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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
Autoren: Ross Thomas
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dann kommen wir zu … nun … was weiß ich, wozu wir dann kommen.«
    Die Cullen drehte sich um und ging sechs Schritte auf den großen runden Eichentisch zu. Gerade als sie zu ihrem siebten Schritt ansetzte, krachte ein kurzer Feuerstoß aus einer automatischen Waffe. Vier Schüsse, dachte Durant, aber er korrigierte seine Einschätzung, als er sah, daß nur drei Kugeln den schwarzen Pullover der Cullen kurz oberhalb des Hosenbundes – ungefähr dort, wo sich die Wirbelsäule befand – durchlöchert hatten.
    Die Schüsse stießen sie nach vorne, und ihre Beine gaben zuerst nach. Bevor sie auf dem Boden aufschlug, krachten beide Läufe ihrer Flinte los. Die Geschosse rissen zwei runde Löcher in die Eichenplatte. Die Löcher erinnerten Durant an eine fette, ausgemalte 8, die auf den Bauch gefallen war.
    Durant rührte sich nicht. Aber Georgia Blue. Zuerst seufzte sie, dann drehte sie sich um, ging zu dem nächsten Sessel, setzte sich hinein, schlug die Beine übereinander, unterstützte den einen Ellbogen mit dem Knie, legte das Kinn in die Hand und funkelte jemanden an, aber dieser Jemand war nicht Durant. »Was Dümmeres ist Ihnen wohl nicht eingefallen.«
    »Ein Zeuge weniger«, sagte die Männerstimme, die ihnen befohlen hatte stehenzubleiben.
    »Sie können doch nicht alle umlegen«, erwiderte sie. »Zuerst den Chauffeur. Dann die beiden Goodison-Trottel da unten in – wie hieß das – Oxnard? Und jetzt Colleen. Das ist bescheuert.«
    »Jetzt ist nur noch einer übrig«, sagte er. »Und den überlaß ich Ihnen.«
    »Warum mir?«
    »Damit Sie sich Ihren Anteil verdienen und sich an den Kosten beteiligen, was sonst?«
    »Ich glaube kaum, daß sie das tun wird«, schaltete Durant sich ein.
    »Warum nicht?« fragte der Mann.
    »Weil für sie nichts drin ist in dem Geschäft.«
    »Sind dreihunderttausend Dollar etwa nichts?«
    »Diese Tasche da, vor meinen Füßen«, sagte Durant.
    »Die Geldtasche?«
    »Die Geldtasche«, bestätigte Durant. »Nur daß da kein Geld drin ist. Nichts außer ’n paar Zeitschriften. Hauptsächlich alte Nummern des Architectural Digest.«.
    »Das ist natürlich gelogen.«
    »Sehen Sie doch nach.«
    »Ob gelogen oder nicht, ich fürchte, Georgia wird Sie trotzdem erschießen müssen, als eine Art – wie sollen wir’s nennen – Buße?«
    »Buße ist hübsch«, sagte Durant. »Aber wenn Sie wollen, daß sie mich erschießt, müssen Sie ihr erlauben, eine Kanone zur Hand zu nehmen. Und wenn sie das tut, wird sie zuerst Sie umlegen und dann versuchen, mit mir irgend etwas auszuhandeln, um ihren eigenen Kopf zu retten. Auf eins kann man sich bei Georgia verlassen: Sie weiß, wann sie aufgeben muß.«
    »Schieben Sie die Tasche mit dem Fuß hier rüber«, sagte der Mann.
    Durant trat einen Schritt zurück und gab der Tasche einen Stoß.
    »Treten Sie noch einen Schritt zurück.«
    Durant kam der Aufforderung nach, und der Mann trat in sein Blickfeld. Durant grinste. »Du lieber Gott, wenn das nicht Jack Broach ist, Hollywoods Superagent – und fünfzig Jahre zu spät zum Zweiten Weltkrieg gekommen. Greifen wir heute nacht Calais an, Jack?«
    Broach zeigte sein charmantes Lächeln. »Da wäre ich gerne dabeigewesen, Mr. Durant. Nur zu gerne.«
    Broach trug eine Strickmütze der Navy, die er sich über beide Ohren gezogen hatte. Außerdem hatte er einen wollenen marineblauen Rollkragenpullover angezogen und schwarze Hosen, die sich über Springerstiefeln bauschten, die so aussahen, als hätte er sie mit Spucke blankpoliert. Auch wenn Durant die Stiefel etwas übertrieben fand, mußte er sich doch darüber wundern, wie selbstverständlich der Filmagent mit der Uzi hantierte.
    Plötzlich erstarb das Lächeln auf Broachs Gesicht. Er kniete neben der Geldtasche nieder, hielt aber den Blick und die Mündung der Uzi weiterhin auf Durant gerichtet. Mit der linken Hand tastete er nach dem Reißverschluß der Tasche, fand ihn, zog ihn auf und warf einen schnellen Blick nach unten. Die Tasche war randvoll mit Hundert-Dollar-Scheinen.
    Während Broach nach unten schaute, riß Georgia Blue die kleine halbautomatische 25er aus dem Halfter am Fußgelenk ihres rechten Beins – es war eben jenes Fußgelenk, welches auf ihrem linken Knie gelegen hatte.
    Sie schoß dem am Boden knienden Jack Broach in den linken Oberarm. Broach grunzte, entweder vor Schmerz oder weil er überrascht war, ließ die Uzi fallen, faßte mit der rechten Hand auf die Wunde und starrte Georgia Blue erstaunt an. »Sie haben auf
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