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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr
Autoren: Alan Dean Foster
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Räuber auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Ich bin sicher, daß sie nicht mehr zurück zukommen versuchen.«
    »Das kann ich ihnen nicht verdenken.« Jon-Tom arbeitete mit einer Hand, während er sich mit den Fingern der anderen die Nase zuhielt. »Ich bin auch abmarschbereit.«
    Nachdem er die Schublade ausfindig gemacht hatte, die Clodsahamp ihm genannt hatte, suchte er das größte Schlachtmesser aus und drehte sich um, um den Hexer freizuschneiden. Als er dies tat, durchzuckte ihm plötzlich ein schrecklicher Schmerz den rechten Fuß. Ohne zu schauen, wohin er trat, war er direkt in die emporragende Klinge der Streitaxt gelaufen, die der Wolf bei seiner unvorhergesehenen Flucht zurückgelassen hatte, und nun hatte der nackte Stahl seinen rechten Pantoffel vom kleinen Zeh bis zur Ferse aufgeschlitzt. Die Wunde war zwar nicht sehr tief, dafür aber extrem schmerzhaft.
    Er geriet ins Stolpern und griff nach dem nächstgelegenen Stuhl, um sich abzustützen. Der Stuhl kippte um, und er stürzte darauf. Im Fall versuchte er sich aufzufangen, doch das verhinderte der Schmerz im Fuß.
    Er sorgte sich nicht darum, auf dem Boden aufzuprallen, nicht darum, daß er den Stuhl beschädigen könnte. Was ihm vielmehr über alle Maßen Sorgen bereitete, war jener Gegenstand, der zwischen seinem Körper, dem Stuhl und dem unnachgiebigen Boden eingeklemmt war. Als er hinfiel, erfüllte ein übles Knacksen den ganzen Raum. Sogar Sorbl, der bisher mit seiner eigenen mißlichen Lage beschäftigt gewesen war, stieß einen entsetzten Schrei aus.
    Jon-Tom rollte sich schnell nach rechts ab, wußte dabei aber schon, daß es eine unnütze Geste war. Es war bereits zu spät. Abgesehen von einer Zeitumkehr ließ sich der Schaden nicht mehr rückgängig machen. Auch konnte man ihn nicht fortwünschen. Langsam setzte er sich auf, übersah den blutenden Fuß und starrte auf den Boden. Dann beugte er sich vor, um die zertrümmerten Splitter seiner unersetzlichen, unschätzbaren, verstummten Duar aufzunehmen.

II
    Die hölzernen Hälse waren an mehreren Stellen gebrochen. Der Resonanzboden glich einer zerquetschten braunen Melone. Winzige Drähte und Innenstücke raffinierter Verschachtelung waren auf bloße Zahnstocher reduziert. Es war fast das gleiche wie ein Totalverlust, eine alberne Parodie des Instruments, das es noch einen Augenblick zuvor gewesen war.
    Nachdem er sich schließlich befreit hatte, stieg Clodsahamp von seinem Stuhl und watschelte hinüber, um das Wrack zu inspizieren.
    »Wünschst du, der Vorteile meines Hexerwesens und meines Erfahrungsschatzes in solchen Dingen teilhaftig zu werden?«
    Jon-Tom konnte nur noch sprachlos nicken. Clodsahamp betastete mehrere Stücke, zwirbelte lose Drähte um einen Finger, dann hob er den Blick, um seinen großen Freund anzuschauen. »Der hast du wirklich die Därme aus dem Leib gedrückt.«
    »Um das zu erfahren, brauche ich keinen dreihundertjährigen Weisheitsschatz«, erwiderte der Bannsänger säuerlich.
    »Ich wollte damit nur den Ernst dessen unterstreichen, was du getan hast. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der anmutig stürzen konnte.«
    »Im Gegensatz zu Schildkröten etwa?«
    »Es besteht keine Notwendigkeit, ausgerechnet jetzt über Dinge zu diskutieren, die in keinem Zusammenhang damit stehen. Ich meine nicht, daß es deine Schuld war.«
    Jon-Tom war viel zu wütend auf sich selbst, um noch weinen zu können. »Beim ersten Mal hatten Sie schon recht. Ich bin ein unbeholfener Trottel und habe diese Katastrophe verdient, weil ich nicht aufgepaßt habe, wohin ich meine großen Füße pflanzte.«
    »Wenn ihr beiden mit euren Komplimenten fertig seid, würde es einem von euch dann vielleicht etwas ausmachen, mich freizubinden?« Sorbl zappelte in seinen Fesseln. »Ich schätze, ich muß mindestens ein halbes Dutzend Mal baden.«
    »Sozusagen eine Wahrheit aus dem Schnabel des Ungewaschenen. Das Leben erstaunt mich doch immer wieder aufs neue.« Doch trotz seines Sarkasmus' befreite Clodsahamp den Lehrling selbst, anstatt dies Jon-Tom aufzutragen.
    »Siebenmal baden, würde ich sagen. Man sollte eigentlich denken, daß jemand, der mit exotischen Gerüchen vertraut ist, seinen Magen ein wenig besser in der Gewalt hat.«
    »Es tut mir leid, daß ich nicht Eure Selbstbeherrschung besitze, Meister.« Sorbl glitt vom Stuhl und versuchte die Flügel auszuschütteln. »Ich glaube, ich habe den vollen Schub dieses Katzenhinterns abbekommen.«
    »Keine faulen Ausreden. Geh und mach
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