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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
Autoren: Richard A. Knaak
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inzwischen pflegten sie mehr Umgang mit Fremden als miteinander.
    »Der Drache will uns wahrscheinlich bei Sonnenuntergang verlassen«, sagte Illidan plötzlich.
    Malfurion hatte nichts davon gehört. Er sah seinen Bruder überrascht an. »Wann hat er das gesagt?«
    Zu den wenigen Verbündeten der Nachtelfen zählte Korialstrasz, ein gewaltiger roter Drache. Der junge, aber mächtige Leviathan galt als Gefährte der Drachenkönigin Alexstrasza. Er war mit einem von insgesamt zwei mysteriösen Reisenden aufgetaucht, einem silberhaarigen Magier namens Krasus. Korialstrasz und Krasus waren aus irgendeinem Grund eng miteinander verbunden, aber Malfurion hatte noch nicht herausgefunden, aus welchem. Er wusste nur, dass dort, wo der hagere bleiche Magier auftauchte, der Drache nicht weit war. Gemeinsam hatten sie sich als eine unaufhaltsame Streitmacht erwiesen, die Dämonen hinwegfegte und den Weg für die Armeen der Verteidiger ebnete.
    Trennte man sie jedoch, schienen beide dem Tode nahe zu sein.
    Malfurion hatte beschlossen, sich nicht in ihre Angelegenheiten einzumischen. Zum einen waren sie Verbündete der Nachtelfen, zum anderen respektierte und mochte er beide. Jetzt wollte Korialstrasz die Nachtelfen verlassen. Ein solcher Verlust kam einer Katastrophe gleich.
    »Wird Meister Krasus mit ihm gehen?«
    »Nein, er bleibt bei Meister Rhonin.«
    Illidan sprach Rhonins Namen ebenso ehrfürchtig aus wie den von Malfurion Krasus. Der rothaarige Rhonin war gemeinsam mit dem älteren Zauberer aus einem unbekannten Land an diesen Ort gekommen. Manchmal, wenn sie ihre eigenen Erfahrungen im Kampf gegen die Brennende Legion schilderten, sprachen sie kurz über ihre Herkunft. Rhonin kannte sich ebenso wie Krasus gut in den magischen Künsten aus, wirkte jedoch wesentlich jünger. Der bärtige Zauberer trug unauffällige blaue Reisekleidung, die fast so konservativ wie die von Malfurion war, aber das war nicht das Einzige, was ihn von seiner Umgebung unterschied. Krasus hätte als Nachtelf durchgehen können, obwohl er sehr blass und kränklich wirkte, aber der ebenso blasse Rhonin gehörte einem Volk an, das niemand kannte. Er bezeichnete sich selbst als Mensch, aber die Mondgarde vertrat die Meinung, es handele sich bei ihm wahrscheinlich um einen ungewöhnlich groß geratenen Zwerg.
    Doch das spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass Rhonin zu einem ebenso wichtigen Verbündeten wie Krasus und der Drache geworden war. Er benutzte die Magie des Brunnens mit einer Intensität und Kunstfertigkeit, über die selbst die Mondgarde staunte. Außerdem hatte er sich Illidans angenommen und ihn viel gelehrt. Illidan glaubte, der Fremde habe sein Talent erkannt, aber Malfurion wusste, dass Rhonin vor allem versuchte, den Leichtsinn seines Zwillings in den Griff zu bekommen. Allein gelassen neigte Illidan dazu, nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Kameraden aufs Spiel zu setzen.
    »Das ist nicht gut, Illidan.«
    »Natürlich nicht«, antwortete sein Zwilling, »aber wir müssen damit leben.«
    Er hob seine Hand, die von einer roten Aura umgeben war. »Wir haben schließlich auch unsere Stärken.«
    Die Aura verschwand. »Auch wenn du noch immer nicht alles einsetzt, was Cenarius dir beigebracht hat.«
    Mit alles meinte er Zaubersprüche, die nicht nur die Feinde trafen, sondern auch die Landschaft, in der sie sich befanden und alle, die den Weg der Magie kreuzten. Illidan verstand immer noch nicht, dass das Druidentum mit der Natur arbeitete, nicht gegen sie.
    »Ich tue, was ich kann. Wenn du ...«
    Malfurion konnte den Satz nicht beenden, denn im gleichen Moment setzte eine alptraumhafte Gestalt vor ihm auf dem Waldboden auf.
    Der Teufelswächter öffnete sein Maul und brüllte. Seine brennende Rüstung strahlte keine Wärme ab, sondern eine Kälte, die der Nachtelf bis ins Innerste spürte. Der gehörnte Dämon hob sein Schwert und stürzte sich auf den nächst besten Gegner – auf Illidan.
    »Nein!« Malfurion stieß seinen Bruder zur Seite und bat gleichzeitig Wald und Himmel um ihren Beistand.
    Eine plötzliche, heftige Windböe traf den Dämonen und schleuderte ihn wie ein Blatt meterweit zurück. Er krachte gegen einen Baum, riss die Rinde auf und stürzte zu Boden.
    Wie die Tentakel einer gigantischen Krake krochen die Wurzeln der nahe stehenden Bäume über den benommenen Angreifer. Der Dämon versuchte, sich zu erheben, aber seine Arme und Beine, sein Oberkörper und sein Kopf wurden zu Boden gedrückt. Er
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