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Ich will dich! (German Edition)

Ich will dich! (German Edition)

Titel: Ich will dich! (German Edition)
Autoren: Leslie Kelly
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PROLOG
    Sie nannten sie die Crimson Rose.
    Als im Leather and Lace, einem exklusiven Club für Herren, ihr Name angekündigt wurde, breitete sich eine beinahe ehrfurchtsvolle Stille aus. Bald war das leise Klirren der Eiswürfel in den Gläsern das einzige Geräusch im Raum, da nicht einmal die Kellner die Besucher zu stören wagten, wenn die “purpurfarbene Rose” auf der Bühne stand.
    Sie tanzte nur an den Wochenenden und war sehr schnell zu einer der größten Attraktionen der Chicagoer Clubszene geworden. Denn obwohl diese Stadt den Anblick verlebt aussehender Stripperinnen gewohnt war, hatte man noch nie jemanden wie Rose gesehen, die nicht verbraucht, sondern sogar ausgesprochen elegant aussah und deren makellose Haut und wohlgeformten Rundungen jeden Mann zum Träumen brachten.
    Und sie strippte nicht, sondern entkleidete sich, so langsam und verführerisch, als hätte sie alle Zeit der Welt. Sie bewegte sich mit der Anmut einer wahren Tänzerin, zu einer Musik, die hocherotisch und gefühlvoll war.
    Sie war die Crimson Rose, die ihren Job, der so manche Frau in den Augen anderer diskreditierte, zur wahren Kunst erhob.
    Denn sie liebte, was sie tat. Und die Gäste liebten es, ihr dabei zuzusehen.
    Die ersten Töne einer leisen, sinnlichen Melodie erklangen, aber die Bühne blieb noch dunkel, als die Arbeiter einen roten Samtvorhang platzierten, der nur von der Rose benutzt wurde. Und statt unter der grellen Deckenbeleuchtung, wie die anderen Tänzerinnen, tanzte sie im Halbschatten und in dem sanften Licht einiger sich im Rhythmus der Musik bewegenden Scheinwerfer. Dabei trug sie eine rote Gesichtsmaske, ohne die sie noch niemand gesehen hatte, was die Aura des Geheimnisvollen noch verstärkte, welche die Crimson Rose umgab.
    Nach einer Weile wurde die Musik lauter, und die von Pink bis Dunkelrot wechselnden Lichtkegel der Scheinwerfer tanzten über die Bühne und glitten zum dem Saum des noch geschlossenen Vorhangs.
    “Und nun, verehrte Gäste”, verkündete eine männliche Stimme, “Chicagos vollkommenste Blüte – unsere Crimson Rose.”
    Niemand klatschte, flüsterte oder rührte sich. Aller Augen waren auf den Vorhang gerichtet, zwischen dessen Falten eine schmale Hand erschien.
    Eine zarte Hand mit langen Fingern und schlanken Handgelenken, ein farbenfrohes, mit Körperfarbe aufgemaltes Muster, ein mit einer Ranke verbundenes Blatt, das sich von der Fingerspitze bis zum Handgelenk hinaufwand, wurden sichtbar, als der Arm der Frau sich durch die Öffnung des Vorhangs schob.
    Langsam kam sie hinter dem Samtvorhang hervor und hielt den Kopf gesenkt. Das lange rötlichbraune Haar verdeckte ihr Gesicht.
    Der Rhythmus wurde pochender, aber die Tänzerin verhielt sich still, als wäre sie sich der Menge nicht einmal bewusst. Schließlich wechselte das Scheinwerferlicht die Farbe, die kräftigen Rottöne wichen einem warmen Gelb. Und wie eine im ersten Tageslicht erwachende Blüte begann sich die “purpurfarbene Rose” zu bewegen.
    Ihre vollen roten Lippen weckten die erotischsten Fantasien in den Köpfen der Männer, die nahe genug saßen, um ihren feuchten Glanz zu sehen. Aber außer diesen Lippen war nichts von ihrem Gesicht zu sehen. Da die meisten Gäste wussten, dass sie ihr Gesicht nicht zu erkennen geben würde, konzentrierten sie ihre Blicke auf den Rest von ihr.
    Verschiedene Lagen eines in Form von Rosenblüten geschnittenen Stoffs umhüllten ihren Körper. Noch immer wie eine in der Sonne erwachende Blume, schien sie sich im warmen Licht der Scheinwerfer zu entfalten, wiegte und räkelte sich wie eine Katze in der Sonne. Ihre sehr, sehr langsamen Bewegungen enthüllten einen schlanken Schenkel und den Ansatz einer Hüfte.
    Dann steigerte sich der Rhythmus der Musik, und auch die Rose beschleunigte ihr Tempo, hob ihre grazilen Arme und tänzelte, sich in den Hüften wiegend, mit femininer Anmut über die Bühne. Mit jedem ihrer Schritte brachte sie die einzelnen Lagen ihres Kostüms so in Bewegung, dass die Blüten sie fast schon wie von selbst umtanzten, sich über ihren schlanken Beinen teilten und auch hier und da einen kurzen Blick auf mehr erlaubten.
    Bei jeder ihrer Drehungen flatterte ein Stückchen Stoff zu Boden. Die pinkfarbenen äußeren Schleier fielen als Erste, gefolgt von den schwereren Satinteilen. Bald waren Roses lange, sonnengebräunte Beine bis zu den Schenkeln nackt. Ein Streifen Satin, der ihr Bikinioberteil bedeckte, fiel als Nächster.
    Sie setzte ihren
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