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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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machen.
    »Du bist von einer Silberkugel genesen, Julian. Gibt es irgendetwas, das du nicht zustande bringst, wenn du es dir in den Kopf setzt?«
    Er runzelte die Stirn. »Ein Junge mit meinem goldenen Haar. Ein Mädchen mit deinen grünen Augen.«
    Sie starrte ihn mehrere Sekunden an. »Hast du dir den Kopf angeschlagen?«
    »Es ging mir einmal durch den Sinn, als wir … « Er setzte sich auf, nahm die Hand jedoch nicht von ihrem Bauch.
    »Oh!« Mit einem Mal wurde alles glasklar. Julian war magisch veranlagt, und wenn er sich etwas vorstellte, wurde es Wirklichkeit. »Wir hatten Sex, und du dachtest an Kinder?«
    »Es geschah nicht mit Absicht. Ich dachte an … « Er mied ihren Blick.
    »Alana.« Dass er an seine Frau gedacht hatte, während er es mit Alex trieb, war irgendwie … abartig. Andererseits – hatte sie sich wirklich eingebildet, er würde dabei an sie denken?
    »Du warst zornig?«, folgerte sie.
    »Damals musste ich dich nur ansehen, um zornig zu werden.« Julian zog die Schultern nach vorn, es war mehr ein Krümmen als ein Achselzucken. » Grüne Augen . Das warst du. Darum schätze ich, dass ich in Wirklichkeit gar nicht an sie gedacht habe.«
    Trotzdem würde er das immer tun. Alex wusste das jetzt.
    Julian seufzte. »Sie starb, weil ich ihr kein Kind geben konnte, aber wie es scheint, hätte ich es doch gekonnt. Mir wäre nie in den Sinn gekommen … «
    Alex drückte seine Finger, und er sah in ihr Gesicht. »Ich denke nicht, dass du ihr eins hättest geben können. Diese Gefährtenbindung scheint der Grund zu sein für eine ganze Menge … « Sie suchte nach dem treffenden Wort.
    »Seltsamkeiten«, offerierte Julian.
    »Genau. Abgesehen davon: Hättest du auf sie je zornig genug werden können, um die Regeln der Lykanthropie neu zu schreiben?«
    Er lächelte leise. »Wahrscheinlich nicht.«
    Alex sagte nicht, was sie sonst noch dachte. Nämlich dass Alana den einfachsten Weg gewählt hatte. Hätte sie Julian aufrichtig geliebt, hätte sie sich für den harten entschieden. So wie Alex.
    Sie nahm die Hand von seiner und stand auf. Auch er rappelte sich hoch, aber sie ging auf Abstand. Sie konnte nicht in seiner Nähe sein, ohne ihn zu wollen.
    »Ein Leben für ein Leben«, sagte sie. »Das ist nur fair.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Ich habe dir Alana genommen, dafür gebe ich dir das.« Ihre Handfläche strich über die Wölbung. »Sobald das Baby geboren ist, lasse ich ihn oder sie bei dir. Dann gehe ich zu Edward. Er muss etwas unternehmen, um diese Bindung zu lösen. Wenn er will, dass ich für ihn arbeite, ohne mich den ganzen Tag übergeben zu müssen.«
    »Für ihn arbeiten«, echote Julian.
    »Dort draußen existieren auch weiterhin Werwölfe, die unschädlich gemacht werden müssen. Aber ich weiß nun, dass das nicht auf alle zutrifft. Ich werde denselben Fehler nicht zweimal machen.«
    »Das ist … « Julian schien nicht die richtigen Worte zu finden. Möglicherweise hatte er sich doch den Kopf angeschlagen. »Das Dümmste, was mir in all den Jahrhunderten meines Lebens je zu Ohren gekommen ist.«
    Alex blinzelte verdattert. »Entschuldigung?«
    »Entschuldigung angenommen.« Er fasste nach ihr und zog sie so abrupt an sich, dass ihre Bäuche kollidierten. »Du bist meine Gefährtin, Alex.«
    »Du hast mich nicht gewählt; du hast das hier nicht gewählt.«
    »Doch, das habe ich.« Er berührte wieder ihren Bauch, als müsse er sich überzeugen, dass er echt war. Sie tat das selbst mehrmals täglich. »Ich traf die Wahl, dich zu meinesgleichen zu machen. Aus völlig falschen Motiven, das ist wahr, und ich hoffe, dass du mir vergeben kannst. Ich war im Irrtum. Wenn du in die andere Welt zurückkehren und geheilt werden willst, verstehe ich das.«
    Sie legte die Hand auf seine. »Warum sollte irgendjemand dorthin zurückkehren wollen, wenn er das hier hat?«
    »Es ist ein Wunder«, sagte er staunend.
    »Nein.« Alex hob die Lippen und küsste ihn, dann wusste sie ohne jeden Zweifel, dass sie zu Hause angekommen war. »Es ist Magie.«

Epilog
    Drei Monate später kam ihr Sohn zur Welt. Sobald Alex ihn in ihren Armen hielt, verstand sie, weshalb Julian gesagt hatte, dass ihre Idee fortzugehen das Dümmste war, was er je gehört hatte.
    »Ich hätte es nicht fertiggebracht«, gestand sie.
    »Ich weiß«, raunte Julian. Obwohl das Baby tief und fest schlief, umklammerte es immer noch seinen Finger.
    »Ich glaube nicht, dass er dazu schon fähig sein sollte.« Alex beugte sich nach unten und
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