Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
bedeutete, dass sie dann nicht mehr wäre.
    »Er macht sich nichts aus dir, Julian«, wisperte sie. »Er will mich umbringen, damit du zu niedergeschlagen bist, um zu kämpfen, wenn er dich herausfordert.«
    Cades Lippen zuckten. »Ich schätze, damit ist nun auch die letzte Katze aus dem Sack.« Er tippte mit der Messerspitze gegen Alex’ Hals, und wieder loderten Flammen empor, während sie wie wild zuckte.
    »Hör auf!«, schrie Julian, sich selbst vergessend.
    Cade ignorierte ihn. »Wusstest du, dass sie eine Spionin ist?«
    »Schon klar.« Julians Blick verharrte auf Alex’ Gesicht, das besorgniserregend bleich war. Nur deshalb bemerkte er das nervöse Flackern in ihren Augen. Er schaute zu Cade, der ihn angrinste.
    »Edward hat ihr eingeredet, dass der Werwolf, der ihren Vater abgemurkst hat, hier ist.«
    »Ist das wahr?«
    Alex nahm die Schultern zurück, wodurch sie den Eindruck erweckte, als höbe sie das Kinn, was jedoch unmöglich war, ohne einen weiteren schmerzhaften Kontakt mit dem Messer zu riskieren. »Ja.«
    »Ich hätte dir sagen können, dass es in meinem Dorf keinen Mörder gibt.«
    »Mit Ausnahme von ihm?« Ihr Blick glitt von Julian zu Cade.
    »Eins zu null für sie, Bruder.«
    Julian ignorierte ihn; seine Augen waren unverwandt auf Alex fixiert. »Warum hast du mir nicht von Edward erzählt?«
    »Ich fürchte, sie hat einen Handel abgeschlossen, Julian. Mit dem Ziel, dich Edward auszuliefern.«
    Eines musste er ihr lassen: Sie hielt seinem Blick tapfer stand. »Ist das wahr?«, wiederholte er.
    »Nein.« Sie schluckte, und durch die Bewegung ihres Halses geriet ihre Haut erneut gefährlich nah an die Klinge. Ihm blieb kaum die Zeit, ihre Antwort mit Erleichterung zu registrieren, als sie hinzufügte: »Ich soll ihm das ganze verflixte Dorf ausliefern.«
    Julian überlief ein Frösteln, das nicht das Geringste damit zu tun hatte, dass er splitterfasernackt in der Arktis stand. »Und als Gegenleistung?«
    »Werde ich meinen Schwanz los.«
    Julian schnaubte verächtlich. »Edward wird dich nicht heilen. Er wird dich behalten. Du bist die perfekte Spionin. Verdammt, und ich habe dir vertraut .«
    Ihre Lippen zitterten. »Ich weiß.«
    Er konnte nicht sagen, ob sie sich auf Edwards doppeltes Spiel oder auf Julians Vertrauen bezog, dann kam er zu dem Schluss, dass es keine Rolle spielte.
    »Und?«, fragte Cade. »Bist du einverstanden, wenn ich sie jetzt töte?«
    »Nein.«
    Cade zog die Brauen hoch. »Du willst es selbst tun?«
    Julian massierte sich die Stirn. »Nein.«
    »Tja, ich werde mich nicht mit dir duellieren, solange sie nicht tot ist.«
    »Ich werde mich überhaupt nicht mit dir duellieren.«
    »Das macht die Sache einfacher.«
    »Du darfst ihn nicht gewinnen lassen«, flehte Alex ihn an. »Er wird die Inuit wie Tiere behandeln, sie durch die Wildnis hetzen und jagen, als wären sie … «
    »Beute«, vollendete Cade. »Großartige Idee. Eigentlich hatte mir meine eigene Menschenfarm vorgeschwebt. Ich könnte mir aussuchen, worauf ich zum Abendessen Appetit habe. Aber die Werwolf-Version von ›Menschenjagd‹ wäre wesentlich unterhaltsamer.«
    »Und du glaubst, dass meine Werwölfe da mitspielen würden?«, fragte Julian. »Keiner außer dir genießt es zu töten.«
    »Sie werden tun, was ich sage.« Er spreizte die Finger der Hand, in der er nicht das Messer hielt. »Sobald du tot bist.«
    »Werden sie das?«, erwiderte Julian, bevor seine Wölfe wie eine Armee zwischen den Bäumen auftauchten.

27
    Julian hatte sie kommen hören. Er hatte gewusst, dass sie da waren. Das tat er immer. Zwischen ihnen bestand eine Verbindung, die nur der Tod zerreißen konnte.
    Die Werwölfe bildeten einen Halbkreis; aus zweihundert wölfischen Gesichtern starrten Cade menschliche Augen entgegen.
    Ihm brach der Schweiß aus. Alex töten? Kein Problem. Gegen Julian kämpfen? Auch das keine echte Herausforderung, wenn sie erst tot wäre und er sich in seiner Trauer suhlte. Aber zweihundert Werwölfen entgegentreten?
    »Jetzt ist es nicht mehr so einfach«, spottete Alex.
    Cade brabbelte los: »Sie ist eine Spionin. Sie wird den Jägersuchern verraten, wo wir sind. Und er … « Er zeigte mit dem Messer auf Julian. »Er wird euch nicht tun lassen, wozu ihr geboren seid. Werwölfe töten nun mal. Das ist es, was wir am besten beherrschen. Man hat nie wirklich gelebt, solange man nicht ihre Angst gerochen, ihr Blut geschmeckt hat.«
    »Vollidiot«, stieß Alex hervor.
    Julian wusste plötzlich genau, was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher