irgendwie verzaubert aussah.
    »Hiernach könnte ich Katze Nr. 7143 zum Sprechen bringen«, sagte Glo. »Allerdings bräuchte ich für den Zaubertrank eine menschliche Zunge und Zehennägel eines rumänischen Trolls.«
    »So ein Pech!«, erwiderte ich. »Ich habe Zehennägel von bulgarischen und irischen Trollen, aber leider keine von rumänischen Trollen.«
    »Okay, ich gebe zu, dass einige dieser Zutaten ein wenig exotisch sind«, räumte Glo ein. »Aber diese Zaubertränke stammen sicher aus uralten Zeiten. Als das Rezept entwickelt wurde, gab es wahrscheinlich jede Menge rumänischer Trolle.«
    »Ich störe diese Pizza-Party nur ungern, aber wir müssen uns auf den Weg machen.« Diesel wandte sich an mich. »Ich brauche deine Hilfe.«
    Uns auf den Weg machen? Meinte er damit, ich sollte zu ihm in seinen Wagen steigen? »Auf keinen Fall. Ich kenne dich nicht. Ich werde dir nicht helfen. Ich werde nirgendwo mit dir hingehen.«
    »Ich komme mit«, sagte Glo rasch zu Diesel.
    »Meine Güte, Glo. Er könnte ein Serienkiller oder ein Terrorist oder ein Kidnapper sein«, warf ich ein.
    »Mein Verhandlungsspielraum ist wohl nicht sehr groß«, meinte Diesel. »Was muss ich tun, um dich umzustimmen?«
    »Da müsste schon ein Wunder geschehen«, erwiderte ich.
    Ich muss zugeben, dass ich kein risikofreudiger Mensch bin. Nicht bei Männern. Nicht bei finanziellen Dingen. Nicht bei Schuhen. Ich nehme jeden Tag eine Multivitamintablette. Ich verschließe immer meine Türen. Ich lege immer den Sicherheitsgurt an. Ich esse kein rohes Fleisch. Und sinnlose Unternehmungen mit Leuten, die ich nicht kenne, kommen für mich nicht in Frage.
    Diesel betrachtete mich eine Weile und grinste. »Zählt Gedankenlesen als Wunder?«
    »Natürlich.«
    »Du magst mich«, stellte er fest.
    »Nein, tue ich nicht.«
    »Das ist eine große Lüge. Du findest mich heiß.«
    »Das ist nicht Gedankenlesen«, erklärte ich. »Das ist Wunschdenken.«
    »Gibt es noch mehr Wunder, die du bewirken kannst?«, wollte Glo wissen. »Kannst du meine Gedanken lesen?«
    Diesel schüttelte den Kopf. »Ich kann Lizzys Gedanken lesen, weil wir auf kosmischer Ebene miteinander verbunden sind.«
    »Auf kosmischer Ebene!«, wiederholte Glo. »Das ist so was von typisch für Salem.«
    Auf die Gefahr hin, zynisch zu klingen, dachte ich, dass das absoluter Bockmist war. »Kannst du jetzt meine Gedanken lesen?«, fragte ich Diesel.
    »Ja«, bestätigte er. »Nur gut, dass deine Mutter deine Gedanken nicht lesen kann. Hat man dir solche Ausdrücke in der Kochschule beigebracht?«
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit von Diesel auf Katze Nr.7143. Der Kater inspizierte die Küche. Er schritt das Gebiet höchst aufmerksam ab und untersuchte gründlich jede Ecke, wobei er die Ohren spitzte, so dass ihm kein Laut entging.
    »Ich habe irgendwo gelesen, dass Katzen Geister sehen und Energiefelder spüren können«, erklärte Glo. »Glaubst du, dass er nach Geistern sucht?«
    Ich nahm mir ein zweites Stück Pizza. »Ich glaube eher, dass er hofft, etwas zu fressen oder ein Katzenklo zu finden.«
    »Wie dumm von mir«, schalt Glo sich selbst. »Das hätte ich beinahe vergessen. Ich habe Futter und ein Katzenklo im Wagen. Im Tierheim hat man mir eine Erstausrüstung mitgegeben.«
    Fünf Minuten später war Katze Nr. 7143 mit einem neuen Katzenklo im Haus eingesperrt, und ich war mit Diesel in seinem Wagen unterwegs. Ich saß auf dem Beifahrersitz, und Glo hatte sich auf den Rücksitz gezwängt.
    »Ich kann nicht glauben, dass ich das tue«, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Diesel oder Glo.
    »Wir
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