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Zeit der Teufel

Zeit der Teufel

Titel: Zeit der Teufel
Autoren: Robert Lamont
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Zusätzlich gibt es unter www.zaubermond.de/zamorra im Internet Informationen zu Inhalten und Erscheinungsterminen der Hardcover-Bände.
    Jetzt aber wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit der Lektüre des vorliegenden Romans!
    Tschüss bis demnächst –
    Ihr und Euer
        Werner K. Giesa
     
    Altenstadt, im Juli 2002

               1. Die Lieder der Qual
     
    In jener Sphäre spielten Zeit und Raum nur eine untergeordnete Rolle. In unlöschbaren Feuern glühten verlorene Seelen und schrien um Erlösung von ihrer Qual. Gespenstische Schemen huschten einher, verwirrten die Verfluchten. Und eine mächtige Gestalt hockte auf einem großen Steinblock, die Ellenbogen auf die Oberschenkel und das Kinn auf die Hände gestützt. Gewaltige Schwingen wuchsen aus dem Rücken des Ungeheuerlichen empor, spitze, gewundene Hörner aus beiden Seiten seiner Stirn. Er genoss den Chor der Brennenden wie wohlklingende Musik, sann gedankenverloren vor sich hin und betrachtete die Feuer, ohne sie wirklich wahrzunehmen.
    Es war eine instabile Welt, die ständigen Veränderungen unterworfen war. Es gab nur wenige wirklich feste Bereiche, so wie diesen. Wie alt war er, der Geflügelte? Wieviele Male hatte der Planet Erde seine Sonne umrundet, seit es den Uralten gab? Eine Million mal? Zehn, hundert Millionen? Längst zählte er die Jahre nicht mehr. Ich war, ich bin und ich werde sein. Er war das Böse an sich.
    Menschen nannten die Welt, in der er sich befand, ahnungslos »die Hölle«, und sie rankten ihre schaurigen Legenden um sie herum. Nur wenige gab es, die jemals aus den Schwefelklüften wieder zurückgekehrt waren in die Sphäre der Lebenden, und auch sie vermochten nicht genau zu sagen, worum es sich bei dieser Welt wirklich handelte.
    Die Hölle … es war ein Name, nicht mehr. Diese Welt existierte nicht »unten«, so wie es den »Himmel« nicht »oben« gab. Richtungen spielten keine Rolle, und auch die Zeit war ohne Bedeutung. Sie existierte, sie verstrich, aber sie war unwichtig. Das, was die Menschen Hölle nannten, war eine in sich geschlossene, komplexe Welt, die die Erde durchdrang, durch eine Dimensionsbarriere von ihr getrennt. Sie existierte am gleichen Ort und war doch nur für wenige erreichbar, die wussten, wie diese Barriere zu überwinden war. Für die wenigen, die die Tore zu den Schwefelklüften kannten. Aber so wie die Hölle an der gleichen Stelle wie die Erde existierte, nur in einer anderen Daseinsebene, so existierte sie auch an der gleichen Stelle wie viele andere Welten. Sie war überall zugleich im Universum; sie war ein einmaliges Gebilde, das seinesgleichen suchte. Vielleicht war sie auch gerade deshalb teilweise instabil und variabel, veränderte ihr Aussehen und ihre Struktur ständig. Wo heute noch Wege waren, war morgen das absolute Nichts, und übermorgen wuchs dort eine Stadt empor …
    Hier war die Welt der Dämonen und Teufel. Hier residierten die Clanführer der Schwarzen Familie. Von hier aus zog der Fürst der Finsternis, der Herr der Schwarzen Familie, die Fäden, an denen die Menschen zappelten wie Marionetten, wenn sie einmal der dunklen Seite verfielen. Und hier herrschte der Geflügelte, der Uralte, der zornige Weise: Lucifuge Rofocale, Satans Ministerpräsident. Nur einem einzigen noch Rechenschaft schuldig: dem großen LUZIFER, dem KAISER der Hölle.
    Andere gesellten sich zu ihm. Er hatte sie nicht gerufen, dennoch kamen sie: Asmodis, der Fürst der Finsternis, Astaroth, der Schöne, Belial, der Heimtückische, und Ssacah, der Kobra-Dämon, Herr über Indien und getrieben von der Gier nach noch mehr Macht. Lykandomus, der Herr der Wölfe. Zorrn, Oberhaupt des mächtigen Corr-Clans. Und Sarkana, der Vampir, zelebrierte seinen Auftritt als letzter.
    Lykandomus knurrte ihn an. »Du tust, als hättest du monatelang vor dem Spiegel geübt, wie man den Mantel richtig wirft! Willst du Christopher Lee oder Bela Lugosi Konkurrenz machen, lächerliche Fledermaus?«
    »Halts Maul, Köter!«, zischte Sarkana zornig. »Oder ich stopfe es dir!« Er schnupperte, zog die Nase kraus. »Gut, dass es hier nicht auch noch nach Ghoul dünstet. Dieser Wolfsgestank ist schon schlimm genug.«
    »Seid ihr bald fertig?«, fuhr Astaroth beide an. »Streitet euch, wenn ihr unter euch seid, aber belästigt nicht uns alle mit eurem kindischen Gezänk.«
    »Dann leg das Mistvieh an die Leine!«, verlangte Sarkana. »Nicht, dass er noch einen von uns beißt …«
    Der Werwolf fletschte die
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