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Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.

Titel: Wu & Durant 03 - Voodoo, LTD.
Autoren: Ross Thomas
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mich geschossen?« sagte er, und es klang wie eine Frage und eine Anklage gleichzeitig.
    Georgia Blue stand jetzt auf ihren beiden Füßen. Sie hielt die kleine Pistole zwischen beiden Händen und schrie: »Geben Sie auf, Jack!«
    Aber seine Hand war bereits wieder zur Seite gezuckt, um die Uzi zu packen, die auf den Boden gefallen war. »Vielleicht sollte ich Mr. Durant doch eigenhändig erschießen.«
    »Versuchen Sie’s doch«, sagte sie.
    Broach zog die Stirn in Falten, als sei er sowohl erstaunt als auch traurig über den Lauf der Ereignisse. »Wir hatten doch eine Abmachung, Sie und ich.«
    »Wo sind die Bänder, Jack?«
    »Was für Bänder?« sagte er. »Es gab keine Bänder, jedenfalls keine, mit denen man was anfangen könnte, denn Ione hat Billy Rice nicht getötet, und fragen Sie mich jetzt nicht, wer ihn getötet hat, denn ich weiß es nicht.«
    »Und die Goodisons?« fragte Georgia Blue.
    »Die wurden auf einmal ganz ungeduldig und wollten aus der Sache mit unserer Erpressung aussteigen und ihre Geschichte an eines der Revolverblätter verkaufen, und das mußte doch verhindert werden, oder?«
    »Er soll die Uzi fallen lassen, Georgia«, sagte Durant.
    »Was meinst du, einen Kopfschuß?«
    »Ein Kopfschuß wäre nicht schlecht.«
    »Mit Ihnen war das natürlich eine ganz andere Sache als mit den Goodisons«, sagte Broach, »denn wir beide, wir sind vom selben Schlag. Und so haben wir auch unser Abkommen getroffen.«
    »Ohne Bänder kein Geschäft, Jack«, erwiderte sie. »Tut mir leid.«
    Jack Broach schüttelte den Kopf, als sei er tief enttäuscht. Er erhob sich, die Uzi in seiner rechten Hand zeigte nach unten, der Zeigefinger war weit entfernt vom Abzug. Er schien gar nicht zu merken, wie das Blut, das ihm über den Arm lief, auf den Boden tropfte.
    Durant stieß zwischen den Zähnen hervor: »Er soll diese verdammte Knarre fallen lassen, Georgia.«
    »Ich gehe jetzt«, sagte Broach und ging langsam auf die offene Schiebetür zu. Kurz bevor er sie erreichte, blieb er noch einmal stehen und drehte sich zu Georgia Blue um, die immer noch mit ihrer halbautomatischen Pistole auf ihn zielte. »Egal, was Sie jetzt behaupten, Georgia, wir hatten eine Abmachung.«
    Damit drehte er sich wieder um und ging hinaus ins Foyer. Gleich neben der Treppe stand Otherguy Overby. Er hielt die halbautomatische Sauer, die er sich von Artie Wu ausgeborgt hatte, in der rechten Hand.
    Als Broach Overby sah, versuchte er noch, die Uzi hochzureißen. Ohne zu zögern schoß Overby dreimal auf ihn. Als Broach auf dem Parkett lag, alle viere von sich gestreckt, ging Overby zu ihm hinüber, schaute neugierig auf ihn hinunter, stieß ihn einmal mit der Fußspitze an und schaute dann hoch zu Durant, der gerade durch die Tür kam, eine von Colleen Cullens Revolvern in der rechten Hand. Kurz nach ihm tauchte Georgia Blue in der Tür auf. Ihre kleine fünfschüssige Pistole baumelte an ihrer Seite herunter, als hätte ihre Besitzerin sie längst vergessen.
    Overby schaute wieder hinunter auf den toten Mann. »Jack Broach?« fragte er Georgia Blue.
    Sie nickte.
    »Was ist mit den Bändern?«
    »Es gibt keine Bänder«, sagte sie.
    »Jedenfalls keine brauchbaren«, fügte Durant hinzu. Overby zog die Brauen zusammen, dann ließ er den Blick durch den Raum schweifen. »Was ist mit Colleen?«
    »Broach wollte keine Zeugen«, antwortete die Blue.
    »Außer dir«, fügte Durant hinzu.
    »Er brauchte mich nicht als Zeugin. Er brauchte mich als Mitverschwörerin.« Sie schwieg einen Moment lang. »Immerhin hatte ich ein Abkommen mit ihm, oder?«
    »Der Kerl hatte eine Uzi«, sagte Overby. »Eine verdammte Uzi. Wieso lauft ihr beiden immer noch lebendig herum?«
    »Das ist alles Georgias Schuld«, meinte Durant.

43
    Nachdem Booth Stallings das Telefon auf dem Schreibtisch der blonden Sekretärin in Motts Hotelsuite wieder eingehängt hatte, wandte er sich zu Ione Gamble um, die immer noch im einzigen Sessel des Zimmers zusammengesackt saß. »Noch mehr schlechte Nachrichten?« fragte sie.
    »Jack Broach ist tot«, sagte Stallings. »Jemand hat ihn erschossen. Er war der Erpresser, der Kerl, den wir Blechtonne genannt haben.«
    Der Schock verzerrte Ione Gambles Gesicht und ließ ihr beinahe die Augen aus dem Kopf treten. »Jack ist tot?« stammelte sie schließlich.
    Stallings nickte.
    »Er hat mich erpreßt?«
    »Broach war schon immer ein hinterhältiger Scheißkerl«, sagte Rick Cleveland, der noch immer hinter dem Schreibtisch der
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