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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
Autoren: Richard A. Knaak
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Malfurion. Du und die anderen, ihr bringt Dämonen mit einem Blinzeln um. Ich versuche nur, euch zu beschützen, damit ihr das auch weiterhin tun könnt.«
    Jarod Shadowsong hatte das Pech gehabt, Krasus zu verhaften, als dieser versuchte, nach Suramar zu gelangen. Der Zauberer hatte den Captain um Hilfe gebeten, was schließlich dazu führte, dass er, Malfurion und Korialstrasz aufeinander trafen. Der gute Offizier war leider so pflichtbewusst, dass er seinen Gefangenen durch all diese Ereignisse begleitet hatte. Als Lord Ravencrest darüber nachdachte, wen er mit dem Schutz seiner Zauberer betrauen sollte, hatte diese Tatsache den Ausschlag gegeben. Und so war Jarod Shadowsong zum Kommandanten einer kampfgestählten Truppe aufgestiegen, deren Mitglieder zumeist wesentlich mehr militärische Erfahrung als er selbst gesammelt hatten.
    »Dieser Angriff war unnötig«, beschwerte sich Illidan, als er neben seinen Bruder trat. »Ich hatte die Situation unter Kontrolle.«
    »Ich befolge nur meine Befehle, Meister Illidan. Ich habe zufällig gesehen, dass du das Lager entgegen den Anweisungen von Lord Ravencrest allein verlassen hast.« Shadowsong sah erneut Malfurion an. »Und als ich dann erfuhr, wie lange du bereits vermisst wurdest…«
    »Hmpf.« Eine andere Antwort gab Illidan nicht. Ausnahmsweise waren sich die Zwillinge einig. Beide hielten nichts davon, dass Lord Ravencrest ihre ständige Bewachung angeordnet hatte. Das verstärkte nur ihre Fluchtbemühungen. Malfurion suchte das Alleinsein, weil es Teil seiner Magie war. Illidan suchte es, weil ihn die endlosen Ratssitzungen langweilten. Illidan interessierte sich nicht für Schlachtpläne. Er wollte losziehen und Dämonen vernichten.
    Nur dass dieses Mal die Dämonen beinahe ihn vernichtet hätten. Weder er noch Malfurion hatten ihre Nähe gespürt. Das war eine unerwartete und besorgniserregende Veränderung. Die Brennende Legion hatte gelernt, ihre Mörder zu tarnen. Sogar der Wald hatte das Böse in seiner Umgebung nicht gespürt. Das konnte in zukünftigen Auseinandersetzungen zum Problem werden.
    Ein Soldat ritt auf Shadowsong zu und salutierte vor ihm. »Wir haben die Gegend durchkämmt, Captain. Es sind keine weiteren ...«
    Ein ohrenbetäubender Schrei hallte durch den Wald.
    Malfurion und Illidan fuhren herum und liefen auf die Quelle des Schreis zu. Shadowsong öffnete den Mund, um sie zurückzurufen, schloss ihn dann wieder und spornte sein Reittier an.
    Sie mussten nicht weit laufen. Etwas tiefer im Wald stoppte die Gruppe und sah sich mit einem grauenhaften Anblick konfrontiert. Einer der Nachtsäbler lag am Boden. Etwas hatte seinen Körper aufgerissen und seine Eingeweide herausgezogen. Die glasigen Augen der großen Katze starrten blicklos in den Himmel. Das Tier war höchstens seit ein oder zwei Minuten tot.
    Doch nicht die Katze hatte den markerschütternden Schrei ausgestoßen, sondern ihr Reiter, der auf sein eigenes Schwert gespießt an einer Eiche hing. Auch seine Brust hatte man aufgerissen – trotz der Rüstung. Vor seinen Füßen lagen Innereien. Sein Blick war ebenso leer wie der des Nachtsäblers.
    Illidan sah sich aufgeregt um, aber Malfurion legte eine Hand auf seine Schulter und schüttelte den Kopf. »Wir halten uns an die Anweisungen des Captain. Wir gehen zurück. Sofort.«
    »Holt seine Leiche runter«, befahl Shadowsong. Sein Gesicht wirkte blass unter der violetten Haut. Er zeigte auf die Zwillinge. »Bildet eine Mauer um sie!«
    Dann beugte er sich zu den beiden hinunter und fügte ungeduldig hinzu: »Natürlich nur, wenn es euch nichts ausmacht.«
    Malfurion hielt seinen Bruder von einer Antwort ab. Zusammen gingen sie den Hügel hinauf zu ihren Reittieren, während die Soldaten sie unablässig umkreisten – wie ein Wolfsrudel die Beute. Malfurion erkannte die Ironie ihrer Situation. Sein Bruder und er vereinten mehr Macht in sich als alle diese Soldaten zusammen, aber ohne Jarod Shadowsongs Eingreifen wären sie den Dämonen zum Opfer gefallen.
    Wir müssen noch sehr viel lernen, dachte der junge Druide, während er auf seinen Nachtsäbler zuging. Ich habe noch viel zu lernen.
    Aber es sah so aus, als würden die Dämonen ihnen die Zeit dafür nicht gewähren.
     
     
    Krasus hatte länger als alle anderen in seiner Umgebung gelebt. Seine hagere, silberhaarige Gestalt ließ die Weisheit erahnen, die er in dieser Zeit gesammelt hatte, aber nur, wenn man in seine Augen blickte, erkannte man, wie groß das Wissen und die
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