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Zeit für Plan B

Zeit für Plan B

Titel: Zeit für Plan B
Autoren: Jonathan Tropper
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sagte er. Vielleicht werden wir uns in ein paar Monaten damit einverstanden erklären, aber im Augenblick sorgt unser Stolz noch dafür, dass wir die Schecks ausstellen, auch wenn er bislang noch keinen einzigen eingereicht hat. Das Haus hat drei Schlafzimmer, ein gemütliches Wohnzimmer mit Kamin, ein Arbeitszimmer, ein Esszimmer und jede Menge Fenster. Das große Schlafzimmer hat eine kleine Terrasse mit einem phantastischen Blick über den See, und wenn man auf ihr steht, kann man die Häuser der Schollings und Millers über dem Wasser erkennen. Alle paar Tage treffen Jeremy und ich uns draußen auf dem See und laufen Schlittschuh, während Taz unbeholfen neben uns herrutscht und schlittert.
    Lindsey hat an der Grundschule von Carmelina einen Job alsLehrerin bekommen. Genau genommen hat sie die Lücke gefüllt, die Peter Miller hinterlassen hatte, aber wir machen uns deswegen keine morbiden Gedanken, und Jeremy scheint es nichts auszumachen. Ein paar Wochen nachdem Jack unter großem Medienspektakel zurück nach Los Angeles gekehrt war, rief mich Dave Boim an, mein Boss bei
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, und erklärte, er hielte es für eine gute Idee, wenn ich versuchen würde, die Story von unserem Plan B für eine der nächsten Ausgaben niederzuschreiben. Ich rief Jack an, um ihn zu fragen, was er davon hielt, und er sagte: »Kein Problem, das ist eine gute Idee. Es wird für dich eine Aufwärmübung für den Roman und das Drehbuch sein.« Ich lachte, aber nicht so sehr, wie ich es noch vor ein paar Monaten getan hätte. Der Artikel erschien im Januar, und Jack erklärte sich bereit, sich fürs Titelbild ablichten zu lassen, um die Auflage zu erhöhen, was
Esquire
einen hübschen Batzen Geld eingebracht hat. Ich mache mir sogar schon ein paar Notizen für meinen Roman. Ich habe verschiedene Anrufe von anderen Zeitschriften bekommen, und auch wenn ich kein Überraschungserfolg bin, so bin ich inzwischen doch ein echter Freiberufler und kein Listenverfasser mehr. Es gibt ein paar Schreibaufträge, die ich vielleicht annehmen werde, aber im Augenblick arbeite ich hauptsächlich an Prosa. Dave hat mir gesagt, dass er jetzt, nachdem ich ein freier Mitarbeiter und Schriftsteller bin, dafür sorgen wird, dass Bob Stanwyck alle Kurzgeschichten, die ich einreiche, ernsthaft prüfen wird. Außerdem unterrichte ich Englisch und Kreatives Schreiben an der Thomas Jefferson Highschool in Carmelina. Ursprünglich hatte ich den Job lediglich angenommen, um die Rechnungen zu bezahlen, aber es macht mir weitaus mehr Spaß, als ich erwartet hatte, auch wenn ich mir, wenn ich durch die Gänge laufe, manchmal ziemlich alt vorkomme.
    Am Abend bevor wir in unser neues Haus zogen, trat ich gerade aus der Dusche, als ich hörte, wie unten irgendjemand auf dem Klavier der Schollings spielte. Es war ein kraftvolles Stück, mit starkenMollakkorden und einer sanften, schwermütigen Melodie. Als ich nach unten rannte, sah ich Lindsey am Klavier sitzen und spielen, während ihr Körper sich zur Musik wiegte. Völlig verblüfft wartete ich, bis sie fertig war, und sagte dann, als sie den Deckel leise schloss: »Das war unglaublich!«
    »Danke«, sagte sie bloß.
    »Wann zum Teufel hast du denn Klavierspielen gelernt?«
    »Ich habe es schon immer gekonnt«, sagte sie. »Ich hab nur noch nie vor anderen Leuten gespielt.«
    Ich war geplättet. »Ich kann gar nicht glauben, dass du Klavier spielen kannst und ich nie etwas davon wusste.«
    »Es gibt vieles, was du nicht über mich weißt«, sagte sie mit einem neckenden Lächeln.
    »Wie zum Beispiel?«
    »Wie zum Beispiel, dass ich schwanger bin.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Eingeschlossen.«

    Alison und Don sind jetzt etwa seit sechs Wochen zusammen, und die Sache macht einen ziemlich guten Eindruck. Sie hat ihn zweimal abgewiesen, aber er hat einfach nicht lockergelassen. Ich weiß, dass sie immer noch jede Woche mit Jack spricht, aber ich denke, das ist schon weitaus gesünder als jeden Tag. Trotz dem, was sie mir in jener Nacht in der Küche erzählt hatte, ist sie nicht zusammengebrochen und nach L. A. geflogen. Ich beneide Don nicht um das Gepäck, das Alison aus ihren Jack-Jahren vermutlich mit sich schleppt. Trotzdem, sie wirken glücklich, und ich hoffe, dass es mit den beiden klappt, denn ich mag Don, und wir haben immer jede Menge Spaß, wenn wir uns zu viert treffen.
    Chuck hat sich hin und wieder mit Sally Hughes getroffen, seit er wieder zu Hause ist, und von Zeit zu Zeit redet er sogar davon, etwas
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