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Wohin der Wind uns trägt

Wohin der Wind uns trägt

Titel: Wohin der Wind uns trägt
Autoren: Anne McCullagh Rennie
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sie sich und legte ihm mit einem Seufzen die Arme um den Hals.
    »Oh, Phillip, ich habe dich nicht verdient«, murmelte sie, schloss die Augen und ließ zu, dass er sie leidenschaftlich küsste. Diesmal erbebte sie vor Erregung.
    »Eindeutig ein Vollblutpferd mit einem gewissen Maultiereinschlag«, flüsterte Phillip und knabberte an ihrem Ohr. Erschrocken schlug Jo die Augen auf und starrte ihn an.
    »Maultiereinschlag«, empörte sie sich und versetzte ihm einen Schubs.
    Im nächsten Moment fingen sie an zu lachen, liebten sich, und die Freude über diesen Tag, die Wärme und Nähe zwischen ihnen kehrten zurück. Die schmerzlichen Entscheidungen waren vertagt.
    An Phillips Abreisetag nach Tokio war Jo nachmittags mit Simon verabredet, der wegen seiner vielen Radiointerviews nur wenig Zeit hatte. Nervös, mit klopfendem Herzen und feuchten Handflächen saß sie im Taxi und fuhr durch Sydneys Berufsverkehr. Sie überlegte sich, wie sie ihn begrüßen sollte. Ein steifes Lächeln auf dem Gesicht, stieg sie schließlich aus und marschierte auf die großen Glastüren des Hilton zu. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch.
    Simon lief durch die Hotelhalle auf sie zu. Er war derselbe Mann, den sie geliebt und so lange verzweifelt vermisst hatte. Plötzlich waren all ihre Ängste wie weggeblasen.
    »Simon«, rief sie und fiel in seine ausgebreiteten Arme.
    »Jo.« Begeistert hob er sie hoch, drückte sie an sich und küsste sie. »Du siehst genauso wunderschön aus wie früher, und du riechst auch noch so gut«, stieß er hervor und stellte sie wieder auf den Boden. »Wie geht es dir? Du warst in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Ich habe alles über dich gelesen. Als ich mein Mädchen auf allen Titelseiten sah, habe ich meinen Augen kaum getraut.«
    Jo lächelte ihn an. Um seine Augen gab es einen Kranz kleiner Fältchen, die vor fünf Jahren noch nicht da gewesen waren, und außerdem wirkte er reifer. Ansonsten hatte er sich kaum verändert. Er war unverschämt attraktiv. Seine meergrünen Augen funkelten, und sein Lächeln hatte etwas Hypnotisches. Jo fühlte sich wie ein Rückkehrer in eine Welt, die sie eigentlich nie hatte verlassen wollen.
    »Ich fand den Austernfischer wirklich gut und habe mir die Augen ausgeheult«, meinte sie in entspanntem Tonfall.
    »Ach ja?«, erwiderte Simon und musterte sie zärtlich. »In meinem Zimmer habe ich eine gebundene Ausgabe für dich.«
    Er hakte sie unter und begleitete sie zum Aufzug. Auf dem Weg plauderten sie über dies und das. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, ließ Jo sich von ihm in die Arme nehmen und küssen. Dann gab er sie mit einem Seufzer frei und überreichte ihr eine Ausgabe von Der Austernfischer. Sie spürte seinen leidenschaftlichen Blick und wurde von zauberhaften Erinnerungen überflutet.
    »Wir beide sind ein tolles Paar. Du gewinnst internationale Pferderennen, und ich habe einen erfolgreichen Roman geschrieben«, sagte Simon begeistert und brach damit das Schweigen, das zwischen ihnen entstanden war. »Seit unserem letzten Gespräch sind ein paar ziemlich interessante Dinge passiert. Ich wollte nur warten, bis ich es dir persönlich sagen kann. Du bist übrigens sehr schön«, fügte er hinzu, ließ die Hände Jos Körper entlanggleiten und umfasste ihre schmale Taille.
    »Du bist und bleibst ein Schmeichler«, erwiderte Jo lachend und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
    Obwohl ihr Umgang miteinander so warm und freundschaftlich war, wie sie gehofft hatte, störte dennoch eine leise beharrliche Stimme im Hintergrund die Wiedersehensfreude. Sie betrachtete ihn und ließ sich von seiner Begeisterung anstecken.
    »Mein Agent hat angerufen. Das Buch schlägt ein wie eine Bombe«, verkündete Simon grinsend. »Ein großer amerikanischer Verlag hat die Rechte für die USA gekauft, und nun stehen wir in Verhandlungen für einen Filmvertrag. In den letzten Tagen überstürzen sich die Ereignisse, und mir schwirrt der Kopf. Oh, Jo! Vor Kurzem war ich ein Niemand, und jetzt bin ich plötzlich ein international bekannter Schriftsteller. Das ist alles so unglaublich … Die Filmfirma überschlägt sich fast und würde am liebsten sofort mit den Dreharbeiten anfangen. Und außerdem spricht mein englischer Verlag davon, dass das Buch auch ins Deutsche und ins Schwedische übersetzt werden soll«, fügte er atemlos hinzu. Jo küsste ihn auf die Wangen und roch den vertrauten Geruch seines Rasierwassers. Er küsste sie auf den Mund und ihr war, als würde die Zeit um
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