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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick
Autoren: Tessa Radley
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1. KAPITEL
    Wer war nur diese Frau?
    Die langen rotbraunen Haare, die ihr weich über den Rücken fielen, schimmerten bei jeder ihrer Bewegungen in warmen rötlichen Tönen. Ein enges silbergraues Kleid betonte ihre Figur.
    Rakin Whitcomb Abdellah betrat den großen weißen Pavillon, wo die zahlreichen Gäste gespannt bereits darauf warteten, dass sich Braut und Bräutigam das Jawort gaben.
    Erstaunlicherweise hatte der verantwortungsvolle und vorsichtige Eli nur ein paar Wochen gebraucht, um sich rettungslos zu verlieben. Noch verblüffender war, dass er eine Kincaid heiratete, obwohl erst vor einem Monat die Schwester seiner Braut Kara mit ihm Schluss gemacht hatte.
    Wieder blieb Rakins Blick an der Brautjungfer mit den schönen Haaren hängen, die gerade der Braut den Strauß roter Rosen abnahm.
    Rakin überlegte. Das konnte nur Laurel Kincaid sein! Ebendie Frau, die seinem besten Freund Eli den Laufpass gegeben hatte. Und die, wenn Eli recht behielt, die Lösung seiner eigenen drängenden Probleme bedeutete.
    Ein Junge von vier oder fünf Jahren ging mit dem Ringkissen nach vorn. Laurel wollte ihn an der Hand auf seinen Platz zwischen den beiden Blumenmädchen führen. Weil er sich aber dort offenbar nicht wohlfühlte, riss er sich von ihr los und drängte sich zum Amüsement der Gäste zwischen Braut und Bräutigam.
    Laurel überblickte die Gästeschar. Ihre grünen Augen standen in reizvollem Kontrast zu den roten Rosen des Brautstraußes.
    Faszinierendere Augen hatte Rakin nie gesehen. Überraschenderweise blickte sie ihn direkt an! Und plötzlich schien die Zeit stillzustehen. Das leise Gemurmel der Gäste, Karas Eheversprechen, das sie in diesem Moment abgab, der betörende Duft der Blüten des Südens … alles schien in weite Ferne gerückt.
    Es gab nur noch sie !
    Erst als sie wegschaute, ließ die Spannung wieder nach.
    Zwar hatte Eli ihn darauf vorbereitet, dass seine Exverlobte eine Southern Beauty war, eine echte Schönheit der amerikanischen Südstaaten. Aber dennoch hatte er nicht damit gerechnet, dass er so heftig auf sie reagierte. Das war Begierde pur!
    Aber natürlich kam eine romantische Verbindung nicht infrage. Sie war eine Kincaid aus Charleston, der früheren Metropole des Südens. Nicht einfach irgendeine junge Frau! Und der Vorschlag, den er ihr auf Elis Rat hin machen wollte, hatte nichts mit Vergnügen zu tun, sondern war rein geschäftlicher Natur.
    Trotz der herrlich grünen Augen und den umwerfenden rötlich schimmernden Haaren – Laurel Kincaid war für ihn absolut tabu.
    Er konnte es kaum erwarten, dem Brautpaar zu gratulieren, damit Eli ihn bei dieser Gelegenheit mit Laurel bekannt machen konnte.
    Dann würde er entscheiden, ob sie in seine Pläne passte oder nicht.
    Laurel atmete den schweren Duft von Jasmin und Gardenien ein, der den Beginn des Sommers in den Südstaaten verkündete.
    Die Hochzeit ihrer Schwester Kara fand auf dem Familienanwesen der Kincaids statt. Das große alte Herrenhaus war top gepflegt und technisch auf dem neuesten Stand, ohne seinen Charme verloren zu haben. Und durch die überdachten Balkone wirkte die Fassade besonders eindrucksvoll.
    Hier in diesem Haus war sie mit ihren Geschwistern aufgewachsen.
    Aber im Augenblick interessierte sie weder das Haus noch die Trauung so sehr wie der geheimnisvolle Fremde. Da das hier fast ihre eigene Hochzeit gewordenwäre, kannte sie alle Gäste. Aber der dunkelhaarige gut aussehende Mann stand jedenfalls nicht auf der Liste, die sie und ihre Schwester zusammengestellt hatten.
    Woher also kannte Kara ihn? Und warum hatte sie ihn nie erwähnt?
    Wenn sie ihn weiter so anstarrte, würden es ihre Schwestern bemerken und sofort versuchen, sie mit ihm zu verkuppeln. Dabei interessierte sie sich doch gar nicht wirklich für ihn! Sie wollte doch nur wissen, wer er war.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Brautpaar. Eli nahm Karas Hände in seine; die gerade übergestreiften Trauringe glitzerten golden in der Nachmittagssonne.
    Oh nein! Sie würde doch nicht etwa weinen müssen? Das passte nicht zu ihr!
    Immer lächelte sie und schaffte es, die richtigen Dinge zur rechten Zeit zu sagen. Eine Hochzeit war ein erfreulicher Anlass und kein Grund für Tränen.
    Und außerdem … was würden die Leute denken! Sie betrachtete die vielen gut gelaunten Gäste.
    Auch wenn sie erleichtert und glücklich darüber war, dass Kara und Eli heirateten, wenn sie jetzt weinte, würden alle das Gegenteil glauben.
    Sie blickte zu
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