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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
Autoren: Ross Thomas
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London?«
    »Für eine Weile.«
    »Wirst du zurückkommen?«
    »In etwa einem Monat.«
    »Dann komm mich besuchen«, sagte sie, »und wir holen das Abendessen hier bei mir nach.«
    »Das werde ich tun«, sagte Durant, und er legte den Hörer mit dem Bewußtsein auf die Gabel, daß er sie nicht anrufen würde, weder in einem Monat noch in einem Jahr. Und sie wußte genau, daß er es nicht tun würde.
    Als Durant an Georgia Blues offener Schlafzimmertür vorbeikam, sah er sie an ihrem Fenster stehen und auf den Ozean hinausschauen. Der Umschlag mit dem Scheck und den 5000 Dollar lag auf dem Bett, als hätte sie ihn achtlos dort hingeworfen.
    »Alles in Ordnung?« fragte er sie.
    Sie drehte sich um. »Mir geht’s gut.«
    »Ich hab’ mich geirrt, oder?«
    »Ja? Hast du das?«
    »Ich glaub’ ja. Ich danke dir.«
    »Auf Wiedersehen, Quincy«, sagte sie und wandte sich wieder dem Ozean zu.
     
    Durant und Wu fuhren ab, um die Maschine nach New York zu bekommen. Von dort aus hofften sie mit der Concorde nach London weiterfliegen zu können. Nachdem Otherguy Overby seine Sachen gepackt hatte, rief er beim Gemstar-Limousinendienst in Malibu an und bat um eine Fahrt zum Bridges Hotel, wo er für eine Woche eine kleine Suite gemietet hatte. Wenn sich im Bridges nichts Interessantes auftun würde, könnte er es ja in San Francisco versuchen. Und dann blieb ihm immer noch Hongkong – zumindest bis 1997.
    Nachdem er Overby vorm Haus verabschiedet hatte, ging Booth Stallings in Georgia Blues Schlafzimmer. Sie packte gerade ihre Sachen in eine kleine Reisetasche. Er ließ sich in einem Sessel nieder und schaute ihr dabei zu, wie sie das graue Kleid zusammenfaltete, das sie bei Neiman’s gekauft hatte. Nachdem es verpackt war, fragte er sie: »Wie schlimm war’s – in dieser Pension?«
    »Ich hatte die Wahl zwischen Durant und Jack Broach, und ich habe mich für Durant entschieden. Broach wußte es, so sah es jedenfalls aus, und er ging einfach. Oder er versuchte es. Er hätte es wohl auch geschafft, wenn Otherguy nicht gewesen wäre.«
    »Was hat Durant gesagt?«
    »Er hat sich bedankt. Was hätte er sonst sagen sollen?«
    Sie schaute sich im Zimmer um, konnte nichts mehr zum Einpacken entdecken und zog den Reißverschluß ihrer Tasche zu. Dann nahm sie den Umschlag vom Bett und stopfte ihn in ihre Handtasche. Anschließend kniete sie neben dem Bett nieder, langte unter die Matratze und brachte die kleine, halbautomatische 25er zum Vorschein, mit der sie Broach in den linken Oberarm geschossen hatte, gleich unterhalb der Schulter. »Hier«, sagte sie und warf Stallings die Waffe zu, der sie mit einer Hand auffing.
    »Mit dem Ding hab’ ich auf Broach geschossen«, sagte sie.
    »Sieht nach ’ner Kanone fürs Wadenhalfter aus.«
    »Ist es ja auch.«
    »Wo hast du die her?«
    »Erinnerst du dich an den Tag, als ich bei Gap einkaufen war?«
    Er nickte.
    »Hinterher bin ich in eine Bar gegangen und hab’ den Typen hinter der Theke gefragt, ob er wüßte, wo eine Dame sich etwas Schutz kaufen könne? Er hatte zufällig einen Freund, der liefern konnte.«
    »Soll ich sie für dich wegwerfen?« fragte Stallings.
    Sie nickte.
    »Willst du immer noch mit mir durchbrennen und in teuren Hotels wohnen und Champagner trinken, bis uns das Geld ausgeht?«
    Sie lächelte. »Willst du?«
    Stallings wußte, daß sie mit ihm gekommen wäre, wenn er ja gesagt hätte, aber er wußte auch, daß es ein böses Ende genommen hätte. Also sagte er leise für sich ja, und laut sagte er: »Eigentlich nicht.«
    »Mich findest du in New York. Wenn du was brauchst – oder deine Meinung ändern solltest. Howie hat meine Nummer.«
    Er nickte und wandte sich ab, um aus dem Zimmer zu gehen.
    »Booth«, sagte sie.
    »Ja?«
    »Ich steh immer noch ein bißchen auf dich.«
     
    Nachdem Stallings die .25er in den Ozean geworfen und dem Immobilienmakler Phil Quill die Schlüssel für das Ricesche Haus zurückgegeben hatte, war es 14.47 Uhr. Er kletterte in den Mercedes 500 SL und fuhr zu der Budget-Filiale in Beverly Hills, wo er der immer strahlenden Gloria Ransome die Autoschlüssel überreichte.
    Sie begrüßte ihn mit gewohnter Herzlichkeit, und zusammen gingen sie hinaus, damit sie sich überzeugen konnte, daß der Wagen weder einen eingedrückten Kotflügel noch eine zersplitterte Seitenscheibe hatte. Auf dem Rückweg ins Büro fragte sie ihn, was für Fortschritte sein Filmgeschäft mache.
    »Wir haben einen Film«, antwortete Stallings, der sich vage daran
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