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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel
Autoren: Robert Lamont
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noch an diesem Komplott beteiligt?«
    »Sarkana, Ssacah, Lykandomus, Astaroth und Zorrn.«
    »Lauter alte Bekannte«, murmelte Zamorra. »Und bis auf Astaroth alle tot. – Nun gut, mein Freund. Wenn du uns nicht mehr verraten willst, wird es einer der anderen tun.«
    »Ich kann nicht mehr verraten, ich weiß nicht mehr«, keuchte Belial.
    »Dann bist du auch nicht weiter von Nutzen.« Zamorra nickte Nicole zu.
    Sie zögerte einen Moment, sah zwischen dem Dämon und dem Dämonenjäger hin und her. Dann schoss sie.
    Und Belial verbrannte im Laserfeuer.
     
     
    »Ich weiß nicht, ob es richtig war«, sagte Nicole. »Aber ich vertraue dir. Was jetzt?«
    »Erst mal wieder weg von hier«, sagte Zamorra. »Eine Nachricht aus der Zukunft … ich würde zu gern wissen, was unser Asmodis davon hält. Er dürfte wesentlich kooperativer und auskunftsfreudiger sein als sein vergangenes, sprich soeben dahingeschiedenes Ich.«
    »Das heißt, wir kehren in die Gegenwart zurück?«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte.
    »Da ist übrigens noch etwas«, sagte Nicole. »Ich glaube, es ist das erste Mal, dass ich die Gedanken eines Dämons lesen konnte. Belial war in einer derartigen Panik, dass er jegliche Abschirmung vernachlässigte. Ich konnte teilweise zu ihm durchdringen. Die Information über die Nachricht aus der Zukunft ist echt.«
    »Ich glaub's zwar, aber ich kann es nicht begreifen«, sagte Zamorra. »LUZIFER stellt doch damit seine ganze Existenz in Frage, setzt alles aufs Spiel, wenn er die Vergangenheit ändern lässt. Nein, da muss noch etwas anderes dahinter stecken. Etwas, von dem auch Belial nichts wusste. Vielleicht sollte ich Lucifuge Rofocale selbst beschwören. Oder gar den KAISER.«
    »Das schaffst du nicht«, warnte Nicole.
    »Weiß ich. Bei Lucifuge Rofocale könnte ich es allerdings schaffen. Was wissen wir eigentlich über diesen alten Knaben? Und welche Dämonen der Schwarzen Familie sind in der Lage, mit der Zeit Fußball zu spielen?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es selbst noch nicht so genau. Unausgegorene Gedanken und Vermutungen … mal sehen. Jetzt aber sollten wir hier verschwinden. Hoffentlich verirrt sich ein Taxi in diese Gegend.«
    Sie hatten Glück. Sie fanden in der Nähe einen öffentlichen Fernsprecher, riefen ein Taxi und ließen sich zum Plaza-Hotel bringen.
    Der Nachtportier wunderte sich zwar, dass sie so einfach herein marschierten, aber er war eben nicht so ganz auf dem Laufenden.
    Der Lift trug die beiden Dämonenjäger nach oben.
    »Und jetzt bin ich mal gespannt, wie es in unserem Zimmer aussieht«, schmunzelte Zamorra und machte sich bereit, das Türschloss wieder einmal magisch zu öffnen.
    Aber es war nicht verriegelt.
    Und das Zimmer war leer.
    »Verdammt«, murrte er. »Mir gönnt aber auch wirklich keiner was …«
     
     
     
    Samstag, 13. Juli 2002
     
    Asmodis schüttelte den Kopf. »Ich habe ein paar ungemütliche Stunden hinter mir«, sagte er. »Zeitweise war mir, als sei ich tot. Ich muss wohl auch in eine falsche Zeitebene abgeglitten sein. Und ich hatte irgendwie den Eindruck, als wäret ihr daran nicht ganz unschuldig.«
    Er sah Nicole an. »Ist deine Abneigung gegen mich so groß, dass du mich unbedingt erschießen musstest?«
    »Daran kannst du dich erinnern?«, staunte sie.
    »Daran und inzwischen an einiges mehr. Es sind nur verschwommene Bilder, aber sie werden stärker, und sie sagen mir, dass ich tot sein werde, wenn jene andere Realität weiter an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Sie wird stündlich stärker.«
    »Ich spüre weniger davon«, sagte Zamorra. »Ich habe eher den Eindruck, dass es umgekehrt ist.«
    »Das täuscht«, sagte Asmodis. »Es kann daran liegen, dass du dich hier fern deiner wirklichen Heimat befindest, fern des Ausgangspunktes deiner Mission. Da wirken die Einflüsse vielleicht anders. Halt«, er streckte abwehrend die Hand aus, als Zamorra zu einer Frage ansetzte. »Warte. Ich kann es nur so vermuten, es ist keine allgemeingültige Aussage. Du wirst mich nicht darauf festnageln können.«
    »Wann hätte man das je gekonnt? Du findest doch immer eine Möglichkeit, dich vor konkreten Aussagen zu drücken«, sagte Nicole.
    »Es ist wie in der Politik«, sagte Asmodis.
    Zamorra lächelte. »Und jetzt geht es dir wie manchen Politikern: Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. Da wir dich in der Vergangenheit getötet haben, solltest du ein starkes Interesse daran haben, dafür zu sorgen, dass das
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