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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick
Autoren: Tessa Radley
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sollte.“
    Das Musikstück war zu Ende. Obwohl sie sich erhitzt und durstig fühlte, wollte sie die Unterhaltung mit Rakin nicht beenden. Dazu machte das Gespräch mit ihm einfach zu viel Spaß. Auch wenn es gefährlich war. Seine angenehm warme Hand auf ihrem Rücken, seine kraftvollen Finger, der Körperkontakt mit ihm beim Tanzen – das alles trug nicht gerade dazu bei, dass sie einen kühlen Kopf bewahrte. Ganz im Gegenteil …
    „Warm ist es hier“, stellte sie fest, ließ seine Hand los und fächelte sich Luft zu. „Ich muss etwas trinken.“
    „Draußen ist es angenehmer“, erwiderte er ritterlich und geleitete sie am Ellbogen von der Tanzfläche. Auf dem Weg zu den offen stehenden Türen ließ er sich von einem Kellner zwei Gläser Sekt geben.
    Laurel zögerte. So wie es aussah, würden sie auf der Terrasse allein sein.
    „Komm“, sagte er. „Es ist ruhig und kühl.“ Sie zuckte zusammen, als er die empfindliche Stelle unterhalb ihres Ellbogens berührte.
    Sie fragte sich, ob sie sich womöglich auf etwas einließ, womit sie später nicht klarkam.
    Trotzdem ging sie mit ihm hinaus in die Nacht.
    Es wehte ein leichter Wind, der den süßen Duft von Magnolien und Jasmin zu ihnen herübertrug.
    Rakin führte Laurel an das Ende der Terrasse, das im Dunkeln lag. Von hier aus war die Musik kaum zu hören.
    Im schwachen Schein einer Wandlampe gab er ihr eins der langstieligen Gläser. Dann lehnte er sich an das Geländer und sah sie über den Glasrand hinweg an.
    Ein ungewöhnliches Gefühl – war es Lust? – breitete sich in ihm aus.
    Laurel Kincaid war wirklich eine außergewöhnlich attraktive Frau. Ihre Figur kam in dem eng anliegenden Kleid aus silbergrauer Seide wunderbar zur Geltung. Ihre zarte helle Haut bildete einen reizvollen Kontrast zu den rotbraunen Haaren. Aber am meisten sprachen ihn ihre ausdrucksvollen grünen Augen an.
    Welcher Mann würde ihre ungeteilte Aufmerksamkeit nicht erregend finden? Er jedenfalls, das stellte er beinahe ärgerlich fest, konnte sich Laurels Zauber nicht entziehen.
    Dabei ging es ihm um viel mehr. Ohne sie aus den Augen zu lassen, trank er einen Schluck Sekt.
    Obwohl er das Vermögen der Al-Abdellahs um etliche Millionen vergrößert hatte, wollte ihn sein Großvater aus dem Familiengeschäft ausschließen, falls er nicht endlich bald heiratete.
    Nur leider gehörte Liebe nicht zu Rakins Lebensplan. Und bisher hatte er sich auch erfolgreich widersetzt. Aber inzwischen hatte sich die Konkurrenzsituation mit Prinz Ahmeer Al-Abdellah zu einem offenen Konflikt entwickelt. Da erschien Heiraten noch als das kleinere Übel. Jedenfalls war es Elis ursprünglich scherzhaft gemeinter Vorschlag durchaus wert, ernsthaft überdacht zu werden … Kam Laurel vielleicht tatsächlich als Braut infrage?
    Um Liebe ging es bei dieser Frage nicht.
    Ein Blick auf Laurel würde genügen, und sein schlauer Großvater wäre voll und ganz zufrieden. Sie war eine außergewöhnliche Schönheit. Und sie gehörte zu den Kincaids aus Charleston, was die ganze Sache noch mehr versüßte.
    Doch eins nach dem anderen: Erst einmal musste er Laurel überzeugen. Das durfte nicht ganz einfach werden. Denn aus welchem Grund sollte sie ihm helfen?
    Es sei denn aus geschäftlichen Erwägungen …
    „Wenn ich dich recht verstanden habe, würdest du gern mal in Las Vegas spielen?“, fragte er.
    „Ja, schon möglich.“
    Er bemerkte das Lächeln in ihrer Stimme. Machte sie sich über ihn lustig? „Und du warst noch nie dort?“
    „Ein Mal, aber da war ich noch so klein, dass ich mich nicht mehr erinnere.“
    „Du solltest unbedingt hinfahren oder – fliegen. Aber nicht allein.“
    „Weißt du, ich habe den Wunsch erst vor Kurzem überhaupt entdeckt. Noch vor ein paar Monaten hätten mich Lily und Kara begleiten können. Aber jetzt ist es zu spät – sie sind beide verheiratet. Lily und Daniel haben sich vor ein paar Tagen das Jawort gegeben. Es war nur eine kleine Feier. Sie wollten nicht mit Karas Hochzeit heute konkurrieren. Im Oktober, wenn das Baby da ist, soll es ein großes Familienfest geben.“
    Sie sprach in beiläufigem Ton, aber Rakin glaubte, einen Anflug von Einsamkeit in ihrer Stimme zu hören. Auch für ihn war dieses Gefühl nichts Neues. Da er als Einzelkind aufgewachsen war, beneidete er Laurel um ihre Brüder und Schwestern. Dem herzlichen Umgang miteinander war leicht zu entnehmen, wie nah sich die Familienmitglieder standen.
    Damit ließ sich, was ihn selbst betraf, nur
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