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Wuestenfeuer in Seinem Blick

Wuestenfeuer in Seinem Blick

Titel: Wuestenfeuer in Seinem Blick
Autoren: Tessa Radley
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die Freundschaft mit Eli vergleichen. Aber über Familie oder Gefühle redeten sie nicht. Meist unterhielten sie sich über Sport, Geld und Geschäfte. „Auch wenn sie verheiratet sind, sie bleiben trotzdem deine Schwestern.“
    Laurel trat an die Brüstung und sah in die Nacht hinaus. „Das stimmt natürlich“, bestätigte sie nach einer Weile. „Aber die Schwerpunkte haben sich geändert. Sie haben jetzt Ehemänner, und Lily erwartet ein Kind.“ Traurig fügte sie hinzu: „Zwischen uns wird es nie wieder so werden, wie es war.“ Doch dann gab sie sich einen Ruck. „Schluss damit. Ich habe genug Bekannte, mit denen ich nach Las Vegas fahren kann.“
    Kein Wunder. Sie war temperamentvoll und sah atemberaubend gut aus.
    „Erzähl mir von deiner Freundschaft mit Eli“, forderte er sie auf.
    Über dieses Thema hatte er oft nachgedacht. Da er in einer traditionsbewussten Welt aufgewachsen war und reine Jungenschulen besucht hatte, hatte er so etwas nicht für möglich gehalten. Aber Eli hatte ihm geduldig erklärt, wie nahe sie einander standen – nicht als Paar, sondern eben als Freunde.
    Später dann die Verlobung hatte ihn nicht überrascht. In seinen Augen musste es früher oder später zwischen Mann und Frau zwangsläufig zu körperlicher Anziehung kommen.
    Als dann Laurel mit Eli Schluss gemacht hatte, hatte dieser es erstaunlich leichtgenommen und den halb scherzhaften Vorschlag gemacht, dessentwegen er jetzt hergekommen war.
    „Wir sind im selben Alter und zusammen aufgewachsen. Klar, dass wir alles gemeinsam gemacht haben. Auch als Erwachsene wurden wir meist noch zu zweit zu Partys eingeladen. Ich glaube, für unsere Freunde waren wir schon längst ein Paar, lange bevor wir selbst auf diese Idee gekommen sind.“
    „Als Nächstes wäre die Hochzeit gekommen. Aber wir waren eben Freunde und kein Liebespaar. Der Funke hat gefehlt.“
    Deshalb Elis gelassene Reaktion! Rakin stellte sein Glas ab und machte einen Schritt auf Laurel zu. „Der Funke?“
    „Ja! Sehnt sich danach nicht jede Frau?“
    Plötzlich lag ein fast hörbares Knistern zwischen ihnen in der Luft.
    Und ehe ihm bewusst wurde, was er tat, strich er ihr eine Strähne ihres rotbraunen Haares aus dem Gesicht. Dabei berührte er ihre Wange, die ihm unendlich zart erschien. Abrupt ließ er die Hand wieder sinken – ansonsten hätte er womöglich dem völlig verrückten Impuls nachgegeben, weiter ihre samtweiche Haut zu streicheln. „Alle suchen sie die Flamme, aber die Wenigsten finden sie.“
    „Du meinst Liebe?“, fragte sie.
    „An die Liebe glaube ich nicht. Ich rede von dem, was du Funke genannt hast. Eine mächtige Kraft, die zwei Menschen in Harmonie verbindet. So etwas passiert nicht oft im Leben.“
    Sie trank ihr Sektglas aus. Ihre helle Haut schimmerte zauberhaft im matten Licht der Lampe. Wie elegant und feminin die Linie ihres Halses aussah! „Interessante Sichtweise. Ich habe immer gedacht, dass ich mir Liebe mehr wünsche als alles andere auf der Welt.“
    „Und jetzt denkst du nicht mehr so?“
    „Richtig!“ Sie kicherte. „Jetzt nicht mehr.“
    Rakin fühlte sich erleichtert. Zum Glück war sie nicht auf der Suche nach romantischer Liebe. Geschäftliche Gründe und dieser … Funke würden ausreichen, sie von seinem Plan zu überzeugen.
    „Entschuldige bitte das Kichern. In der letzten Zeit hatte ich nicht viel zu lachen. Es hat mir gut getan.“
    „Liegt bestimmt an der Freude über die Hochzeit.“
    Sie hob ihr leeres Glas. „Ich glaube, mit dem Sekt hat es auch etwas zu tun.“
    Dieses ehrliche Eingeständnis verblüffte ihn. Hatte er es hier etwa mit einer Frau zu tun, die zwischen Realität und Romantik zu unterscheiden wusste? Ja … das konnte sein. Schließlich war sie eine Kincaid. Und mit Leib und Seele eine Geschäftsfrau. Plötzlich betrachtete er sie wie einen kostbaren Edelstein. „Möchtest du noch ein Glas?“
    „Im Moment nicht. Sonst werde ich noch ganz beschwipst.“ Wieder lachte sie. „Das passiert mir zum ersten Mal.“
    Er nahm ihr das Glas ab und stellte es zu seinem auf die Brüstung. „Soll das heißen, du hattest noch nie einen Schwips?“
    „Genau das. Meine Mom würde sich für mich schämen.“
    „Tut mir übrigens leid für euch alle, dass sie in Haft war. War bestimmt eine schwere Zeit.“
    Sie nickte. „Allerdings.“ Der Lichtschein der Lampe fiel jetzt auf ihr Gesicht, und er sah, dass die gute Laune daraus verschwunden war – was ihn traurig stimmte.
    „Die
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