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2132 - Der Saltansprecher

Titel: 2132 - Der Saltansprecher
Autoren: Unbekannt
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Der Saltansprecher
     
    Der Messias der Pfauchonen – er folgt dem Weg des Schicksals
     
    von Claudia Kern
     
    Nach einem langen Flug über fast 700 Millionen Lichtjahre hat die SOL im Dezember 1311 Neuer Galaktischer Zeitrechnung endlich die Galaxis Wassermal erreicht. Hier hoffen die Besatzungsmitglieder unter dem Kommando des Arkoniden Atlan, endlich weitere Informationen über Thoregon und die Helioten zu erhalten.
    Immerhin gibt es in der Galaxis Wassermal die Pangalaktischen Statistiker, legendäre Wesen, die unglaubliches Wissen über die Geschichte des Universums angehäuft haben. Doch kaum sind Atlan und sechs seiner Begleiter auf der Welt Vision gelandet, dem geistigen Zentrum der Galaxis, werden sie bereits in einen Konflikt verwickelt, der ganz Wassermal betrifft.
    Ein Prinzenkrieger, einer der Herrscher der Pfauchonen, stellt sich gegen sein Volk, um gegen sein Schicksal zu kämpfen. Während sich dieser Konflikt immer mehr zuspitzt, erwacht gewissermaßen eine mythische Gestalt der Pfauchonen.
    Es ist DER SALTANSPRECHER...  
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
Die Hauptpersonen des Romans:
     
    Tieger - Ein Pfauchonischer Prophet leidet an „mikhate".  
    Lemna - Tiegers Mutter setzt sich für ihren Sohn ein.  
    Olibec - Der Vorsteher eines Klosters beharrt auf den Regeln.  
    Lo - Eine junge Frau verstößt gegen uralte Gesetze.  
    Sihame - Die Prinzessin blickt ihrem Schicksal entgegen.  
    PROLOG
     
    ... und so wird eines Tages der Saltansprecher geboren werden. Man wird ihn leicht erkennen, denn seine Klugheit und sein Geschick sind allen anderen weit überlegen. Selbst aus großer Ferne werden die Propheten anreisen, um ihn in der Sprache der Saltans reden zu hören. Man wird vor ihm knien und ihn, den Messias, der aus dem Nichts kommt, zum Obersten der Propheten ernennen. Ihm allein gebührt diese Ehre, vor ihm allein neigen wir unser Haupt. Wir werden ihm einen Thron erbauen, höher und schöner als alles, was unsere Augen bisher erblicken durften. Von diesem heiligen Ort aus wird er den Lebenden den Tod und den Todgeweihten das Leben bringen. Und doch muss auch er dem Weg des Schicksals folgen, so, wie wir es alle tun. Nur eines unterscheidet uns von ihm: Wenn der Saltansprecher seine Stimme erhebt, wird die Welt nie wieder sein wie zuvor...
     
    1.
     
    Loan Die Stille hing schwer im Raum, wurde nur von dem Glucksen eines Kleinkinds unterbrochen, das am Fenster saß und mit der flachen Hand nach Regentropfen schlug. Obwohl es so groß und kräftig wie ein Fünfjähriger war, hatte es gerade einmal das dritte Lebensjahr vollendet. Rufas Lemyr verspürte das nervöse Bedürfnis, sich zu kratzen, zwang seine Hände jedoch, ruhig in seinem Schoß liegen zu bleiben. Ihm gegenüber auf hohen hölzernen Stühlen saßen die Eltern des Kleinkinds, Lemna und Ters. Ters starrte auf einen Punkt vor seinen Füßen, Lemna blinzelte Tränen zurück. „Und es gibt wirklich nichts, was wir hätten tun können?", fragte Sie. Rufas schüttelte den Kopf. Stets die gleichen Fragen, stets die gleichen Antworten. „Nein, und ihr müsst euch keinen Vorwurf machen. Die Krankheit tritt so kurz nach der Geburt auf, dass es fast unmöglich ist, sie zu erkennen. Das ungewöhnlich starke Wachstum ist nur ein Symptom, das lange danach einsetzt." Er wusste, dass seine Worte nicht ausreichten, um den Eltern die Selbstvorwürfe zu nehmen. In ihren Köpfen durchlebten sie die Tage nach der Geburt, suchten nach Hinweisen und Symptomen, taten etwas, um ihrem Sohn zu helfen und das längst geschriebene Schicksal abzuwenden. Rufas hatte das Gleiche getan, als die Krankheit seines eigenen Sohns von einer vagen Vermutung zur Realität wurde.
    Lemna fing sich, bevor ihre Tränen über die Wangen laufen konnten. Es hätte sich nicht gehört, vor einem Besucher zu weinen und ihn damit in eine unangenehme persönliche Situation zu bringen. Wie es die Höflichkeit verlangte, tat Rufas so, als bemerke er davon nichts. „Hat er eine Seele?"
    Ters' Stimme klang rau. Sein Kopf blieb gesenkt. „Natürlich hat er eine Seele. Euer Sohn Tieger ist ein pfauchonischer Prophet, daran wird sich nie etwas ändern."
    „Aber er hat mikhate?"
    Rufas war froh, dass Ters das Wort endlich ausgesprochen hatte. Es musste wie eine Geschwulst auf seiner Zunge gesessen haben, übel riechend und im Dunkel verborgen. Jetzt war es heraus, und Ters musste es nicht mehr allein ertragen. „Ja", sagte er. „Es ist Mikhate, der leere Geist, auch wenn
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