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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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Julian seinen Zorn mit dem Geruch von Blut und Furcht – wer wagte es, sie zu markieren, außer ihm? Wer wagte es, ihr Angst zu machen? – , dann warf er sich seinen Unsichtbarkeitsmantel über, als Cade sich im selben Augenblick umdrehte.
    Sein Bruder kniff angestrengt die Augen zusammen. Aber es gab nichts zu sehen.
    Cade schoss wieder zu Alex herum. »Ich habe die ganze Nacht Zeit. Ich werde es hinauszögern. Du wirst darum betteln, sterben zu dürfen. Du wirst dir wünschen, schon gestorben zu sein.«
    »Du kannst mich mal.«
    »Oh, das werde ich.«
    Cade zog ein Teströhrchen aus der Tasche seiner weiten Jogginghose. »Aber das Wichtigste zuerst, nur für den Fall, dass ich über die Stränge schlage.« Er hakte die Finger in den Gürtel ihres Bademantels, dann strich er mit der flachen Seite der Klinge über ihren seidigen, schlanken Bauch. »Hmm«, machte er genüsslich.
    »Denk nicht mal dran.«
    Cade lachte. »Ich denke, was ich will, und tue, was mir passt. Meine Tage als Befehlsempfänger sind vorbei.«
    Alex hob den Blick und schien Julian direkt anzusehen. Aber sie konnte nicht wissen, dass er hier war. Andererseits …
    Er schnupperte. Bei seinem Eintreffen hatte er ihre Angst gerochen. Er hatte sie an ihrer steifen Körperhaltung und der Wachsamkeit in ihren Augen erkannt. Jetzt hingegen …
    Er roch Blut, aber keine Angst. Flammen, aber keine Panik. Sie wirkte so entspannt wie eine Wolfsfrau es nur sein konnte, die an einen Monstertruck gefesselt war, während ein psychopathischer Werwolf eine Silberklinge über ihre Bauchmuskeln gleiten ließ.
    »Upps.« Cades Handgelenk ruckte, und ein dünnes Rinnsal Blut sickerte über Alex’ Taille. Sie zuckte mit keiner Wimper. Nicht, als er sie schnitt, nicht, als die Flammen gleich tausend winzigen Zungen über die Wunde leckten.
    Cade wartete, bis die zuckenden Flammen erloschen waren, bevor er sich bückte und das Blut ableckte. Er richtete sich auf und presste seinen Mund auf ihren.
    »Igitt«, keuchte Alex. Zuckend krümmte sie sich; sie schien jetzt größere Schmerzen zu leiden als zuvor, während sie geblutet und gebrannt hatte.
    Cade wölbte seine freie Hand um ihre Brust und zwickte sie brutal in die Brustwarze, bis Alex nach Luft schnappte.
    Julian brach aus seiner Tarnung hervor, seine Pfoten wurden durch Hände und Füße ersetzt, während sich seine Schnauze nach innen wölbte, um Nase und Mund zu formen. Hätte ihn jemand beobachtet, wäre es ihm vorgekommen, als wäre Julian praktisch aus dem Nichts aufgetaucht – ein Wolf, der aus dem Äther kam und als Mensch auf der Erde landete.
    Noch ehe er sich auf seinen Bruder stürzen und ihm den Hals umdrehen konnte, war Cade zur Seite getänzelt und hielt die Messerspitze nun an Alex’ Halsschlagader.
    »Genau wie ich gedacht hatte«, murmelte er.
    »Jetzt bist du dermaßen im Arsch«, sagte Alex.
    Julian war baff. So sehr verließ sie sich auf ihn? Er wusste nicht, ob ihm je zuvor jemand so viel Vertrauen entgegengebracht hatte.
    »Lass sie gehen, Cade.«
    »Ich werde nicht mehr auf dich hören. Sie verdient den Tod für das, was sie Alana angetan hat.«
    »Alana war nie glücklich als Wolf.«
    »Das wäre sie geworden!«, brüllte Cade. »Wenn sie mit mir zusammen gewesen wäre.«
    »Du bist selbst ein Werwolf, Cade«, wies Julian ihn sanft hin. »Und am Ende hasste sie es.«
    »Sie hätte gelernt, es zu lieben.«
    »Das hatte ich auch gedacht und gehofft. Aber je länger sie eine von uns war … « Nach einer kurzen Pause gestand Julian die Wahrheit. »Sie war nie eine von uns.«
    Alana war nie mit ganzem Herzen ein Werwolf gewesen, und nachdem sie erfahren hatte, was ihr versagt bleiben würde …
    »Alana wollte sterben. Wäre es nicht Alex gewesen, hätte es jemand anderer getan.«
    »Du lügst!«, donnerte Cade, und die Klinge schnitt in ihre Haut.
    Zzzt!
    Die winzige Flamme zischte wie ein elektrischer Insektenvernichter, aber Alex bäumte sich auf, als wäre sie mit einem Schockstab attackiert worden. Silber in der Nähe einer Arterie schien eine sehr schlechte Idee zu sein.
    »Alana ist tot«, sagte Julian. »Wir können sie nicht zurückholen. Alex wehzutun, wird daran nichts ändern.«
    »Nein«, stimmte Cade ihm zu. »Aber ich fühle mich dadurch besser. Und du wirst dich ebenfalls besser fühlen, sobald sie tot ist. Sie wird dann nicht länger deine Gefährtin sein, und du bist wieder frei.«
    Julian und Alex sahen sich an. Überraschenderweise wollte er nicht frei sein, wenn das
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