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WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele

Titel: WoW 07 - KdA 2 - Die Dämonenseele
Autoren: Richard A. Knaak
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Lidschläge mit deinem Fleisch verbinden«, erklärte Krasus dem Leviathan. »Du wirst sie nicht verlieren.«
    Er trat zurück und betrachtete seine Arbeit. Der Drache folgte seinem Blick.
    »Sie fühlt sich… normal an«, sagte er.
    »Ich hoffe, dass sie noch mehr für dich tun kann. Ich trage jetzt einen Teil von dir und du einen Teil von mir. Hoffentlich können wir aus dieser Verschmelzung einige der magische Vorteile ziehen, die wir sonst nur genießen, wenn wir vereint sind.«
    Korialstrasz breitete die Flügel aus. »Das lässt sich leicht herausfinden.«
    Krasus nickte. Wenn sie wissen wollten, ob der Zauber funktionierte, mussten sie sich trennen. »Ich wünsche dir viel Glück, mein guter Korialstrasz.«
    Der gewaltige Drache neigte den Kopf. »Und ich dir.«
    »Alexstrasza…«
    »Ich werde ihr von dir und deinen Wünschen berichten, Krasus.« Der Leviathan betrachtete die winzige Gestalt nachdenklich. »Ich habe einen Verdacht über die Verbindung, die zwischen uns existiert, aber ich respektiere deine Geheimnisse. Eines ist mir aber sofort aufgefallen. Du liebst sie genauso sehr wie ich… genauso.«
    Krasus schwieg.
    »Ich werde dir von ihr erzählen, sobald es möglich ist.« Der Drache ging zum Rand der Verteidigungsanlagen und blickte zum Himmel. »Wir werden uns Wiedersehen, mein Blut…«
    Mit diesen Worten erhob sich der Leviathan in die Luft.
    Mein Blut… Krasus war die Wortwahl nicht entgangen. Drachen verbanden ein enges Verhältnis mit diesem Begriff. Er bezeichnete nicht die Kameraderie oder die Clanzugehörigkeit, sondern etwas Engeres, zum Beispiel die Beziehung zwischen zwei Drachen aus dem gleichen Wurf oder zwischen Eltern und Nachkommen…
    Oder zwischen dem gleichen Wesen in unterschiedlichen Körpern…
    Krasus kannte sich besser als jeder andere. Er wusste, wie intelligent sein jüngeres Ich war. Korialstrasz war kurz davor, das Geheimnis zu lüften, aber der Zauberer vermochte nicht vorherzusagen, wie sich dies auf die Situation auswirken würde.
    Er fühlte sich plötzlich schwach. Mit tränenden Augen griff Krasus nach Korialstrasz' Schuppe. Als er sie berührte, verschwand ein Teil der Schwäche und der Schmerzen. Doch die Berührung allein reichte nicht. Die Schuppe musste ihm näher sein, damit ihre Magie wirken konnte.
    Der Drachenmagier öffnete sein Hemd und spürte den kalten Wind auf seiner Brust. Er presste die Schuppe gegen sein Fleisch und flüsterte erneut die uralten Worte. Er beschwor Kräfte, die kein Nachtelf hätte verstehen, geschweige denn bändigen können.
    Eine goldene Aura bildete sich rund um die Schuppe. Krasus begann zu zittern, kämpfte um sein Gleichgewicht.
    Die Aura verschwand so rasch, wie sie erschienen war. Er blickte auf seine Brust, deren Mitte jetzt von der Schuppe seines jüngeren Ichs bedeckt wurde.
    Ein Hauch der Schwäche lag immer noch über seinem Körper, aber damit und mit dem leichten Restschmerz vermochte Krasus umzugehen. Endlich konnte er sich unter den anderen bewegen, ohne ihr Mitleid zu spüren. Jetzt konnte er sich mit ihnen den Dämonen entgegenstellen. Der Zauberer fragte sich, warum ihm dieser Plan nicht schon viel eher eingefallen war. Doch dann erinnerte er sich daran, dass er sich erst um eine Lösung bemüht hatte, als Korialstrasz ihm von seiner bevorstehenden Suche nach den anderen Drachen erzählte.
    Es scheint Schwer zu sein, sich von sich selbst zu trennen. Rhonin hätte über diese Erkenntnis gelacht. Sogar Krasus musste lächeln. Alexstrasza hatte schon mehrmals den Verdacht geäußert, dass seine ständigen Einmischungen in die Belange der niederen Völker ein wenig auf Eitelkeit beruhten.
    Plötzlicher Schwindel erfasste ihn.
    Er entging nur knapp einem Sturz vom Dach. Der Angriff währte nicht lange, aber Krasus musste sich danach mehr als eine Minute lang schwer atmend gegen die Brüstung lehnen.
    Als er wieder gerade stehen konnte, blickte er über die Black-Rook-Festung und über Suramar hinweg zum dunklen, weit entfernten Zin-Azshari.
    Krasus hatte einige geheime Zauber eingesetzt, um andere Magier bei ihren Plänen zu belauschen. Mehr als jeder andere spürte er die Veränderungen in den magischen Kräften dieser Welt, aber selbst er hatte nicht mit einem solch massiven Wechsel gerechnet.
    »Sie haben es getan«, stöhnte er und starrte in Richtung der fernen Stadt. »Das Portal für die Brennende Legion wurde aufgestoßen…!«
     
     

Drei
     
    Der Schmerz seines Todes war unerträglich gewesen.
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