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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel
Autoren: Robert Lamont
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vorsichtig um. Er rechnete mit einer erneuten Aktion seines unsichtbaren Feindes. Aber alles schien in Ordnung zu sein. Zamorra sicherte als erstes Türen und Fenster mit Bannzeichen. Falls sich eine Schattenkreatur in der Wohnung verbarg, konnte sie sie nun nicht mehr verlassen. Irgendwann würde sie sich ihm also zeigen müssen.
    Er zog sich um und nahm diesmal auch seine Waffe wieder an sich. Da er die linke Hand wieder einsetzen konnte und den Verband nur noch aus taktischen Gründen trug, war das jetzt kein Problem mehr. Allerdings ahnte er, dass er die Pistole gegen diesen Gegner wohl kaum erfolgreich einsetzen konnte.
    »Ich bringe Sie zu Ihrer Wohnung, Nicole«, sagte er. »Heute dürfte an der Uni ohnehin so ziemlich alles gelaufen sein. Morgen früh hole ich Sie dann wieder ab.«
    »Irgendwie müssen wir mal auf eine vernünftige, kalkulierbare Stundenzahl für meine Arbeit kommen«, sagte sie. »Derzeit schreibe ich zwar alles auf, vor allem, weil ich ja auch einiges von zuhause aus erledige, aber wir sollten mal einen festen Rahmen für meine Arbeitszeiten aufstellen.«
    »Ach du dicke Katze«, seufzte Zamorra. »Von festen Arbeitszeiten halte ich selbst nicht viel. Gut, ich muss mich an die vorgegebenen Zeiten für die Vorlesungen und Seminare halten, aber alles andere … ich gestehe, dass ich in dieser Hinsicht recht chaotisch bin. Es gibt Tage, an denen ich regelrecht faulenze, und es kommt auch vor, dass ich zum Ausgleich mal rund um die Uhr aktiv bin. Könnten Sie sich damit halbwegs anfreunden?«
    Sie verzog das Gesicht. »Ich möchte auf jeden Fall auch über meine eigene Freizeit verfügen können.«
    »Wir werden uns schon einig. Ich habe aber keine Lust, mir heute darüber Gedanken zu machen«, sagte er. »Falls Sie der Ansicht sind, für Ihr Gehalt zu wenig zu arbeiten, verdrängen Sie den Gedanken einfach. Umgekehrt sagen Sie mir Bescheid, und wir rechnen das durch und einigen uns, d'accord ?«
    »Meinetwegen. Und, Chef, Sie sollten die Anzahl der Toten um sich herum etwas begrenzen. Verdammt, Betty-Ann … ich möchte nicht, dass es auch noch April erwischt.«
    »Ich arbeite daran«, sagte er leise. »Glauben Sie mir – was derzeit geschieht, gehört nicht zu meinem normalen Berufsbild. – Ich hole mal den Cadillac aus der Tiefgarage.«
    »Lassen Sie mich fahren«, bat Duval.
    Zamorra schmunzelte. »Meinetwegen … Autofans sollte man immer gewähren lassen.«
     
     
    Es ist soweit , dachte Asmodis. Das ist seine letzte Fahrt. Und er machte sich bereit, Zamorra zu töten.
     
     
     
    1981, an der Quelle des Lebens
     
    »Du wirst es nicht wagen«, sagte die Hüterin der Quelle .
    »Da wäre ich mir an deiner Stelle gar nicht so sicher«, erwiderte Asmodis. »Hüte dich davor, mich zu unterschätzen.«
    »Wenn du die Quelle des Lebens zerstörst, wird nie wieder ein Auserwählter die Unsterblichkeit erlangen können.«
    Asmodis grinste. »Wäre das nicht im Sinne der Schwarzen Familie?«, fragte er spöttisch. »Die Unsterblichen kämpfen gegen uns. Was läge näher, als dafür zu sorgen, dass es künftig keine Unsterblichen mehr gibt?«
    »Du rüttelst an den Säulen des Universums.«
    »Ja«, sagte Asmodis. »Aber auch du rüttelst daran mit deinem Rachewunsch. Du willst die Vergangenheit verändern. Ist dir klar, was du damit auslöst? Zwar wird Zamorra nie hierher gelangen, aber es wird auch vieles andere ungeschehen sein, das in den letzten acht Jahren die Entwicklung der Welt vielleicht entscheidend geprägt hat. Denke darüber nach.«
    »Nein«, sagte sie.
    »Dann zerstöre ich die Quelle .« Asmodis hob den Blaster. Bisher hatte er geblufft, aber er begann zu fürchten, dass er seine Drohung in die Tat umsetzen musste. Die Zerstörung der Quelle würde zwar keine Auswirkungen auf die bereits bestehende Zeitlinie haben, aber sie bedeutete auch, dass es künftig keine Unsterblichen mehr geben würde. Zamorra war dann der letzte einer langen Kette.
    »Du willst LUZIFER eine Botschaft senden und ihm vorgaukeln, sie sei von ihm selbst, aus der Zukunft an sein damaliges Ich gesandt. Du wirst diese Botschaft nicht senden«, sagte Asmodis.
    »Du kannst mich nicht daran hindern.«
    Er feuerte einen Strahl ab. Direkt in das Wasser der Quelle . Es begann zu kochen; mehrere Kubikmeter des magischen Wassers verdampften.
    »Soll ich weitermachen?«, fragte Asmodis. »Oder soll ich vielleicht dich selbst töten?«
    »Du meinst es wirklich ernst?«
    Statt einer Antwort schoss er erneut.
    Die
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