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Zuckersuesse Todsuenden

Zuckersuesse Todsuenden

Titel: Zuckersuesse Todsuenden
Autoren: Janet Evanovich
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lasse ich damit eine Sicherung durchbrennen und lege ganz Neuengland lahm.«
    Ich legte auf und schrieb Diesel eine Nachricht, in der ich diesen Notfall erklärte. Ich heftete den Zettel an die Tür und befahl Carl, Diesel darauf hinzuweisen. Dann holte ich meine Handtasche, ging zur Haustür und zögerte plötzlich. Ich hatte Diesel versprochen, das Haus nicht allein zu verlassen.
    »Ich hätte da eine Aufgabe für dich«, erklärte ich Katerchen. »Du musst mit mir kommen.«
    Zwanzig Minuten später waren wir in der Bäckerei. Glo wartete bereits an der Theke. Vor ihr lag das aufgeschlagene Zauberbuch, und ihr Besen war hinter ihr an die Wand gelehnt. Glo war ganz in Schwarz gekleidet und hatte sich einen funkelnden goldenen Stern an die Stirn geklebt.
    »Katze Nr. 7143!«, rief sie. »Was für eine Überraschung!«
    Katerchen sprang auf die Glasvitrine und setzte sich auf die Hinterbeine, um sich von Glo den Nacken kraulen zu lassen.
    »Was soll der Stern auf deiner Stirn?«, fragte ich.
    »Die Idee hatte ich gestern im Schreibwarenladen. Clara bat mich, Papier für den Drucker zu besorgen, und in dem Geschäft entdeckte ich diese Sterne. Es geht nichts über gute Accessoires.«
    »Wie wahr.«
    »Ja, und mit Gold liegt man immer richtig.«
    »Fast immer.«
    »Und ich dachte, sie könnten eine magische Wirkung haben. Bei diesen Dingen weiß man das nie so genau.« Glo drehte das Buch so, dass ich den Spruch lesen konnte. »Das ist er«, erklärte sie. »Schau ihn dir an, aber lies ihn nicht laut vor.«
    Ich warf einen Blick auf den Zauberspruch und schob das Buch zurück zu Glo. »Das scheint in Ordnung zu sein«, sagte ich. »Aber ehrlich gesagt bin ich keine Expertin. Ich habe auch an dem Sprachzauber nichts Ungewöhnliches entdeckt, bis Shirley sich in ein brabbelndes Wesen verwandelt hat.«
    »Es geht los«, verkündete Glo. »Ich werde diesen Zauber über die Ferne aussprechen, indem ich mir Shirley vorstelle.«
    »Glaubst du, dass das funktionieren wird?«
    »Ich habe die Anweisungen mehrmals gelesen. Dieser Zauberspruch ist für die Ferne geeignet. Außerdem befürchte ich, dass Shirley mich sofort erschießen wird, wenn ich ihr zu nahe komme.«
    »Das ist ein Argument.«
    Glo holte tief Luft und fuhr mit dem Finger die Zeilen Wort für Wort nach. »Magie kommt, Magie geht.« Sie zog eine kleine, mit weißem Pulver gefüllte Plastiktüte aus ihrer Tasche und schleuderte ein wenig von dem Staub in die Luft. »Zauberer und Hexen, Lauge in eurem Auge.« Sie warf noch einmal eine Prise des Pulvers in die Luft. »Vertreibt alle Zauber, die auf Shirley More liegen.« Glo drehte sich dreimal im Kreis und klatschte dabei in die Hände.
    Katerchen nieste und schüttelte den Kopf.
    »Sollten wir nicht ein Zeichen empfangen, dass der Zauberspruch wirkt?«, fragte ich Glo. »Wie zum Beispiel einen Blitz oder ein Glockengeläut?«
    »Davon steht nichts bei Ripple’s .«
    »Und woraus bestand das Pulver?«
    »Das weiß ich nicht genau. Es stammt aus dem Raritätenkabinett und soll den Zauber verstärken.«
    Wir standen eine Weile still da und warteten auf ein Zeichen, doch nichts geschah.
    »Ich hoffe, es hat gewirkt«, meinte Glo.
    »Ich auch.«
    »Es ist ein wenig beunruhigend, weil einige meiner Zaubersprüche in der Vergangenheit nicht so ganz gelungen sind.«
    Das war eine große Untertreibung. Ich überlegte rasch, wie ich das Thema wechseln konnte, und entschied mich für eine Bemerkung über den Besen.
    »Wie läuft es mit deinem Besen?«, erkundigte ich mich.
    »Das muss sich noch entwickeln«, erwiderte Glo.
    Die Tür ging auf, und Clara stürmte in den Laden. »Ich habe gerade Shirley gesehen. Sie ist drei Blocks entfernt, und ich glaube, sie ist auf dem Weg zur Bäckerei. Sie wird über den Laden herfallen wie Godzilla über Tokio.«
    »Oh, nein!«, stöhnte Glo. »Schließ die Tür ab. Hat sie eine Waffe bei sich?«
    »Ich habe keine gesehen«, erwiderte Clara. »Du hast doch nicht etwa schon wieder etwas aus dem Zauberbuch vorgelesen, oder?«
    »Das war nur ein klitzekleiner Zauberspruch«, verteidigte sich Glo. »Und es war ein guter Zauber, das schwöre ich.«
    Clara sah sich um. »Gab es irgendwelche Explosionen? Feuer? Hat jemand Ausschlag bekommen?«
    »Verflixt! Da ist sie!«, rief Glo und deutete auf das Schaufenster.
    Shirley riss die Tür auf, und Glo duckte sich hinter die Theke.
    »Ta ta« , trällerte Shirley und breitete die Arme aus. »Ich spreche kein Kauderwelsch mehr.«
    Glo wagte einen
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