Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
Autoren: Ross Thomas
Vom Netzwerk:
dieser war kanariengelb und reichte ihm bis über die Waden. Außerdem hatte er nagelneue Sandalen an den Füßen, und in der linken Ecke seines breiten verbitterten Mundes steckte eine brennende Zigarette.
    »’n bißchen Aufregung bei euch da drüben, was«, sagte er, und die Zigarette hüpfte dabei auf und ab.
    »Das kann ich Ihnen flüstern«, erwiderte Stallings. »Darf ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    »Bedienen Sie sich«, forderte Cleveland ihn auf, stieß die Tür weit auf, trat einen Schritt zurück und folgte Stallings dann ins Wohnzimmer.
    Cleveland deutete auf das Telefon. »Es ist gleich da drüben.«
    Stallings zog die in eine Tüte gewickelte Flasche aus seiner Jacke und reichte sie Cleveland. »Schenken Sie uns einen ein, während ich telefoniere.«
    Der alte Schauspieler wickelte die Flasche aus. Beim Anblick des Etiketts erstrahlte sein Gesicht. »Jesses. Von dem Stoff hatte ich seit Jahren keinen guten Schluck mehr.«
    Stallings nahm den Hörer von der Gabel und tippte Howard Motts Nummer in die Tastatur. Während es am anderen Ende klingelte, fiel ihm auf, daß Cleveland sich ihm auf bequeme Hörweite näherte, während er sich am Verschluß der Flasche zu schaffen machte.
    Als Mott sich meldete, sagte Stallings zu ihm: »Die Leute des Sheriffs haben Artie gerade in Handschellen abgeführt. Er soll einen mexikanischen Taxifahrer getötet haben.«
    »Sie können gerade nicht frei sprechen, stimmt’s?« sagte Mott.
    »Nein.«
    »Wo haben sie ihn hingebracht? Nach Malibu ins Gefängnis?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann sollte ich besser tätig werden. Wir haben nur ein Problem: Uns fehlt’s an Babysittern.«
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte Stallings und hob dabei die Stimme etwas an. »Ich habe hier einen Freund von mir, einen alten Schauspieler, der uns vielleicht aushelfen würde, während Sie sich um Artie kümmern.«
    »Das wäre eine Möglichkeit, Booth.«
    »Ich dachte, daß der Vorschlag Ihnen gefallen würde. Mal sehen, was mein Freund dazu sagt.«
    Er drehte sich zu Rick Cleveland um, der zwei gut bemessene Drinks eingeschenkt hatte und keine anderthalb Meter von ihm entfernt stand. Der Alte nippte bereits an einem der Gläser, während er das andere in der linken Hand hielt.
    »Möchten Sie sich heute abend fünfhundert Mäuse verdienen, mein Freund?« fragte ihn Stallings.
    »Wie?«
    »Indem Sie mir dabei helfen, auf Ione Gamble aufzupassen.«
    »Sie wollen mich verarschen.«
    »Ja oder nein?«
    »Ja, zum Teufel.«
    In die Sprechmuschel sagte Stallings: »Wir sind in zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten bei Ihnen.«
    »Wenn Sie angekommen sind, schauen Sie bitte in der unteren linken Schublade des Schreibtisches meiner Sekretärin nach«, trug Mott ihm auf.
    »Dem Schreibtisch der Blonden?«
    »Der Brünetten.«
    »Und noch etwas, Howie.«
    »Was?«
    »Bringen Sie Artie ein paar Zigarren mit.«
     
    Rick Cleveland trug ein Tweedjackett, ein blaues Oberhemd und verwaschene Levi’s Jeans, als er und Booth Stallings den verbotswidrig geparkten Mercedes 500 SL erreichten. Cleveland blieb stehen und starrte das Auto an. »Du lieber Himmel, der sieht ja genauso aus wie der Wagen, den Ione Gamble in dieser Nacht gefahren hat.«
    »Das liegt daran, daß es derselbe ist.«
    Sie brauchten einundzwanzig Minuten bis zu Howard Motts Hotel. Mott öffnete ihnen die Tür zu seiner Suite, ließ sich Rick Cleveland vorstellen und stellte ihm im Gegenzug Ione Gamble vor, die in dem einzigen Sessel saß, der im Büro der Sekretärinnen stand. Die Gamble lächelte den alten Schauspieler an und sagte: »Ich muß Sie wohl an die hundertmal auf Leinwand und Bildschirm gesehen haben. Merkwürdig, daß wir uns nie begegnet sind.«
    »Ich hab’ in letzter Zeit nicht viel gearbeitet«, sagte Cleveland und warf neugierige Blicke auf die beiden Schreibtische und die beiden Computer.
    »Ich muß jetzt gehen«, sagte Mott. »Nett von Ihnen, daß Sie uns aus der Verlegenheit helfen, Mr. Cleveland.«
    »Ich bin froh, daß ich mich nützlich machen kann«, erwiderte Cleveland. »Ich hoffe jedenfalls, daß ich es kann.«
    Mott lächelte ihnen noch einmal zu und ging hinaus. Nachdem er die Tür hinter sich zugezogen hatte, hob Ione Gamble den Blick, schaute Stallings an und sagte: »Sie und Ihr junger Freund hier sind jetzt also meine Leibwächter.«
    Weil es keine Frage war, sah Stallings sich auch nicht genötigt, darauf zu antworten. Statt dessen ging er hinüber zum Schreibtisch der brünetten Sekretärin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher