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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B
Autoren: Jonathan Tropper
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nicht, Jack. Unser Vertrag läuft über die nächsten fünf Jahre. Ich weiß, dass du nicht viel von Verträgen hältst, aber bei dem hier werde ich dich festnageln.«
    »Nein, das wirst du nicht«, widersprach Jack. »Du weißt, dass du einen Vergleich annehmen wirst. Wenn du mich da festnageln willst, kannst du dir gleich einen Job in einer anderen Branche suchen, denn kein ernst zu nehmender Schauspieler wird dich danach auch nur mit der Kneifzange anfassen wollen.«
    »Das ist Blödsinn, und das weißt du auch.«
    »Wir werden sehen.«
    »Dann versuch doch, ohne mich mit Cain und Schiller zu verhandeln«, sagte Seward, während er im Wohnzimmer auf und ab ging. »Das wird ein verdammt schlechter Witz sein. Du wirst eine Witzfigur abgeben. Du bist schwer beschädigt, Jack. Jeder weiß, dass deine Leitungen verrostet sind.«
    Jack lehnte sich auf der Couch zurück und schloss die Augen. »Ich denke, du solltest jetzt besser gehen.«
    Seward sah zu uns in die Runde. »Ich hoffe, Sie sind jetzt allezufrieden«, sagte er mit einem manischen Grinsen. »Sie sind eben Zeugen geworden, wie Ihr Freund sich seine Karriere vermasselt hat.«
    »Ich fühle mich gut«, sagte ich.
    »Ich bin begeistert«, stimmte Alison ein.
    »Glücklich wie ein Schwein im Schlamm«, sagte Chuck. »War nicht persönlich gemeint.«
    »Sie sind alle gottverdammte Idioten«, sagte Seward. »Sie haben ja keine Ahnung, womit Sie es zu tun haben.«
    »In
Jerry McGuire
haben sie euch Agenten so viel sympathischer aussehen lassen«, warf Lindsey ein.
    »Jack«, unternahm Seward einen letzten, verzweifelten Versuch, während Alison die Haustür aufmachte. »Es muss nicht so kommen.«
    »Es muss«, sagte Jack, ohne die Augen aufzuschlagen.
    Seward starrte ihn noch ein paar Augenblicke lang an, dann knöpfte er sich sein Jackett zu. »Na schön«, sagte er und nahm wieder Haltung an. »Es ist deine Beerdigung.« Als er durch die Tür an Alison vorbeiging, reichte sie ihm eine Karte. »Was zum Teufel ist das?«, fragte er.
    »Das ist mein Freund Don, der fürs FBI arbeitet«, sagte Alison. »Sie haben ihn um etwa zwei Stunden verpasst. Vielleicht sollten Sie ihn anrufen. Er wird mehr als glücklich sein, eine umfassende Ermittlung gegen den Mann einzuleiten, der Jack all diese Drogen möglicherweise zur Verfügung gestellt hat, wissen Sie, was ich meine? Aber andererseits könnte es auch sein, dass er zu beschäftigt ist.«
    »Was wollen Sie, mir drohen?«, fragte Seward ungläubig.
    »Jack gestattet es Ihnen, dieser Geschichte nach außen hin die Wendung zu geben, die Sie möchten«, sagte Alison, ohne auf seine Frage einzugehen. »Sie haben gekündigt, Sie wurden gefeuert, was immer Sie sagen wollen. Und er wird Ihnen einen fairen Deal fürdie Beendigung Ihres Vertrags anbieten, was hier in jedermanns Interesse ist, Ihr eigenes eingeschlossen.« Sie hielt einen Augenblick inne, um Seward mit einem hasserfüllten Blick anzustarren. »Wollen Sie meinen Rat? Halten Sie den Mund, und nehmen Sie den Deal an. Es ist mehr, als Sie je wert sein werden.«
    Seward ließ die Karte fallen, wo er stand, und wollte schon zu einer Gegenrede ansetzen, aber Alison schloss leise die Tür vor seiner Nase. »Gut gemacht, Alison!«, sagte Lindsey anerkennend.
    »Puh«, seufzte Chuck und setzte sich zu Jack auf die Couch. »Wir sollten ihn wirklich öfter zu uns einladen.«

43

    U nd wie geht’s jetzt weiter?«
Plopp. Plopp
.
    »Ich weiß nicht.«
Plopp
.
    »Fährst du zurück in die Stadt?«
Plopp
.
    »Ich nehm’s an.« Ich saß mit Jeremy auf dem Felsen am See, und wir ließen Steine ins Wasser schlittern. Er war nach dem Abendessen atemlos zu uns herübergerannt, um Jack zu sehen, aber Jack war in seiner Besprechung mit Cain und Schiller, so dass Jeremy zu mir nach draußen kam, wo ich schon eine ganze Weile allein gesessen und über genau die Frage nachgegrübelt hatte, die Jeremy mir eben gestellt hatte. Wie geht’s jetzt weiter?
    Nachdem Seward gegangen war, hatten wir alle etwas verspätet zu Mittag gegessen, aber über der Unterhaltung hatte ein seltsames Gefühl von Verlorenheit gelegen. Es war, als sei jetzt, nachdem Jack wohlbehalten zurück und allem Anschein nach auf dem Wege der Besserung war, genau der Grund, der uns hierhergebracht hatte, nicht mehr vorhanden. Unsere private Welt löste sich auf, wie im Kino, wenn nach dem Film das Licht angeht und das wirkliche Leben wieder beginnt. Ich verspürte ein plötzliches Gefühl von Traurigkeit angesichts der
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