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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
Autoren: Richard A. Knaak
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fragen und bat um eine Audienz bei dem höchsten Zauberer der Garde.
    Der glatzköpfige Nachtelf blickte auf, als Malfurion zu ihm trat. Die Mondgarde traute dem Weg zwar nicht, den er eingeschlagen hatte, respektierte aber die beeindruckenden Zauber, die er zu weben verstand.
    »Ich grüße dich, Malfurion Stormrage«, sagte der Gardist und erhob sich von dem Felsen, auf dem er gesessen und eine Schriftrolle gelesen hatte.
    »Vergebt mir, Galar'thus Rivertree. Ich suche nach meinem Bruder, doch ich kann ihn nirgends finden.«
    Galar'thus sah ihn nervös an. »Hat man dir nichts gesagt?«
    Malfurion spannte sich an. »Was gesagt?«
    »Dein Bruder ist… verschwunden. Er wollte die Vulkanlandschaft, die der Drache geschaffen hat, näher untersuchen, ist jedoch nicht zurückgekehrt.«
    Der Druide traute seinen Ohren nicht. »Illidan ist allein dorthin geritten? Ohne Begleitung?«
    Der Zauberer senkte den Kopf. »Wer hätte ihn denn aufhalten sollen, Druide?«
    Das wusste Malfurion auch nicht. »Wisst Ihr sonst noch etwas?«
    »Wenig. Er ist in der Nacht nach dem Ende des Sturms losgeritten und wollte beim ersten Tageslicht zurück sein. Doch zwei Stunden nach Tagesbeginn kehrte sein Reittier ohne ihn zurück.«
    »War das Tier verletzt?«
    Galar'thus schaute ihm nicht in die Augen. »Der Nachtsäbler sah mitgenommen aus. An seinem Fell klebte Blut. Wir wissen nicht, ob es von deinem Bruder stammte. Die Gegend ist so von Magie durchtränkt, dass solche Unterscheidungen unmöglich sind. Lord Stareye sagte ...«
    »Lord Stareye?« Malfurion wurde wütend. »Er weiß davon und ich nicht?«
    »Lord Stareye sagte, wir sollten unsere Zeit nicht mit jemandem verschwenden, der höchstwahrscheinlich tot sei. Unsere Anstrengungen sollten sich auf die Lebenden konzentrieren. Es tut mir Leid, Malfurion, aber so lautet der Befehl des Kommandanten.«
    Der Druide hörte ihm nicht länger zu, sondern wandte sich ab und ging davon. Der Verlust traf ihn hart. War Illidan wirklich tot? Trotz all der Probleme, die sie in der letzten Zeit gehabt hatten, liebte er seinen Bruder. Und wenn er tot war…
    Der Gedanke schwebte noch unvollendet in seinem Verstand, als ein Schauer über seinen Rücken rann. Malfurion hielt an und richtete seinen Blick nach innen.
    Er hätte den Tod seines Zwillingsbruders fühlen müssen. So sicher, wie er seinen eigenen Herzschlag spürte, hätte er auch Illidans Ende gespürt. Die Fakten sprachen vielleicht dagegen, aber Malfurion wusste, dass Illidan noch lebte.
    Lebte… Der Druide betrachtete das aufgerissene und verbrannte Land, versuchte seine Gedanken über es hinaus auszudehnen. Illidan war irgendwo da draußen, aber wo?
    Tief in seinem Inneren fürchtete Malfurion, dass er die Antwort bereits kannte…
     

Vierundzwanzig
     
     
     
    Den Gestank der zerstörten Stadt beachtete der Fremde kaum, der verborgen unter Umhang und Kapuze durch ihre Straßen ritt. Er betrachtete die umgestürzten Baumhäuser und zertrümmerten Gebäude mit wissenschaftlich kühlem Interesse. Die langsam verwesenden Leichen sah er beinahe geringschätzig an.
    Sein Reittier knurrte und fauchte plötzlich. Der Reiter griff nach den Tentakeln und zwang die Teufelsbestie kraft seines Willens weiter. Der riesenhafte dämonische Hund bewegte sich jedoch nicht mit zufrieden stellender Geschwindigkeit, also sandte der Reiter schwarze Energien in seinen Körper, die ihn schmerzerfüllt aufjaulen ließen. Danach bewegte er sich schneller.
    Der Reiter zog immer weiter durch die tote Stadt. Er spürte, dass er von allen Seiten beobachtet wurde, unternahm jedoch nichts dagegen. Die Wächter interessierten ihn nicht. Er würde sie in Ruhe lassen, solange sie ihn unbehelligt ließen.
    Vor zwei Tagen hatte er sein unfreiwilliges Reittier entdeckt. Seitdem benutzte er es. Jetzt näherte es sich einer Kreuzung und wurde wieder langsamer. Der Reiter wusste jedoch, dass es nicht aus Sturheit so reagierte, sondern weil es spürte, dass andere seiner Art in der Nähe waren.
    Die Wächter ließen ihn also doch nicht in Ruhe. Sie wollten ihn in eine Falle locken.
    Sie waren Narren.
    Drei Teufelswächter stürmten ihm aus den Trümmern frontal entgegen. Mit ihren gehörnten Schädeln und blitzenden Klingen sahen die großen Dämonen zwar beeindruckend aus, stellten jedoch für den Reiter keine echte Bedrohung dar.
    Seitlich tauchten zwei Teufelsbestien auf. Sie wollten sich auf ihre Beute stürzen. Ihre Tentakel zuckten dem Zauberer entgegen, den sie
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