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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick
Autoren: Tessa Radley
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wollte mehr von der Energie von vorhin spüren.
    Dieser Anflug von Rebellion, der ihr ganz neu war, hatte den Reiz des Verbotenen. Plötzlich lag ihr Weg klar vor ihr. Kara hatte recht: Das Heute zählte. Und heute würde sie mit einem Fremden flirten.
    Sie ging zurück zur Hochzeitsgesellschaft.

2. KAPITEL
    Im eleganten Salon spielte eine Band Jazz und Blues. Es war ein rauchiger, distinguierter Sound, genau richtig für eine Hochzeitsfeier, die zu den bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignissen des Jahres zählte.
    Summend tanzte Laurel mit Kara und stieß dabei fast mit Alan Sinclair zusammen, der plötzlich mit zwei vollen Sektgläsern vor ihnen auftauchte. Wie durch ein Wunder gelang es ihm, nichts von der perlenden Flüssigkeit zu verschütten.
    Laurel entschuldigte sich lebhaft.
    „Größere Katastrophe verhindert“, scherzte er.
    Alle drei lachten.
    „Der Sekt ist sowieso für euch, schöne Ladys.“ Mit seinen braunen Augen sah er sie gut gelaunt an, während er jeder von ihnen ein Glas gab. „Ich konnte dir nicht eher gratulieren und hole das hiermit nach“, sagte er zu Kara. „Eli ist ein Glückspilz.“
    „Danke, Alan.“ Kara strahlte. „Ich hoffe, du findest auch bald die Frau deiner Träume. Vielleicht sogar schon heute Abend.“
    Alan lachte. „Eine schöne Hoffnung. Aber ich finde, du solltest erst mal deinen Honeymoon genießen, bevor du die nächste Hochzeit ausrichtest.“
    „Da freue ich mich jetzt schon drauf. Nicht weil es mein Job ist. Ich bin nur so glücklich, dass ich alle Welt verheiraten möchte.“
    „Ein netter und aufmerksamer Mann“, stellte Laurel fest, als Alan sie wieder allein gelassen hatte.
    „Ja“, bestätigte Kara. „Er wird mal eine Frau sehr glücklich machen.“
    Sie hatten den mit rosafarbenen und roten Blütenblättern dekorierten Tisch des Brautpaares erreicht, wo Eli stand und auf seine Frau wartete. Hingebungsvoll sah er sie an, während er ihr half, Platz zu nehmen.
    Laurel fühlte sich ein wenig wie das fünfte Rad am Wagen und setzte sich neben ihre Mutter. „Wo ist denn Cutter?“, fragte sie, denn sie saß auf seinem Stuhl.
    Seltsam, in letzter Zeit schien die ganze Welt aus Paaren zu bestehen … Sie verdrängte das drohende Gefühl der Einsamkeit. Ein Grund mehr, getreu ihrer Liste vorzugehen und mit einem Fremden zu flirten. Und wo ginge das leichter als auf einer Hochzeit?
    „Drüben bei Harold Parsons und Mr Larrimore.“
    Richtig, dort an der Bar unterhielten sich der weißhaarige Anwalt und der Chef von Larrimore Industries.
    Seit Kurzem existierten Geschäftsbeziehungen zwischen Larrimore und der Kincaid Group. Dadurch wurden zumindest teilweise die Verluste ausgeglichen, die durch den Wechsel vieler Kunden zu Carolina Shipping entstanden waren.
    Matthew, Laurels Bruder und Leiter der Abteilung New Business der Kincaid Group, waren in dieser Woche Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach Jack Sinclair durch die Hintertür versuchte, einen wichtigen Transportvertrag zu torpedieren.
    Wenn man vom Teufel sprach …
    Jack Sinclair hatte einen Stuhl vom Tisch weggezogen und sich damit genau an die Ecke der Tanzfläche gesetzt. Wie arrogant und unsympathisch dieser Mann doch wirkte! Weil er fünfundvierzig Prozent der Kincaid Group geerbt hatte, führte er sich auf, als gehörte das Haus ihm.
    Laurel konnte sich einfach nicht an ihn gewöhnen. Mit seiner düsteren und grüblerischen Art hatte er der Firma in den letzten Monaten so viel Probleme bereitet, dass es für ein ganzes Leben reichte …
    Gerade sagte seine Mutter etwas zu ihm. Er runzelte so finster die Stirn, dass Laurel vom bloßen Anblick eine Gänsehaut bekam.
    Warum war er, der älteste Sohn ihres Vaters, überhaupt zu dieser Hochzeit gekommen? Wenn er doch nur vor sich hin starrte? War er hier, um der Presse vorzumachen, dass er ein akzeptiertes Mitglied der Kincaid-Familie war? Oder, wie ihre Geschwister annahmen, um den Verdacht nicht erst recht auf sich zu lenken?
    Daran mochte Laurel nicht einmal denken. Sie schauderte bei der Verstellung, dass ihr Vater von ihm, dem eigenen Sohn, erschossen worden war. Wie grauenvoll!
    Dennoch konnte Jacks Anwesenheit der feierlichen Stimmung nichts anhaben. Nach all den schwierigen und freudlosen Wochen bedeutete diese Hochzeit das erste erfreuliche Familienereignis, das alle genießen sollten. Vor allem ihre Mutter.
    Sie drückte ihr die Hand. „Ich bin so froh, dass du hier bist. Und dass die lächerliche Anklage gegen dich endlich fallen
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