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Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)

Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)

Titel: Mein Herz schlägt immer noch für dich (German Edition)
Autoren: Kaitlyn Rice
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PROLOG
    Ein Klingeln riss Callie Taylor aus dem Schlaf. Automatisch tastete sie nach dem Wecker auf ihrem Nachttisch. Aber es war nicht der Wecker, der da klingelte, sondern das Telefon. Stöhnend hob sie den Kopf aus den Kissen und sah auf die Uhr.
    Wer rief denn morgens um zwanzig nach fünf an? Bestimmt hatte sich jemand verwählt.
    Sie wartete, bis der Anrufbeantworter ansprang, und drehte sich wieder auf die Seite, um weiterzuschlafen. Das Band konnte sie später immer noch abhören.
    Doch der frühe Anruf ließ ihr keine Ruhe. Sie stand auf und tapste barfuß in den Flur. Ein Blick ins Kinderzimmer beruhigte sie. Luke war davon nicht wach geworden. Ihr elf Monate alter Sohn lag flach auf dem Rücken, die Beine und Arme entspannt ausgestreckt. Callie lächelte. Ob schlafend oder wach, der süße dunkelhaarige Bengel strotzte nur so vor Vitalität.
    Genau wie sein Vater.
    Bei diesem Gedanken verschwand das Lächeln aus Callies Gesicht. Aber dann zuckte sie mit den Achseln. Was Männer betraf, machte sie sich keine Illusionen mehr. Sie widmete sich lieber der Wissenschaft.
    Als sie ins Wohnzimmer kam, hörte sie, wie ihre jüngere Schwester gerade auf das Band sprach. Schnell griff sie zum Telefonhörer. „Hallo, Isabel. Was ist denn los? Hier in Denver ist es noch nicht mal sechs.“
    „Entschuldige, dass ich so früh anrufe. Aber es ist was passiert.“
    Alarmiert fragte Callie: „Erzähl mal, worum geht’s?“
    „Cal, das ganze Haus steht unter Wasser. Ich rufe vom Gemeindezentrum aus an.“
    Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam Callie. Sie setzte sich aufs Sofa und zog die Knie unter das Nachthemd. Ihre Schwester lebte in Augusta, ihrem Geburtsort in Südkansas, und das war über fünfhundert Meilen entfernt.
    „Um Gottes willen, Izzy! Ist alles in Ordnung mit dir?“
    „Ja, zum Glück.“
    „Gott sei Dank.“
    „Ich lag im Bett, und plötzlich gegen halb vier habe ich ein Geräusch gehört. Es klang wie ein Schlag oder ein Knall.“ Isabel sprach mit zittriger Stimme. „Ich bin aus dem Bett gesprungen und die Treppe runtergelaufen, und da stand schon das ganze Erdgeschoss unter Wasser.“ Sie lachte nervös. „Wahrscheinlich kam das Geräusch von einer zerbrochenen Fensterscheibe.“
    Callie rieb sich fröstelnd die Beine. „Und wie bist du aus dem Haus gekommen?“
    „Die Rettungsdienste waren bereits unterwegs und haben die Leute aus den Häusern geholt. Jetzt sitzen wir alle hier im Gemeindezentrum.“
    Callie stellte sich vor, wie ihre Schwester ganz niedergeschlagen in der Notunterkunft saß. Dann fiel ihr ein, dass ihre jüngste Schwester vielleicht auch vom Hochwasser betroffen war. „Hast du was von Josie gehört?“
    „Ihr geht es gut. Sie hat gesagt, die Innenstadt sei nicht überschwemmt.“
    Callie atmete erleichtert aus.
    „Als sie von den Sirenen wach geworden ist, hat sie das Radio angemacht und so von dem Hochwasser erfahren. Sie hat versucht, zum Haus zu kommen, doch die Straßen waren nicht passierbar. Aber sie holt mich gleich von hier ab.“
    Zum Glück ging es ihren Schwestern gut. „Ich kümmere mich um einen Flug. Am Flughafen miete ich mir einen Wagen, damit wir noch eine weitere Transportmöglichkeit haben und …“
    „Nein, nein“, entgegnete Isabel bestimmt. „Ich wollte dir nur sagen, dass Josie und ich in Sicherheit sind. Du brauchst nicht zu kommen. Bei der Arbeit hast du doch immer so viel zu tun. Da wäre es sicher schwierig für dich, so plötzlich freizubekommen.“
    „Wie kommst du denn darauf? Für einen solchen Notfall kann ich mir natürlich ein paar Tage freinehmen. Meine Assistentin kann mit den Versuchen auch ohne mich weitermachen.“
    „Aber was ist mit Luke? Den kannst du doch unmöglich mitbringen.“
    Nachdenklich zog Callie die Stirn in Falten. Ihre Schwester hatte recht. Mit ihrem kleinen Sohn würde die Reise zum Problem. Und nicht nur deswegen, weil er noch ein Baby war.
    Lukes Vater wohnte nämlich wieder in Wichita, und das lag nur zwanzig Meilen von Augusta entfernt. Und Jack wusste nicht, dass er einen Sohn hatte.
    „Natürlich muss ich ihn mitbringen, ich kann ihn hier schließlich nicht alleine lassen“, antwortete Callie.
    Als im Hintergrund allmählich Stimmen laut wurden, erklärte ihre Schwester: „Tut mir leid, hier stehen ganz viele Leute, die auch telefonieren wollen. Also überleg dir gut, ob du wirklich kommen willst. Josie und ich kommen schon zurecht, weißt du.“
    Callie überlegte kurz, beschloss dann aber, nach
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