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0205 - Der Tiefsee-Schrecken

0205 - Der Tiefsee-Schrecken

Titel: 0205 - Der Tiefsee-Schrecken
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Das Dimensionsschiff der Meeghs bewegte sich mit einem Vielfachen der Lichtgeschwindigkeit durch die Raumtiefen, ohne dabei jedoch das Normaluniversum zu verlassen, aber auch ohne die bestehenden Gesetzmäßigkeiten zu verletzen!
    Magie trieb den Spinnenraumer an -schwärzeste Magie, in einem anderen, unendlich fremden Kosmos geboren, die dennoch auch im Einsteinuniversum wirksam war.
    Das riesige Schiff, dessen wahre Dimensionen sich hinter dem undurchdringlichen schwarzen Schutzschirm nur erahnen ließen, flog mit Zielkurs auf den dritten Planeten eines nahen Systems im Spiralarm dieser Galaxis. Es war beseelt mit Wesenheiten einer fremden Hölle, die nach Mord und Macht gierten, dabei aber nie ihren Auftrag vergaßen, von dem alle künftigen Expansionspläne abhingen!
    Dieser Auftrag umfaßte drei Schwerpunkte. Der erste, der von absoluter Priorität war, war den Besatzungsmitgliedern des Spiders, mit Ausnahme des Kommandanten, noch unbekannt und würde erst am Zielort gelüftet werden.
    Die beiden anderen waren altvertraut, weil sie nicht das erstemal ganz oben auf der schwarzen Vollzugsliste einer Meegh-Besatzung standen; sie verlangten die Auslöschung zweier unkalkulierbarer Gefahrenherde auf dem Zielplaneten: Der eine hieß Zamorra. Ein Dämonenjäger erster Ordnung, der schon viele Meeghs in den calcuuth befördert hatte!
    Der andere hatte viele Namen und Gesichter, von denen eines berüchtigter und gefürchteter als das andere war in den Dimensionen der Nacht: Merlin - der König der Druiden!
    ***
    Leon Calder schwitzte. Seine Hand zitterte, als er die Glastür aufzog und auf das Oberdeck hinaustrat, wo ihn kühle Nachtluft umfing. Er fröstelte, so kraß war der Unterschied zu dem überhitzten und verqualmten Mief der Schiffsbar.
    Calder drückte die Tür hinter sich wieder ins Schloß, wodurch Musik und Gesprächsfetzen auf ein Erträgliches reduziert wurden. Dennoch fühlte er sich nicht im Geringsten erleichtert. Unverändert lastete jener merkwürdige Druck auf seinem Hinterkopf und seiner Brust.
    Das Deck lag menschenleer vor ihm. Am Himmel funkelte ein Meer von Sternen. Es war windstill, und der nächtliche Ozean umgab ESMERALDA wie ein mattglänzender schwarzer Spiegel, dessen Oberfläche fast völlig glatt war. Nicht einmal das riesige Touristenschiff, das die Wassermassen in langsamer, behäbiger Fahrt durchpflügte, schien wirklich in der Lage zu sein, etwas Bewegung in diese starre, zähe Glätte zu bringen. Fast unheimlich mutete das Bild an. Unheimlich und geheimnisvoll, rätselhaft!
    Calder wankte an die Reling. Die Umgebung verschwamm kurz vor seinen Augen, wurde aber wieder klar. Natürlich hatte er getrunken. Nicht übermäßig, aber für einen Mann wie ihn trotzdem schon zuviel. Seit Jahren litt er an chronischem Bluthochdruck, was seinen Kreislauf selbst bei vorsichtigem Alkoholgenuß manchmal zum Rotieren brachte. Calder war 52 Jahre alt und das, was man fett nannte. Er trug ein farbenprächtiges und auch nicht gerade schlankmachendes Hawaii-Hemd und weiße Bermuda-Shorts.
    »Einsam?«
    Die Stimme erklang hinter seinem Rücken. Eine rauchige Frauenstimme. Calder erkannte sie sofort. Er überlegte, ob er sich umdrehen sollte. Mit der zu der Stimme gehörigen Person verband ihn nichts außer ein paar belanglosen, hochgradig dekadenten Plaudereien, wie sie zu der ganzen morbiden Atmosphäre an Bord des Luxuskreuzers paßten.
    Sie hieß Laureen Basall, war wasserstoffblond, von unschätzbarem Alter und hatte die Ambitionen eines verhinderten Hollywood-Stars. Ihr puppenhaftes Engelsgesicht sah trotz des millimeterdicken Make-up etwas verhärmt aus. Ihre Augen waren auffallend unbeteiligt, nie hatte Calder eine echte innere Regung darin entdeckt. Wahrscheinlich gehörte sie zu dem Typ gescheiterter Existenz, die ihr ganzes Vermögen für eine solche Kreuzfahrt opferten, in der irren Hoffnung, sich auf die alten Tage noch einen Millionär angeln zu können. Frauen dieser Art fand man praktisch überall, wo viel Geld zusammenfloß. Sie alle zeichnete das meist angeborene Talent aus, skrupellos am Vermögen anderer teilhaben zu können, ohne dabei mehr zu investieren als den eigenen, abgebrühten Körper.
    »Sehr gesprächig sind Sie ja nicht gerade«, fuhr die Stimme fort, an Calders Nervenkostüm zu sägen. »Außerdem scheinen Sie Hemmungen zu haben, mir in die Augen zu sehen.«
    Calder stieß ein abfälliges Lachen aus und drehte sich schwerfällig um.
    »Was wollen Sie?« fragte er
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