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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden
Autoren: Janet Evanovich
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haben eine Vereinbarung getroffen«, erklärte Diesel. »Du wolltest ein Wunder haben, und du hast zugegeben, dass es ein Wunder ist, wenn man deine Gedanken lesen kann.«
    »Das war kein Wunder. Du hast lediglich geraten und Glück dabei gehabt.«
    »Das ist eines der Probleme der heutigen Welt«, meinte Diesel. »Die Leute glauben nicht mehr an mystische Dinge. Ich kann zufällig hin und wieder deine Gedanken lesen. Warum kannst du das nicht einfach akzeptieren?«
    »Es ist unheimlich.«
    »Das ist doch gar nichts. Du solltest mal an meiner Stelle sein«, erwiderte Diesel.
    »Ich glaube an Mystik«, warf Glo ein. »Ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass ich übernatürliche Kräfte habe.«
    Diesel warf einen Blick in den Rückspiegel und musterte Glo einen Moment lang, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder der Straße widmete.
    »Wohin fahren wir?«, wollte ich wissen.
    »Wir fahren nach Salem. Ich will eine Wohnung durchsuchen, und ich brauche deine Hilfe, um einen ganz bestimmten Gegenstand zu finden.«
    »Meine Hilfe? Warum?«
    »Weißt du, was ein Unerwähnbarer ist?«
    »Ist das was Kriminelles?«
    »Ich kenne den Begriff ›Unerwähnbare‹«, meldete sich Glo zu Wort. »Ich habe darüber gelesen. Ein Unerwähnbarer ist ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten. Sie sind in einer Art Bruderschaft zusammengeschlossen, in der es einen Vorstand, also ein Führungsgremium gibt.«
    »Ich arbeite für diesen Vorstand«, erklärte Diesel. »Ich bin damit beauftragt, Unerwähnbare auszuschalten, die ihre Macht missbrauchen.«
    Das ordnete ich auf meiner Liste der blödsinnigsten Geschichten ganz oben ein, aber neugierig war ich trotzdem.
    »Und wie schaltest du sie aus?«, fragte ich.
    »Wenn ich dir das verrate, müsste ich dich anschließend töten«, erwiderte Diesel.
    Diesen Spruch hatte ich schon einmal gehört, und da war mir bewusst gewesen, dass es sich eben nur um einen Spruch handelte. Jetzt war ich mir nicht ganz sicher.
    »Warum brauchst du meine Hilfe?«, erkundigte ich mich.
    »Du bist eine von uns. Du bist eine Unerwähnbare, und du besitzt eine Fähigkeit, dir mir fehlt. Ich kann Leute aufspüren. Du kannst Gegenstände finden, die magische Kräfte besitzen.«
    Ich war sprachlos. Er schien das tatsächlich ernst zu meinen. »Das ist doch lächerlich«, brachte ich schließlich hervor.
    Diesel bog von der Lafayette Street ab. »Ja, und ich komme nicht weiter. Nimm es nicht persönlich, aber du bist nicht meine Nummer eins für einen Partner. Es geht hier um einen sehr schwierigen Auftrag, und ich bräuchte eigentlich einen professionellen Unerwähnbaren an meiner Seite.«
    »Einen professionellen Unerwähnbaren? Was soll das denn heißen?«
    »Das bedeutet, dass ich jemanden brauche, der genau weiß, was er macht. Und der respektiert, welche Verantwortung er trägt.«
    »Und was ist mit mir?«, wollte Glo wissen. »Bin ich auch eine Unerwähnbare?«
    »Nicht, dass ich wüsste«, antwortete Diesel. »Du bist eher eine Fragwürdige .«
    Ich war allmählich ernsthaft davon überzeugt, dass ich mich mit einem totalen Spinner eingelassen hatte. Und Glo mitgerechnet hatte ich es schon mit zwei Irren zu tun. Obwohl ich zugeben musste, dass Diesel ein Irrer war, der jedenfalls seine Arbeit ernst nahm.

KAPITEL

    4

    W ir fuhren in einem glänzenden neuen Porsche Cayenne. Neben Glo auf dem Rücksitz lag ein brauner Lederrucksack, der aussah, als hätte er schon eine strapaziöse Reise durch das halbe Land hinter sich. Auf dem Boden rollten etliche leere Wasserflaschen herum. Diesel blieb an einer Ampel stehen, und ich zog in Erwägung, aus dem Auto zu springen und, so schnell ich konnte, wegzulaufen. Dummerweise würde ich dann Glo mit diesem Verrückten allein lassen.
    »Ich will dir nicht zu nahe treten oder so«, sagte ich zu Diesel. »Aber mit dieser ganzen Geschichte über Unerwähnbare und ihre Talente kann ich nichts anfangen. Wahrscheinlich, weil sie schlicht und einfach hanebüchen ist.«
    »Na gut, vielleicht solltest du dir die Sache wie einen Kinofilm vorstellen. Stell dir vor, du wärst Julia Roberts, und ich …«
    »Brad Pitt«, ergänzte ich.
    »Ich dachte eigentlich eher an Hugh Jackman.«
    »Der hat Wolverine gespielt, richtig? Nein, auf keinen Fall. Du bist viel eher Brad Pitt.«
    »Okay, was soll ’s, dann bin ich eben Brad Pitt. Kannst du damit leben?«
    »Vielleicht.« Ich warf Diesel einen stechenden Blick zu. »Du bringst mich also an irgendeinen Ort, wo ich dir bei deiner Suche nach
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