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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden
Autoren: Janet Evanovich
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zog mich zur Seite, packte Hatchet und schleuderte ihn quer durch den Raum. Hatchet prallte mit einem dumpfen Schlag gegen die Wand und fiel stöhnend auf den Boden. Er blieb still liegen, als ob ihn ein Auto überfahren hätte. Der Stein und die Schrifttafel lagen neben seinen Füßen.
    Mir rollten immer noch Tränen über die Wangen, und meine Nase lief. Ich wischte mein Gesicht mit meinem T-Shirt ab und presste meine Hand auf den Schnitt an meinem Hals. »Ist es schlimm?«
    »Nein«, beruhigte mich Diesel. »Der Schnitt ist nicht tief. Er muss nicht genäht werden.«
    »Aber es fühlte sich schlimm an.«
    Er legte seinen Arm um mich und stützte mich. »Einen Moment lang war ich beunruhigt, aber das wird schon wieder. Die Wunde blutet kaum noch.«
    Wulf hob den Stein und die Tafel auf. »Der gehört dir«, sagte er und reichte Diesel den Stein. »Wir haben eine Abmachung getroffen.«
    Ich sah Diesel an. »Warum überlässt du Wulf die Schrifttafel? Sie wird ihn zu dem nächsten Stein führen.«
    Diesel steckte den Stein in seine Hosentasche. »Wie er schon sagte – wir haben eine Abmachung getroffen. Außerdem werden unsere Vorstandsmitglieder den Völlerei-Stein sicher aufbewahren. Wulf wird niemals im Besitz aller Steine sein, und er bräuchte sie alle, um Macht über die Welt zu erlangen.«
    »Vielleicht«, warf Wulf ein. »Die Zeit wird es zeigen.«
    Diesel dachte kurz darüber nach. »Richte Tante Sophie schöne Grüße von mir aus«, sagte er dann.
    Wulf nickte Diesel kurz zu und sah mir dann so intensiv in die Augen, dass ein Adrenalinschub durch meinen Körper fuhr. Er trat einen Schritt zurück, ein Blitz flammte auf, Rauch wirbelte durch den Raum, und als die Rauchwolke sich verzog, war Wulf verschwunden.
    Diesel legte den Stein in meine Hand. »Ist er echt?«
    Die Kraft des Steins durchströmte meinen Arm und breitete sich in meinem Körper aus. Er strahlte so hell wie die Sonne, und ich wollte plötzlich alles haben. Keine Macht wie Hatchet, sondern Babys und Cupcakes und Küsse und dauerhaften Frieden. Ich wollte perfekte Brüste haben und hübsche Schuhe und ein Thanksgiving-Dinner. Und ich wollte das alles unbedingt haben.
    »Meine Güte«, staunte Diesel. »Deine Augen wurden ganz groß, und du hast gesabbert. Vielleicht solltest du mir den Stein besser zurückgeben.«
    »Niemals.«
    Diesel löste meine Finger von dem Stein und nahm ihn an sich. »Wulf hat dich sicher nicht angerührt. Du hast deine Fähigkeiten als Unerwähnbare nicht verloren. Und wenn ich mir anschaue, wozu dich der Völlerei-Stein gebracht hat, kann ich es kaum erwarten, bis wir uns auf die Suche nach dem Stein für die Wollust machen.«
    Ich warf einen Blick auf Hatchet, der immer noch auf dem Boden lag und leicht zu zappeln begann.
    »Was ist mit Hatchet?«, fragte ich Diesel.
    Wir gingen alle zu ihm hinüber und starrten auf ihn hinunter.
    »Er kommt zu sich«, meinte Diesel. »Er wird Kopfschmerzen haben, aber er wird sich erholen.«
    »Du solltest irgendetwas unternehmen. Ihn einsperren. Oder ihm seine besonderen Kräfte nehmen.«
    »Dazu bin ich nicht befugt«, erwiderte Diesel. »Außerdem wird er nur noch leicht verrückt sein, nachdem du ihm den Stein abgeknöpft hast.«
    Hatchet öffnete ein Auge und sah mich an. »Frauenzimmer«, stieß er hervor.
    Katerchen fauchte Hatchet an, Carl zeigte ihm den Stinkefinger, und ich trat ihn versehentlich. Sehr fest. Und zweimal. Und dann gingen wir.
    Eine halbe Stunde später befanden wir uns wieder auf der Weatherby Street. Ich versuchte, mich zu beherrschen, was gar nicht so einfach war. Bilder von Geburtstagstorten, Schmorbraten, Decken für Babys, Schokoriegeln, Käsecrackern, Kisten mit Wein, neuen Handtüchern, Spitzenunterwäsche und Zimmern voll mit kleinen Kätzchen fuhren mir durch den Kopf. Ich wollte das alles haben.
    Diesel brachte mich, Carl und Katerchen ins Wohnzimmer.
    »Ich muss den Stein zu den MVU bringen«, erklärte er. »Verlass auf gar keinen Fall das Haus, bis ich wieder zurück bin. Es wird eine Weile dauern, bis die Wirkung des Steins nachlässt.«
    »Aber ich brauche Erdbeereis, einen Handstaubsauger und viele neue Socken«, sagte ich. »Brauchst du auch etwas?«
    »Ja«, erwiderte er. Und er zog mich an sich und küsste mich.
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