Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
Vom Netzwerk:
– Alex wusste einfach, dass dieser Wurf einigen Schaden anrichten würde.
    Bis Cade mit dieser ungeheuren Schnelligkeit den Arm hochreckte und die Kugel in der Sekunde, bevor sie ihm die Nase gebrochen hätte, aus der Luft fing.
    Julian pirschte sich an die Tür heran, während die Verwandlung seinen Körper prickeln ließ wie ein Winterwind. Die Nähte seiner Jeans barsten und platzten auf, um seinen Flanken Raum zu geben.
    Der Zorn auf seinen Bruder, der alles ruiniert hatte, gepaart mit dem Zorn auf sich selbst, weil er nichts geahnt hatte, versetzte ihn in die Lage, die Hintertür zu öffnen und mit einer Schnauze, die eigentlich keine Worte hätte formen dürfen, Neil zu befehlen: »Hol die anderen.«
    Mit einem Satz sprang er ins Freie, dann folgte er Cades und Alex’ Witterung die Straße hinunter und aus der Siedlung hinaus, bevor sie ihn wieder und wieder rings um das Dorf führte. Er wusste, dass Alex nicht weit sein konnte, trotzdem konnte er nicht erkennen, welche Richtung sie eingeschlagen hatten.
    Die Gerüche überlagerten sich; eine eindeutige Spur ließ sich nicht erkennen. Julian war so wütend, so zornig, so – ja, er gab es zu – verängstigt, dass sein Instinkt ihn im Stich ließ. Mit dem Gefühl, sein Gehirn würde explodieren, ließ er sich auf sein Hinterteil sinken und reckte die Schnauze dem Mond entgegen.
    »Oooowww!«, heulte er, und der Mond antwortete.
    Julian flüsterte er mit einer Stimme, die sein Blut in Wallung brachte. Julian .
    Er nahm Zuflucht zu seiner Magie, und im nächsten Augenblick …
    Sah er sie.
    Alex lief zur Tür. Natürlich hatte Cade dafür gesorgt, dass sie sie schloss. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, wenn sie weit offen gewesen wäre. Nein, denn er war uralt, und sie war noch so neu. Seine Wendigkeit war legendär, und ihre … Nun ja, sie war es nicht.
    Ihre Finger streiften kaum den Türknauf, als er auch schon bei ihr war, ihren Kopf gegen die Tür schmetterte.
    Sie erholte sich erstaunlich rasch von dem Schlag, was ihr bewusst machte, dass ihr Plan noch mieser gewesen war, als sie angenommen hatte. Hätte die Glaskugel ihn getroffen, hätte er sich wieder berappelt, noch ehe sie fünfzig Meter weit gekommen war.
    »Netter Versuch«, kommentierte er. »Allerdings hatte ich fast damit gerechnet. Ich habe dein Dossier gelesen, erinnerst du dich? Und darin befand sich unter anderem ein Artikel über deine Teilnahme an einem Softballturnier.«
    Ihr Hals brannte; sie schnappte nach Luft, die wie versengtes Fleisch, Asche und Silber schmeckte. Das Messer glitzerte direkt neben ihrem Gesicht.
    »Alle waren begeistert von deinem Talent. Wie schnell du werfen konntest. Wie zielsicher und dabei so verdammt hart. Wo hattest du bis dahin gesteckt? Was hattest du getan?« Er kicherte. »Ich wette, Edward hat das geliebt.«
    »Nicht wirklich«, gelang es ihr trotz ihrer Schmerzen zu sagen. Würde er dieses Silbermesser an ihren Hals drücken, bis sie Feuer fing? Und warum konnte er es überhaupt anfassen?
    Er nahm die Klinge von ihrer Haut, auf der sie nur locker gelegen hatte, auch wenn es sich anfühlte, als hätte er die Waffe tief hineingestoßen. Da bemerkte Alex den massiven Eisengriff, der verhinderte, dass er mit dem Silber in Berührung kam.
    Edward hatte den Artikel ebenfalls gesehen. Edward sah alles. Junge, hatte er sie dafür bluten lassen.
    Jägersucher verschwendeten ihre Zeit nicht, vor allem nicht mit Ballspielen. Jägersucher ließen keine Fotos von sich schießen, und auf gar keinen Fall erlaubten sie, dass sie in einer Zeitung abgedruckt wurden. Jägersucher zogen keine Aufmerksamkeit auf sich.
    Alex hatte nie wieder an einem Softballturnier teilgenommen.
    »Es gab einen Folgeartikel«, fuhr Cade fort. »Über dein plötzliches Verschwinden. Deinen falschen Namen. Sie haben sogar versucht, deine Fingerabdrücke abzugleichen, aber Überraschung: Alles in deinem Hotelzimmer war penibel abgewischt worden. Und dein Wagen hatte falsche Kennzeichen.«
    »Willkommen in meiner Welt«, spottete Alex.
    Cade knallte ihren Kopf wieder gegen die Tür, dann beugte er sich zu ihr und wisperte: »Willkommen in meiner.«
    In der Ferne driftete das Heulen eines Wolfs durch die Nacht. Alex realisierte, wie hart Cade sie geschlagen hatte, als das Heulen wie ihr Name zu klingen begann.
    »Julian«, flüsterte sie, woraufhin Cade sie ein weiteres Mal gegen die Tür schmetterte. Merkwürdig, aber er schien das Heulen nicht zu hören, wahlweise interessierte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher