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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B
Autoren: Jonathan Tropper
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Pass auf. Vermutlich werde ich nächste Woche in ein Flugzeug springen, um ihn zu besuchen.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach ich. »Ich glaube, diese Woche haben wir alle irgendeine neue Richtung gefunden, die wir einschlagen wollen.«
    »Oh, gibt es da vielleicht irgendetwas, was ihr beide uns noch nicht erzählt habt?«
    »Morgen«, vertröstete ich sie. Alison lächelte mich an, und ich wandte mich um und stieg wieder die Treppe hoch.

    Die Reporter drehten völlig durch, als Jack am nächsten Morgen aus dem Haus trat. Sie kletterten im wahrsten Sinne des Wortes übereinander, um die besten Plätze zu ergattern, während die Polizisten der bundesstaatlichen Polizei sie nur mit Mühe hinter den Barrikaden in Schach halten konnten. Jack ging in aller Ruhe den Rasen hinunter und stand ein paar Minuten lang da, lächelte und ließ sich auf ein gutmütiges Geplänkel mit den Journalisten ein. Die meisten nicht professionellen Leute aus der Menge hatten sich über Nacht verzogen, aber es war immer noch ein ziemlich eindrucksvolles Gedränge an Medienleuten da, die alle ein bisschen Aufmerksamkeit von Jack erheischen wollten.
NBC, CBS, ABC, CNN, Hard Copy, Access Hollywood, Entertainment Tonight, Extra, The National Enquirer, The Globe
und eine ganze Reihe angeschlossener Lokalsender, die ich nicht kannte. Nachdem er ihnen etwa eine Viertelstunde eingeräumt hatte, kam er zurück ins Haus, und wir verabschiedeten uns alle voneinander.
    »Was meinst du, Ben?«, sagte er zu mir, nachdem er mich umarmt hatte. »Diese ganze Geschichte würde doch einen ziemlich guten Roman abgeben, oder nicht?«
    »Könnte sein«, sagte ich.
    »Na ja, wenn du’s machst, habe ich bei der Verfilmung als Erster das Zugriffsrecht.«
    »Abgemacht.«
    Er sah mich an. »Nochmals vielen Dank, für alles.«
    »Bleib einfach clean, damit wir das Gefühl haben, wir haben wirklich etwas erreicht.«
    »Oh, ich glaube, ihr habt auf jeden Fall etwas erreicht.« Grinsend deutete er auf Lindsey. »Ihr müsst euch nicht bedanken, ich bin einfach froh, dass ich euch beide wieder zusammenbringen konnte.«
    »Ja, genau.«
    »Hey, das war alles Teil des Plans.«
    Er umarmte erst Lindsey und dann Chuck, der ihm ein paarmal hart auf den Rücken klopfte, nur damit alles hetero blieb. »Pass auf dich auf, Hollywood«, sagte Chuck. »Und melde dich gelegentlich.«
    »Werde ich machen«, versprach Jack. »Ich will, dass ihr alle zur Premiere kommt, wenn wir diesen Film fertig haben. Sie haben den Labor Day ins Auge gefasst.«
    Wir sagten alle okay, aber ich fragte mich, ob wir wohl wirklich hinfliegen würden. Dann verließen er und Alison das Haus und stiegen in Chucks Mietwagen. Sie würde ihn zu Cains Hotel fahren, und Jack würde zusammen mit Cain in seinem Studio-Jet zurückfliegen. Wir sahen ihnen nach, wie sie aus der Einfahrt zurückstießen. Sheriff Sullivan fuhr in seinem Streifenwagen hinter ihnen her, um sicherzustellen, dass keiner der Reporter eine Verfolgung à la Prinzessin Diana inszenierte. Ich glaube, er wollte aber auch sicherstellen, dass Jack verdammt noch mal endlich aus dieser Stadt verschwand.
    »So«, sagte Chuck. »Ich denke, das war dann wohl alles.«
    »Fährst du jetzt nach Hause?«, fragte ich ihn.
    »Sobald Alison zurück ist«, sagte Chuck. »Vermutlich werde ich für das gesamte nächste Jahr Bereitschaftsdienst haben, nach dem Scheiß, den ich mir hier geleistet habe.«
    »Das machst du doch gern«, sagte Lindsey.
    »Von irgendwas muss man ja leben. Habt ihr schon gepackt?«
    Wir sahen uns an. »Wozu?«, fragte Lindsey.

45

    D as war vor vier Monaten, und Lindsey und ich sind immer noch in Carmelina, das uns allmählich schon fast wie ein Zuhause vorkommt. Der See ist jetzt zugefroren, ein Phänomen, das mich immer wieder fasziniert. Die meisten Abende gehen wir nach dem Essen auf die eisige Oberfläche hinaus und halten uns bei den Händen, während wir über den See schlittern. Manchmal nehmen wir eine Decke mit und setzen uns mitten auf den See, lauschen einfach auf die Stille und blicken zu den Sternen hoch.
    Wir blieben noch etwa zwei Monate im Haus der Schollings, bis wir uns Mitte Dezember für ein kleines Häuschen auf der anderen Seite des Sees entschieden. Es war ein saftiger Verkaufspreis, aber Jack hat uns ausgeholfen, indem er ihn voll bezahlt hat. Jetzt leisten wir zinsfreie Ratenzahlungen an Jack, der beharrlich erklärt, wir sollten die ganze Sache einfach vergessen. »Betrachtet es als Weihnachtsgeschenk«,
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