Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
Autoren: Ross Thomas
Vom Netzwerk:
etwas zu ihr, das Overby nicht verstehen konnte. Anschließend wartete Durant auf die Blue, bis sie Rücken an Rücken standen. Overby nickte anerkennend.
    Durant ließ sich Zeit für den Aufstieg zur Veranda. Georgia Blue, die ihm immer noch den Rücken zuwandte, ging sogar noch langsamer. Erst wenn sie beide Füße auf eine Stufe gesetzt hatte, nahm sie die nächste in Angriff. Als sie auf diese Weise beide die Eingangstür erreicht hatten, drückte Durant auf den Klingelknopf. Einen Augenblick später erstrahlte jede Glühbirne in jedem Zimmer auf jeder Etage der alten zweistöckigen Villa. Da oben auf seinem Baumhaus-Ausguck freute sich Overby über Colleen Cullens Idee, mit einem Hauptschalter für die Elektrizität das ganze Haus auf einmal zu beleuchten. Er fragte sich nur, wie sie es geschafft hatte, die beiden Verandalampen brennen zu lassen, und nahm sich vor, sie danach zu fragen.
    Durant drehte den Türknopf. Die Eingangstür ließ sich öffnen, und er ging hinein. Georgia Blue folgte ihm rückwärts; ihre Pistole hielt sie noch immer im zweihändigen Griff und bewegte sie in einem Winkel von ungefähr sechzig Grad von der einen Seite zur anderen. Nachdem die Eingangstür der Pension hinter den beiden ins Schloß gefallen war, warf Otherguy Overby einen Blick auf seine Digitaluhr. Es war genau 20:59:33.
     
    Eine inzwischen vertraute Stimme schallte von oben die Treppe herunter. »Ihr seid wenigstens pünktlich.«
    Als Durant und Georgia Blue hochschauten, sahen sie Colleen Cullen auf dem mittleren Treppenabsatz. Langsam stieg sie ins Foyer hinunter, die abgesägte Flinte ruhte in der rechten Armbeuge. Die linke Hand zog sie am Geländer entlang. Durant fand, daß es – abgesehen von der Schrotflinte, den schwarzen Jeans, dem schwarzen Baumwollpullover und den schwarzen, bis oben geschnürten Boxerstiefeln – ein beinahe anmutiger Auftritt war.
    »Sind wir die ersten?« fragte Georgia Blue.
    »Hab’ grade draußen meine Runde gemacht«, antwortete die Cullen. »Außer Karnickeln und Waschbären ist nichts zu sehen.«
    »Wo soll die Sache über die Bühne gehen?« wollte Georgia Blue wissen.
    »Wo alles über die Bühne geht. Im Salon.« Die Cullen drehte sich um und ging ihnen voraus auf die Schiebetür zu.
    »Sie zuerst, Colleen«, sagte Durant, als sie die Tür erreicht hatten. Sie zuckte die Achseln, schob den linken Türflügel auf und betrat den Salon, gefolgt von Durant und Georgia Blue. Als sie alle drinnen waren und auf den großen runden Eichentisch zusteuerten, auf dem Drinks bereitgestellt waren, bellte hinter ihnen eine Männerstimme im Befehlston: »Stehenbleiben!«
    Durant und die Blue blieben auf der Stelle stehen. Colleen Cullen jedoch wirbelte herum, aber sie richtete die Mündung der abgesägten Schrotflinte nicht etwa auf den Eindringling, sondern auf Georgia und Durant.
    »Nun macht schon, bewegt eure Hände nach oben«, befahl sie.
    Durant ließ die blaue Geldtasche auf das Eichenparkett fallen und hob die Hände in Schulterhöhe. Georgia Blue hielt ihre Hände dagegen nur etwas von ihrem Körper weg.
    »Der Mann hinter euch hat ’ne Uzi«, sagte Colleen Cullen. »Ihr solltet wissen, was das ist.« Ihr Blick schnellte zu Georgia hinüber. »Und jetzt sag’ ich dir, was du zu tun hast, Herzchen. Zuerst ziehst du dir mit zwei Fingern der linken Hand das Hemd vorne aus der Hose. Dann nimmst du zwei Finger der rechten Hand und ziehst ganz vorsichtig die Kanone zwischen deinem Höschen und deinem hübschen Bauch hervor und legst sie mir in die Hand.«
    Georgia Blue befolgte die Anweisung. Als der 38er Revolver in Colleen Cullens linker Hand lag, warf sie einen schnellen Blick des Wiedererkennens darauf. »Wies scheint, darf ich dich noch mal verhökern, kleiner Freund.«
    Sie schob sich die Waffe in die linke Gesäßtasche, dann drehte sie sich etwas zur Seite und richtete die Flinte auf Durant. »Und jetzt du, Mr. Braungebrannt. Nur zwei Finger.«
    »Was dagegen, wenn ich den Daumen nehme?« fragte Durant, während er den Revolver vorsichtig aus der Hosentasche zog. Er legte ihn ihr in die offene Hand und lächelte sie an. »’n besseres Angebot gekriegt, Colleen?«
    »Sicher.«
    »Wie viel besser?«
    »Ihr könnt es nicht mehr übertreffen.«
    »Zu spät für einen letzten Versuch?«
    »Viel zu spät«, sagte sie. »Ich dreh mich jetzt um und leg diese Dingerchen auf den Tisch. Ihr beiden werdet schön stillhalten. Denkt an die Uzi in eurem Rücken. Wenn ich die Kanonen los bin,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher